Now It's Overhead - Fall back open

Saddle Creek / Indigo
VÖ: 29.03.2004
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Weltaufgang

Es steht einfach nur da. Schaut verdutzt. Fühlt sich klein und nichtig. Überwältigt von so viel Größe. Von einem Gebilde, das in allen Farben funkelt. Das es so oder so ähnlich noch nie gesehen hat. Und das es nicht so recht fassen kann. Das kleine Männchen vom Cover. Es ist ich. Es ist Du. Es ist wir alle. "Fall back open" ausgesetzt, diesem irritierenden Brocken. Wir stehen einfach nur da. Schauen verdutzt. Fühlen uns klein und nichtig. Überwältigt von so viel Größe. Von einem Gebilde, das in allen Farben funkelt. Das wir so oder so ähnlich noch nie gesehen haben. Und das wir nicht so recht fassen können.

Alles dreht sich im Kreis. Nervöse Hektik paart sich mit einem Gefühl von Ruhe. Rastlos entspannt. Regungslos zitternd. Fernab zuhause. Wo steht noch gleich der Kopf? Wo ist oben, wo unten? Wortfetzen fliegen vorbei. Einfangen, festhalten! Doch sie gleiten durch die Hände. "Hands over my head face down I surrender love is taking me in open shut undefended in the back of my head there is time I could still get away if I tried a crowd has gathered begin gloves out undefeated..." Und so weiter. Immer weiter.

Es fühlt sich an, als ob man seit Tagen nicht geschlafen hätte. Und doch nicht die Augen schließen kann, weil alles so hell ist. Weil man die Dunkelheit fürchtet. Weil man das Gefühl hat, etwas zu verpassen. Das Gefühl, im Schlaf zu sterben. Das Gefühl der Angst. Das Gefühl der Geborgenheit. Und noch viel mehr Gefühle. Alle auf einmal. "Hanging on in the dusk shadows long vanishing anodyne in my blood fade me out into sleep..." Ein Sturm der Wünsche, ohne Punkt und Komma. Ohne überhaupt etwas, an das man sich klammern könnte.

So oft nähern sich Now It's Overhead dem eigenen Leben an. Dem Vertrauten. Wenn die beiden irdischen Elfen von Azure Ray sich immer wieder als Background-Chor erheben. Wenn Onkel Michael Stipe in "Antidote" mit einstimmt. Oder wenn Andy Lemaster uns von Dingen berichtet, die wir schon einmal gesehen zu haben glauben. Von der Schlange vor einem Club in "Wait in a line" oder in "Profile" von den flackernden Lichtern, die eine Lady erhellen. Doch es ist anders als alles, was wir kennen. "Fall back open" ist nicht Hören, es ist Erfahren. Jene Welt ist nicht real. Andy Lemaster spielt sie uns vor. Stellt den Fuß. Man bemerkt es erst, wenn man schon am Boden liegt. Mit dem Kinn in einer seltsamen Flüssigkeit. Mit der Nase in einem ätzenden Dampf. Mit den Augen im Nirgendwo. Und mit den Gedanken überall. Die perfekte Illusion.

(Armin Linder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Wait in a line
  • Profile
  • Antidote

Tracklist

  1. Wait in a line
  2. Surrender
  3. Profile
  4. Turn & go
  5. Fall back open
  6. The decision made itself
  7. Reverse
  8. Antidote
  9. A little consolation
Gesamtspielzeit: 38:21 min

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