Shinedown - Us and them
Atlantic / Inkubator / SoulfoodVÖ: 23.06.2006
Völlig Wurst
Die Erwartungen sind riesig. Besondere Alben müssen zwangsläufig auch immer besondere Besprechungen hervorbringen. Ist doch so! Man schaue sich nur Tool an. Oder Pearl Jam. Shinedown sind zwar noch keine Weltstars, aber verkaufen trotzdem in den Staaten irgendwie massenhaft Platten. Also muß ja schon eine besonderere Rezension geschrieben werden, weil das Album irgendwas an sich haben muß. Doch was aber, wenn der ganze Trubel das in Wahrheit überhaupt nicht wert ist? Verrisse sind ja gut und schön, aber warum so lange überlegen um besonders witzig zu sein, wenn die Platte kaum den Silberling wert ist?
Kann man eigentlich auch eine Rezension schreiben, die "Us an them" tatsächlich gerecht wird? Also eine, die genauso langweilig, genauso geradeaus, genauso berechenbar ist. Einfach genauso 0815-mäßig? Das wird echt schwer. Aber wollen wir nicht ganz so viel Apathie an den Tag legen. Immerhin haben Shinedown ganze zwei Wochen an diesem Album geschrieben. Zwei Wochen! Also es soll ja Bands geben, die sprühen nur so vor Kreativität und zimmern ihre Stunde Musik auch in 4 Tagen ein, aber in diesem Falle... Nein, nein. Beim besten Willen nicht. Aber wir wollten ja nicht ganz so böse zu den armen Jungs sein, schließlich gibt es auch einen guten Ansatz. Einen! Das Intro. Immerhin. Unseren Respekt dafür. Dort fallen ein paar wahre Worte.
Doch die restlichen 46 Minuten sind textlich so kreativ, wie Pizza Margarita lecker schmeckt. Also gar nicht. Und auch musikalisch regiert eher das Prinzip "Fleischwolf". Vorne kommt alles rein, was beim Auseinandernehmen eines gezüchteten Massentiers namens Schwein alles anfällt. Also 3-Doors-Down-Lappen, ganz viel Nickelback-Speck und Creed-Backen-Spacken. Das kommt dann durch den Fleischwolf. und das fertige Endprodukt nennt sich allgemein gesagt "Wurst". Genauer gesagt: "Us and them"-Wurst. Selbstverständlich roh oder gepökelt dieselbe Sülze.
Und das ist noch nicht einmal übertrieben. Zwar rocken "Heroes" und "Yer majesty" ordentlich drauf los, aber auch nur, wenn man unter "rocken" nichts als lautere Gitarren versteht. Hits oder gar Hymnen haben mit solchen abgenudelten und auf alt gemachten Riffs die ollen Nickelback schon vor paar Jahren gehabt. Schmusesongs und die Nummer für den Radiomann gibt es selbstverständlich auch, aber mehr als eine Aufzählung der Songs "Save me", "Beyond the sun", "Shed some light" und "Some day" wäre schon fast zu viel der Besprechung. Shinedown haben sich schließlich auch nur wenig bis gar keine Mühe gegeben. Selbst das Solo in "Lady so divine" kennt man irgendwoher. Keine Ahnung woher, aber man kennt es. Und für eine ausführliche Recherche bei 70er-Jahre-Klassikern geben wir uns für so wenig Engagement nun wirklich nicht auch noch Mühe. Pah!
Highlights & Tracklist
Highlights
- I dare you
Tracklist
- Dream
- Heroes
- Save me
- I dare you
- Yer majesty
- Beyond the sun
- Trade yourself in
- Lady so divine
- Shed some light
- Begin again
- Atmosphere
- Fake
- Some day
Referenzen
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