Disturbed - Ten thousand fists

Reprise / Warner
VÖ: 19.09.2005
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Fäustlinge

Zehntausend Fäuste in die Luft gestreckt. Ein Meer aus roher Gewalt. Leichenblaß und blutverschmiert grinst es vom Cover. Klarer Fall, Disturbed geben wieder die lustigen Psychos von nebenan. Und das Zombieheer, das sich die Amerikaner herangezüchtet hat, hört man auf ihrem vierten Album überaus deutlich. Lebloses Donnern, exhumierte Riffs, seelenloses Gekeife.

Wie üblich klauen sich Disturbed ihren Sound gleich aus mehreren Gräbern zusammen. Auf der einen Seite die formelhafte Freakshow von Korn und Coal Chamber, auf der anderen Seite industrieller Einbahnstraßenmetal Marke Fear Factory, und mittendrin metallische Dampframmen aus der Asche von Pantera. Schreihals David Draiman besteht tatsächlich darauf, daß Dimebag Darrells Geist auf "Ten thousand fists" herumspuke. Recht hemmungslos wird deswegen auf Verzerrerpedale getreten und an Soli herumgewürgt. Ob aber ausgerechnet ein affiges Genesis-Cover wie "Land of confusion" eine angemessen pietätvolle Hommage ist?

Auf "Ten thousand fists" wird also reichlich geholzt. Eine Schnittmenge aus der durchgeknallten Brutalität von "The sickness" und den Gefühlen von "Believe" soll dieses Album darstellen. Und tatsächlich lauert unter Draimans kaltgepreßten Stimmbändern in "Deify" eine waschechte Melodie. "Overburdened" geht sogar gar als stiernackige Ballade durch. "Hell is still overburdened / How have I been so determined malign?" Das Hadern mit der Verdammnis gerät jedoch ein wenig aufgesetzt.

Es sind die paar Eingängigkeiten, die der Kraftmeierei ein Stück Wiedererkennungswert schenken. Zu oft wird nur gebolzt, zu selten arbeiten Muskeln und Hirn als Team. Und wenn sich Disturbed mal Zeit für so etwas wie Atmosphäre nehmen, geht alles Gefühl in Draimans eindimensionaler Stimme unter. Geschwitzt wird trotzdem. Doch statt knackigem Lärm beschert "Ten thousand fists" der untoten Zielgruppe eher ein paar wärmende Fäustlinge. Womit auch geklärt wäre, warum die erste Single ausgerechnet "Stricken" heißt.

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Deify
  • Stricken

Tracklist

  1. Ten thousand fists
  2. Just stop
  3. Guarded
  4. Deify
  5. Stricken
  6. I'm alive
  7. Sons of plunder
  8. Overburdened
  9. Decadence
  10. Forgiven
  11. Land of confusion
  12. Sacred lie
  13. Pain redefined
  14. Avarice
Gesamtspielzeit: 56:22 min

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2012-08-29 18:24:18

the sickness 9/10

believe 7/10

ten thousand fists 9/10

indestructible 5/10

asylum 6/10

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