Converge - You fail me

Epitaph / SPV
VÖ: 20.09.2004
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Hand im Feuer

Kunst. Ganz große. Aus Krach soviel Einheit zu formen. Es geht. Jake Bannon knurrt und spuckt und keift weiter. Und Converge sind endlich wieder da. Nur: Wie will man dieses "Jane Doe" eigentlich noch steigern? Mehr Kotzbrocken geht doch schon gar nicht mehr. Eigentlich. Aber den wahren Querdenkern gehen offenbar niemals die Ideen aus. "You fail me". Gift und Galle und überhaupt. Neue Facetten, die man so vorher gar nicht kannte. Technisch seit eh und je erhabene Dissonanz, die sich einen feuchten Scheißdreck um überhaupt alles schert. Es gibt ihn. Den definitiven und endgültigen Soundtrack zur Apokalypse. Halleluja!

Dabei ist da zu Beginn erstmal Gaspedal. Auf der Suche nach dem Status Quo stößt man auf "Last light". Kopfkratzen. Kaum Fäuste, viel Säuseln. Auf nichts scheint Verlaß. Auf die anfängliche Stille hier erst recht nicht. Converge führen erstmal aufs Glatteis, hauen dann mit dem archetypischen "Black cloud" wieder so ziemlich alles kurz und klein, was geht. Ist also doch nichts verloren gegangen, in all den Jahren. Der Schweiß, die Intensität, die Lautstärke. Converge subtrahieren ein wenig Chaos, ballern aber mit "You fail me" drauflos, wie lange nichts mehr. Wohlgemerkt: mit Kopf und Köpfchen.

Selbst im derbst kaputten Gebolze von "Eagles become vultures" noch. Es paßt und passiert einfach. Converge sind über alle Zweifel und Zweifler erhaben. Converge sind eine neue Ausdrucksform. Converge sind das Synonym für Katharsis. Hiermit offiziell bestätigt. Für jetzt und in alle Ewigkeit. Man sollte das gespürt, erlebt und gesehen haben. Auch wenn das eine unglaublich abgedroschene Floskel ist: Converge gehen durch Mark und Bein. Und da gar nicht mehr raus. Nicht heute, nicht morgen, nicht übermorgen.

Sind ja schließlich Vollblutmusiker. Das hier hat Konzept. Ist mehr als nur blanke Raserei. Im Titeltrack vergehen sage und schreibe sechs Minuten, in denen man nur eines tut: zittern. Unglaublich, wie mächtig die wirklich sind. Da wird erst rumgerifft und rumgekotzt, um den Laden dicht zu machen. Und dann schieben die solche Nummern nach. Unglaublich! "You fail me" degradiert The Dillinger Escape Plan oder Botch zu Laienkaspern. Erdbeben. Skala gesprengt. Alles tot. Mission erfüllt.

(Sven Cadario)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Black cloud
  • You fail me
  • Eagles become vultures

Tracklist

  1. First light
  2. Last light
  3. Black cloud
  4. Drop out
  5. Hope street
  6. Heartless
  7. You fail me
  8. In her shadow
  9. Eagles become vultures
  10. Death king
  11. In her blood
  12. Hanging
Gesamtspielzeit: 38:55 min

Im Forum kommentieren

Euroboy

2016-05-08 18:47:57

Hier gibt es den Titelsong remastert:

https://soundcloud.com/epitaph-records/converge-you-fail-me

Der Bass ist etwas präsenter und der Gesang hört sich auch irgendwie anders an, aber für mich kein zwingender Kaufgrund.

Wobei der Preis von 19€ für das zweifarbige Vinyl schwer in Ordnung ist.

Affengitarre

2016-05-01 22:27:01

Am Mix habe ich mich bisher auch nie gestört, hat doch ganz gut gepasst. Und der Titelsong steckt einfach mal 90% der restlichen Songs der Band locker in die Tasche, die restlichen Tracks auch sehr geil.

Euroboy

2016-05-01 19:35:00

You Fail me war meine erste Converge Platte und ist neben der Axe to fall auch mein Favorit. Mit "First Light/Last Light" (das mich immer an Neil Youngs Dead Man Soundtrack erinnert) und "Eagles become Vultures" sind zumindest zwei der besten Converge Songs enthalten.

Hab Sie mir gerade nochmal angehört und habe jetzt am Mix nichts auszusetzten. Bin aber doch gespannt ob sich beim Remixen großartig was ändert.

Fiep()

2016-05-01 18:45:13

Fand sie immer etwas unspanned...was bei so einer band mit dem mix schnell passieren kann, deswegen bin ich wirklich gespannt, wie sie mit dem neuem mix klingt.

Trenches

2016-05-01 15:51:38

Ich bin sehr gespannt, wie es klingen wird. You Fail Me hat bei mir leider nie so wirklich auf ganzer Strecke gezündet. Was nicht zuletzt auch am Sound lag, der für mich auf diesem Album immer ein bisschen zu flach klang. Zwar gut und durchsichtig, aber eben flach.

Hoffe, dass sich das mit der Redux ändert, und das der Mix dann auch endlich die Energie der Songs transportieren kann, die sie zweifellos haben.

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