Mice Parade - Bem-vinda vontade

Fat Cat / PIAS / Rough Trade
VÖ: 11.07.2005
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Kleinvieh

Der New Yorker Adam Pierce ist ein vielbeschäftigter Mann. Er spielt in mehreren Bands gleichzeitig und saß beispielsweise schon bei Múm hinter den Drums, arbeitet als Produzent und ist außerdem Chef seines eigenen Labels Bubble Core. Da bleibt natürlich nicht übermäßig viel Zeit, sich mit dem Ausdenken von Namen aufzuhalten, wenn ein neues Projekt ansteht. Auch 1998 schon. Also schüttelte Adam Pierce mal eben seinen Namen durch, und schon marschierte die Mäuseparade ein. Übrigens: Auch in der Redaktion von Plattentests.de befinden sich bislang weitgehend unerkannt gebliebene Künstler, die ihr Pseudonym per Anagramm kreiert haben. Man denke nur mal an Merlin Dinar, Riding Love, Dr. Grenada Heilt und Asiens Ulkreh.

"Bem-vinda vontade", frei übersetzt "Willkommen, Wille", ist das mittlerweile fünfte Mice-Parade-Album und setzt seinen Titel etwas zu überambitioniert um. Pierce verliert sich in atmosphärischen, elektro-folkigen Endlosschleifen, führt ausgiebigst seine lateinamerikanischen Picking-Techniken vor und verwechselt dabei hin und wieder "meditativ" mit "monoton". Der Opener "Warm hand in farmland" beginnt vielversprechend - die Gitarren-Percussion-Symbiose stürzt allerdings bedauerlicherweise nach kurzer Zeit in langatmige Strukturlosigkeit.

Ein Highlight gibt es aber doch: "Nights wave", ein Duett mit Múm-Fee Kristin Anna Valtýsdóttir, die nicht nur Akkordeon spielt, sondern so lieblich die Melodie haucht, als käme sie von einem anderen Stern. Die Melodie und Kristin. Ansonsten gibt es diverse Rhythmuswechsel, Vibraphon, Rhodes, Flamenco-Gitarren, Synthie-Geschwurbel und bei "Passing & galloping" sogar ein wenig Shoegazing. Teilweise klingt das richtig relaxt und auch nicht unspannend, ist auf Albumlänge jedoch nur bedingt genießbar. Mit Speck fängt man Mäuse, aber wenn die Mäuse uns Menschen fangen wollen, muß es schon mehr sein als dieses "Bem-vinda vontade".

(Ina Simone Mautz)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Nights wave

Tracklist

  1. Warm hand in farmland
  2. Nights wave
  3. Passing & galloping
  4. The days before fiction
  5. Steady as she goes
  6. Waterslide
  7. The boat room
  8. Ground as cold as common
  9. Ende
Gesamtspielzeit: 44:00 min

Im Forum kommentieren

smörre

2007-06-30 20:33:51

Neue Platte...ungefähr gleiches Niveau wie die Bem-Vinda. Großartig ist der Song "Tales Of Las Negras". Flufft insgesamt so dahin, ohne mich wirklich zu kitzeln.

alexi lalas

2005-06-13 15:36:59

neinein, das muss so sein. keine hits! und kein überladenes elektronik-gefrickel.

Paul Paul

2005-06-12 20:11:20

Viel kann ich noch nicht sagen: Klingen aber ein bisschen wie Tortoise.

smörre

2005-06-12 15:43:17

ist ja witzig. Bei mir liegt die "Obrigade Saudade" gerade im Player - der Vorgänger.

Find die Platte aber nur so mittelmässig gut. Irgendwie fehlen da ein bisschen die "Hits" drauf. Etwas mehr Effekte hätten auch nicht geschadet, um das Ganze etwas zu kicken.

Wie ist denn die neue?

Paul Paul

2005-06-12 15:23:15

Schon jemand gehört? Echt knackiger Elektro-Indie. Scheinen schon ein paar Platten veröffentlicht zu haben.

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