
The Prodigy - Always outnumbered, never outgunned
XL / Beggars / IndigoVÖ: 23.08.2004
Knall auf Fall
The Prodigy sind dem heutigen Sound um etwa fünf Jahre voraus. Keith Flint sieht schockierend aus, bringt einen zum Fürchten. Er wirkt wie das Furunkel am Arsch der Menschheit, einer, der uns wachrüttelt, durchschüttelt und uns das Fell über den Kopf zieht. Die Beats knallen wie Erdbeben, lassen sämtliche Körperzellen im Takt vibrieren, bringen den Dancefloor zum Überkochen und die eigenen vier Wände zum Putzabbröseln. "Music for the jilted generation" setzt neue Maßstäbe. An The Prodigy werden sich zukünftige Dance-Bands orientieren müssen. (1994)
The Prodigy sind dem heutigen Sound um etwa fünf Jahre hinterher. Keith Flint sieht albern aus, bringt einen zum Lachen. Er wirkt wie das Kaspern im Theater der Menschheit, einer, der uns wachrütteln will, uns durchschütteln will und uns doch nur die Schulter zucken läßt. Die Beats pluckern wie Regentropfen, lassen sämtliche Körperzellen ganz leicht mitwippen, bringen den Dancefloor zum Fliehen und die eigenen vier Wände zu gar nichts. "Always outnumbered, never outgunned" scheitert an geltenden Maßstäben. The Prodigy wurden von heutigen Dance-Bands längst überrundet. (2004)
Die Zeiten ändern sich, The Prodigy nicht. Zehn Jahre liegen zwischen damals und heute, und man fühlt sich immer noch wie 1994, wenn "Spitfire" losbrettert und Keith Flint unverständliche Sachen brüllt. Was einst noch innovativ, postmodern war, ist heute hoffnungslos gestrig. Was "The fat of the land" erahnen und die maue Zwischendurch-Single "Baby's got a temper" befürchten ließ, manifestiert sich mit "Always outnumbered, never outgunned": Die Sache mit The Prodigy können wir abhaken. Zumal ihr viertes Album kein "No good" bereit hält, kein "Poison", kein "Out of space" und nicht mal ein "Firestarter". Keinen Song, der auch in Mainstream-Discos seine Wirkung entfalten wird, nicht mal einer, der überhaupt groß wirkt.
Nun gut, jenes "Spitfire" knallt ordentlich, trägt sich aber nicht über fünf Minuten. "Hotride" wird vor allem durch die Stimme von Hollywood-Mimin und Teilzeit-Rockerin Juliette Lewis übers Mittelmaß gehoben. Traurigerweise sind es eher noch diese konventionellen Prodigy-Tracks, die am meisten kicken. Wobei im Prinzip alles auf dieser Platte konventionell ist. Und man selbst mit Gästen wie Kool Keith, Princess Superstar oder Paul Jackson genau wie mit vermeintlichen Experimente wie "Medusa's path" am Ende wieder 1994 ankommt. Die erste Single "Girls" wäre nicht einmal originell, wenn es Breakdance nie gegeben hätte. Die Ideen, für "The way it is" bei Michael Jacksons "Thriller" zu klauen und für "Phoenix" einfach mal "Love buzz" von Shocking Blue als Remix zu verwursten, waren auch keine guten. Und was The Prodigy den Gallaghers ins Glas geschüttet haben, damit sie bei "Shoot down" mitmachen, wollen wir lieber nicht wissen.
"Always outnumbered, never outgunned" ist wie eine Geisterbahn. Man erliegt der Verlockung, einzusteigen, weil man früher schon so viel Spaß damit gehabt hat. Man gruselt und windet sich ganz schön, weil die Knalleffekte doch ganz schön schocken. Je lauter, desto mehr. Bleibt man jedoch bei Bewußtsein und schaut nur ein klein wenig genauer hin, merkt man, daß all die Gespenster von Zahnrädern betrieben werden, die schon seit zehn Jahren keiner mehr geölt hat. Damit ist der Spuk vorbei. Und beim Aussteigen ärgert man sich schwarz, wie man für sowas heute noch Geld bezahlen konnte.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Spitfire
- Hotride
Tracklist
- Spitfire
- Girls
- Memphis bells
- Get up get off
- Hotride
- Wake up call
- Action radar
- Medusa's path
- Phoenix
- You'll Be under my wheels
- The way it is
- Shoot down
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Der Umhashtagger
2019-03-22 19:47:32
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