From Autumn To Ashes - Abandon your friends

Vagrant / PIAS / Rough Trade
VÖ: 29.08.2005
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Kleine Geschenke

Ja, zugegeben, auch der Rezensent war sich nicht mehr ganz sicher und bemühte die Mutter aller Übersetzungsdienste, http://dict.leo.org/, um zu erfahren, was uns From Autumn To Ashes mit dem Titel ihres neuen Albums eigentlich sagen möchten. Da fehlt einem nämlich doch glatt eine Vokabel im Hinterstübchen der grauen Zellen. Das wird einigen Lesern so gehen. Macht aber nichts, da die Plattentester eures Vertrauens die Übersetzung schon in der nächsten Zeile gratis mitliefern.

To abandon: abkehren, abwenden, verlassen, aufgeben. Klingt nicht wirklich toll. Im Zusammenhang mit dem Rest des Albumtitels schon gar nicht. Ein etwas mulmiges Gefühl macht sich breit. From Autumn To Ashes werden doch wohl etwa nicht…? Und tatsächlich: nach dem ersten Hördurchgang bekommt der Titel noch mehr Betonung, und phasenweise scheint es, als wolle das Long Island-Quintett seine Freunde und Fans verlassen, respektive vergraulen. Und zwar auf die sanfte Tour.

Zumindest ist das der Eindruck der kuschelig heruntergespielten Balladen "Streamline", "Kansas City 90210", "Long to go" und eben "Abandon your friends". Schmucke Vierminüter, die prinzipiell vollkommen in Ordnung gehen und in melancholischer Schönheit sterben, auf einer Metal-/Emocore-Scheibe allerdings nicht unbedingt ein sattes Drittel der Spielzeit einnehmen sollten. "Vagrantisierung!", werden einige schreien, "Vollkommen egal!", andere. Wie üblich trifft man sich in der Mitte. Ein bis zwei geschickt platzierte Schmuser hätten gereicht.

Die verbleibende halbe Stunde pustet allerdings in punkto Furiosität und Schmackes alle Verweichlichungs-Bedenken in weite Ferne und präsentiert From Autumn To Ashes in der Form ihrer Krachersongs der beiden Vorgängeralben "Too bad you’re beautiful" und "The fiction we live". Während der Opener "Where do you draw the line" viereinhalb Minuten lang allen Nachahmern ein lebhaftes Beispiel in den Disziplinen laut/leise und schnell/langsam sein sollte, kommt das hitverdächtige "Inapprope" knackig und flott als (fast) geschreilose Kompaktklasse herüber gebraust. Benjamin Perri, Francis Mark und Co. hauen mit "Sugar wolf", Vicious Cockfight", "The funny thing about getting pistol whipped is” und "Short for show” voll auf die Zwölf. Ohne Rücksicht auf Verluste gibt's 1a Metalcore mit allem, was dazu gehört. Die Freundschaft sollte noch ein Weilchen halten.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Where do you draw the line
  • Inapprope
  • Sugar wolf

Tracklist

  1. Where do you draw the line
  2. Inapprope
  3. Sugar wolf
  4. Vicious cockfight
  5. Streamline
  6. The funny thing about getting pistol whipped is
  7. Placentapede
  8. Kansas City 90210
  9. Short for show
  10. Long to go
  11. Jack + Ginger
  12. Abandon your friends
Gesamtspielzeit: 48:48 min

Im Forum kommentieren

TRBNGR

2011-03-19 19:56:36

Ich hör die nach wie vor alle sehr gern, keine band davor oder danach hat dieses melodie-vs-grunz ding besser drauf gehabt...

dumbsick

2011-03-19 14:58:42

stimme ocean zu, was abandon your friends betrifft.
das letzte album vor dem split war großartig.

Ocean

2011-03-19 14:41:30

Schon bitter, dass es diese Band nicht mehr gibt. Aber Abandon war mit Abstand ihr schlechtestes Werk.

TRBNGR

2011-03-19 10:57:25

Auch mal wieder aufgelegt. ALLE Scheiben von denen machen nach wie vor so dermaßen Spaß!!!

toolshed

2010-03-16 23:31:06

Fantastisches Album!

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