Die Happy - Four and more unplugged

Gun / Sony BMG
VÖ: 11.11.2005
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Erwünscht

Schon wieder Die Happy? Wie geht das denn? Während sich alle obercoolen Rocker und Musikpolizisten zumindest augenscheinlich desinteressiert zeigen und müde lächelnd abwinken, fragt sich der geneigte Poprock-Hörer doch schon am Kopf kratzend, wie die Ulmer Band binnen weniger Wochen den zweiten Longplayer servieren kann. Doch – im Grunde genommen typisch für Die Happy – ist die Antwort relativ simpel und frei von großartigen Überraschungen.

Wie der Albumtitel schon verrät, handelt es sich also um ein Unplugged-Album, das auf das musikalisch relativ bescheidene und den Chartplatzierungen nach vermutlich auch kommerziell gefloppten "Bitter to better" folgt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt oder gar Labelpolitik dahinter vermutet. Nunja, macht ja nichts. Zumal man sich wahrlich schon schlechter unterhalten gefühlt hat als in der vorliegenden stromlosen Stunde aus der Konserve.

Quelle der dreizehn vertretenen Songs ist eine komplette Akustik-Tour, mit der sich das Quartett nebst personeller Verstärkung (Trompete & Percussion) im letzten Jahr einen lange gehegten Wunsch erfüllt hatte. Wer Die Happy und vor allem Sängerin Marta Jandová, die üblicherweise auf der Bühne wie ein rastloser Derwisch zu zappeln pflegt, vorher bereits mal live erlebt hat, konnte sich sicherlich nur schwerlich vorstellen, daß Die Happys Liedgut – abgesehen von den Balladen – auch akustisch funktionieren kann. Aber das dachte man von so manch anderer Band auch schon.

Zwar sind längst nicht alle Songs so "ganz arg speziell", wie Marta den Opener "Cry for more" ankündigt, jedoch merkt man bei dem Potpourri der drei älteren Studioalben "Supersonic speed" (2001), "Beautiful morning" (2002) und "The weight of the circumstances" (2003) erst so richtig, daß die Vier tatsächlich schon so einige kleine Hits fabriziert haben. Stromlos wird zwar logischerweise weitaus weniger bis gar nicht gerockt, was Marta und ihre Jungs aber nicht davon abhält, jede Menge Herzblut in Stücke wie "Goodbye", "Wrong", "Slow day" oder "Not that kind of girl" zu legen. Hier ein paar Hintergrundgesänge, da ein paar Percussioneinlagen. Alles ziemlich entspannt und harmonisch. Man muß nur aufpassen, daß man nicht einnickt.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Cry for more
  • Goodbye
  • Wrong

Tracklist

  1. Cry for more
  2. 5pm
  3. Goodbye
  4. Wrong
  5. Big boy
  6. Violent dreams
  7. 1.000.000 times
  8. Slow day
  9. Standing strong
  10. Otazky
  11. Like a flower
  12. Everyday's a weekend
  13. Not that kind of girl
Gesamtspielzeit: 75:33 min

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