Division Of Laura Lee - Das not compute

Burning Heart / SPV
VÖ: 13.04.2004
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Rechenschieber

Abteilung feedbackgetränkter Schwedenrock: Die fleißigen Krachmacher Division Of Laura Lee bringen uns schon seit 1997 die Frisur weitgehend angenehm durcheinander. Bei Burning Heart weiß man eben, was man der Zielgruppe schuldig ist. Verstärker auf elf, Verzerrer zertreten und losgerockt. "I don't give a fuck / No matter what." Das läßt die fettigen Haare fliegen und verteilt die Schuppen über der Lederjacke. Und beantwortet im Vorbeiwummern auch gleich die Frage, die ein paar bleiche Amis vor kurzem stellten: Whatever happened to my rock'n'roll?

Doch "Das not compute" trainiert keineswegs durchgängig die Nackenmuskulatur. Wenn Division Of Laura Lee nicht gerade das Wahwah-Pedal quälen oder ihre Riffs mit Rotz mischen, geben sie sich auch gerne mal melancholisch. Und beim Ohrwürmchen "All streets end" gehen sie dabei nicht einmal vom Gas. Daß eine Beinaheschnulze wie "Sneaking up on Mr. Prez" in ihrer verschnupften Schnöseligkeit dann aber verdammt nach schlaffer Psychedelic müffelt oder das breitwandig klimpernde "Breathe breathe" statt zum Höhepunkt gleich zur Sportzigarette danach kommt, dämpft die Freude aber dann doch etwas zu sehr.

Viel spaßiger ist das vortrefflich betitelte "Dirty love", bei dem Nina Persson (The Cardigans) die Schlampe gibt und endlich mal wieder kräftig grölen darf. Oder die angepißten Hymnen "Loveless" und "Q2". Oder das zickige Riff from outer space aus "Does compute". Retrofuturistischer Punkrock, der sich bestens in der Garage auskennt und auch den Melodien, die unerlaubt ins Stadion schielen wollen, genügend Schnodder in die Nase schiebt. Die beiden Schreihälse Per Stålberg und Jonas Gustafsson klingen zwischendurch gar, als hätte man einem Mick Jagger reichlich Chili zwischen die Arschbacken geworfen. Und aus lauter Laune heraus werfen Division Of Laura Lee einfach ihre Verstärker in den nächsten U-Bahn-Schacht. Highway to Hall. Und wenn sich die Schweden im orgeligen Abschied "There's a last time for everything" gelassen den Mund abwischen, ist der durchgeschwitzte Zuhörer beinahe rundum glücklich.

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Does compute
  • Dirty love
  • Loveless
  • All streets end

Tracklist

  1. Does compute
  2. We are numbers
  3. Endless factories
  4. Breathe breathe
  5. Dirty love
  6. LovelessTo the other side
  7. Sneaking up on Mr. Prez
  8. Q2
  9. All streets end
  10. There's a last time for everything
Gesamtspielzeit: 42:23 min

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