Jan Delay - Mercedes dance

Universal
VÖ: 04.08.2006
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Kühler Grill

Herr Eißfeldt gehört vermutlich zu den meistbeschäftigten Gestalten, die in der HipHop-Landschaft ihr (Un-) Wesen treiben. Stets weit behost und gut behütet, hat er seit nunmehr über zehn Jahren überall seine Finger mit im Spiel. Der Sean Paul Hamburgs quasi. Was mit einer Huldigung an den hohen Norden begann, mal mit einem Liebeslied weiterging, mal hammerhart, mal gegen den Staat und irgendwie, irgendwo und irgendwann mit einem aus Sand gebauten Schloß, fand trotz Fäule, dampfender Kacke und Vergiftung bis heute kein Ende. Glücklich wie Gustav Gans durfte er feststellen, daß die Leute seiner Bitte nicht entsprachen und letztlich nämlich doch stets seine Lieder sangen.

Dank seiner nölig-markanten Stimme hatten die Songs des charismatischen Glatzkopfs bisher immer einen derart hohen Wiedererkennungswert, daß das permanente Namen-Hopping des Beginner-Drittels Jan Phillip Eißfeldt aka Jan Delay aka Eizi Eiz aka (n’t get no satisfaction) aka Boba Ffett aka Mario Bassler aka Delay Lama aka Jens Steckfeld dem Erfolg keinen Abbruch tat. Den wird der Pseudonym- und Wortspielkönig mit seinem zweiten Solowerk, das gleichzeitig heißer Anwärter auf den Albumtitel des Jahres sein dürfte, mit Sicherheit auch haben. Zumindest teilweise.

War auf dem 2001er-Album "Searching for the Jan soul rebels" neben HipHop noch Reggae das bestimmende Element, widmet er sich diesmal ausgiebig den funkigen, souligen und angejazzten Klängen. Da das für das schmächtige Nordlicht alleine logischerweise nicht zu bewältigen war, hat er sich mit Disko No.1 und den Jonny Bläzers gleich zwei Begleitcombos organisiert. Wie das klingt? Sehr gut. "So hört’s sich an, wenn Jan E. was anfängt mit einer Funk-Band und alle tanzen." Schon das vierminütige Intro versprüht gute Laune und Bewegungsdrang. "Ich hab die Beats und die Melodien, die euch selig machen wie Heroin." Große Klappe, aber einiges dahinter und zu bieten.

"Klar" zum Beispiel. Potentieller Überhit des Sommers mit Tanzflächenfüllgarantie. Herrlich frische, lockerleichte Mixtur aus Entspannung und Groove. Oder das rockig nach vorne gehende "Feuer", in dem Delay mal wieder beweist, daß man ernste Texte auch durchaus unverkrampft und wortgewitzt präsentieren kann. "Plastik" kommt kopfnickend und dank Synthies extrem spacig rüber. Andererseits sind da Stücke wie "Kartoffeln" oder "Kirchturmkandidaten", mit denen man irgendwie erstmal nicht warm wird. Ist einfach so. Warum das Rio Reiser-Cover "Für dich" und das mit Udo Lindenberg (!) einstudierte "Im Arsch", die beide den netten Gesamtflow des Albums mit ihrer Schnulzigkeit unterbrechen, auf "Mercedes dance" gelandet sind, bleibt auch ein Rätsel. Hätte man insgesamt noch etwas mehr raus machen können. So viel ist klar.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Klar
  • Feuer
  • Plastik

Tracklist

  1. Mercedes dance Intro
  2. Klar
  3. Kartoffeln
  4. Kirchturmkandidaten
  5. Für immer und dich
  6. Feuer
  7. Gasthaus zum lachenden Stalin
  8. Plastik
  9. Ahn ich garnicht
  10. Raveheart
  11. Im Arsch
Gesamtspielzeit: 46:09 min

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Snowfall in Mosambique

2009-05-12 10:00:22

Warum? Ist doch ganz egal. Zu dem seinen Konzerten gehn doch eh nur Leute, die mit Silbermond kein Problem haben.

Poloid

2009-05-12 09:56:39

das mit silbermond hätte er sich echt mal sparen können, aber die nimmt er ja hoffentlich nicht überall mit hin... also, hoffentlich auch nicht mit hierhin:

09.10. Bielefeld – Ringlokschuppen
10.10. Bremen – Pier 2
19.10. Freiburg – Rothaus Arena
21.10. CH- Uetendorf – TUS Sportzentrum
22.10. Saarbrücken / St. Ingbert – mechanische Werkstatt
26.10. Berlin – Columbiahalle
27.10. Hannover – AWD Hall
29.10. Chemnitz – Stadthalle
30.10. Kassel – Eissporthalle
31.10. Rostock – Stadthalle
01.11. Flensburg – Deutsches Haus

logan

2009-04-02 13:55:12

So sieht's aus. War aber eigentlich mit "Mercedes Dance" schon klar.

Bitburger Siegelhopfen

2009-04-02 13:52:08

Noch vor wenigen Jahren sang er Songs wie "Vergiftet" und "Ich möchte nicht dass ihr meine Lieder singt", jetzt macht er kommerziellen Radiopop und näselt mit Silbermond im Duett. Hoffentlich bald vergessen und völlig erfolglos, der talentlose und aufgeblasene Opportunist.

Armin

2007-06-20 21:10:43


JAN DELAY: Türlich Türlich / Word Up | VÖ: 22.06.2007 (CD-Single)









Live ist Oberstyler Jan Delay immer ein Ereignis, davon konnte man sich kürzlich in mehrfacher Hinsicht überzeugen: zum einen auf zahlreichen Festivals und natürlich auf der Ende Mai veröffentlichten Live-CD und -DVD "Mercedes Dance Live". Das Beste wurde allerdings bis zuletzt zurückgehalten und jetzt endlich veröffentlicht: die Live-Version "Türlich, türlich", eine geniale Vereinigung von "Türlich, türlich" / Das Bo und "Word up" / Cameo in der Jan Delay-Version. Als Bonus gibt es dann noch das Video von "Türlich, türlich", das bisher noch nie veröffentlicht wurde...und hier noch ein TV-Tipp: am Donnerstag, 5. Juli wird um 1:50 Uhr auf PRO7 die komplette DVD "Mercedes Dance Live" ausgestrahlt.

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