Jane Birkin - Rendez-vous

SCPP / Capitol / EMI
VÖ: 05.04.2004
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Grand prix de la chanson

Jane Birkin ist der Welt vor allem als Ehefrau und Kollaborateuse des französischen Chanson-Königs Serge Gainsbourg bekannt. Ihr gemeinsamer Hit "Je t'aime (moi non plus)" dudelt heute aus jedem Fernseher, sobald so etwas ähnliches wie erotische Spannung aufkommt. Daß Erotik nicht zwangsläufig bedeutet, alles zu zeigen, was man hat, merkt man auch der Produktion ihres neuesten Albums "Rendez-vous" an: Nur zögerlich werden die Arrangements hörbar, stets stehen Birkins Stimme und die ihrer zahlreichen Duett-Partner im Vordergrund, die zarten Hintergrund-Melodien schmiegen sich wie Seide an ihren Gesang.

Bei der Auswahl ihrer Songwriter und Mitmusiker hat sich Madame Birkin nicht nur in Frankreich umgesehen und reichlich eingedeckt. Im Opener "Je m'appelle Jane" behandelt sie mit Mickey (3D) ihre eigene Biografie, und Beth Gibbons komponierte für Birkin die schwelgerische "Strange melody". Brian Molko hingegen, mit Placebo Experte für den ultimativen Schlafzimmer-Sound, säuselt mit ihr in "Smile" um die Wette. Aber nicht nur junge Musiker ließen sich bereitwillig für das Album gewinnen: Mit Alain Chamfort, Bryan Ferry und Paolo Conte sind auch Herren dabei, die sogar noch älter sind als die 57-jährige Birkin selbst. Und die mit französisch, englisch und italienisch drei der vier Sprachen (zusätzlich noch das portugiesische "O Leaozinho") abdecken, in denen die gebürtige Engländerin auf "Rendez-vous" singt. Und ihr Duett-Partner Yosui Inoue im Lied " ;Canary canary" setzt mit japanischen Versen noch einen drauf.

So unterschiedlich die Einflüße der vielen Duett-Partner auch sein mögen, klingt die Platte überraschend homogen und wird von Birkins Stimme zusammengehalten. Leichtfüßig oszilliert der Sound zwischen gepflegtem Orchesterklang und spärlicher Akustik-Begleitung, zwischen beschwingt und schwermütig. Eine melancholische Grundstimmung ist allerdings nicht zu überhören. Das Album wirkt locker wie ein Frühlingsnachmittag und kann im nächsten Moment doch wieder nach einer nebligen Novembernacht klingen. Jane Birkin beweist mit "Rendez-vous" eindrucksvoll, daß sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört - aber wer wollte das angesichts der aufreizenden Fotos im Booklet auch behaupten?

(Lukas Heinser)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Je m'appelle Jane (feat. Mickey (3D))
  • Strange melody (feat. Beth Gibbons)
  • The simple story (feat. Feist)
  • Canary canary (feat. Yosui Inoue)

Tracklist

  1. Je m'appelle Jane (feat. Mickey (3D))
  2. Tas pas le droit d'avoir moins mal que moi (feat. Alain Chamfort)
  3. In every dream home a heartache (feat. Bryan Ferry)
  4. Palais Royal (feat. Alain Souchon)
  5. La grippe (feat. Etienne Daho)
  6. Strange Melody (feat. Beth Gibbons)
  7. O Leaozinho (feat. Cætano Veloso)
  8. Pour un flirt avec toi (feat. Miossec)
  9. The simple story (feat. Feist)
  10. Te souviens-tu? (feat. Manu Chao)
  11. Smile (feat. Brian Molko)
  12. Surannée (feat. Françoise Hardy)
  13. Canary canary (feat. Yosui Inoue)
  14. Chiamami adesso (feat. Paolo Conte)
Gesamtspielzeit: 57:00 min

Im Forum kommentieren

jane

2004-05-08 00:05:15

neu?

oli

2004-05-03 22:05:06

phantastisches album, wenn nicht sogar das beste von ihr!

unbedingt zu empfehlen.

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