The Crash - Melodrama

Warner
VÖ: 05.04.2004
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Starlight Express

"This one's for you friend if you like the moon, good tunes and old cartoons." Eigentlich hätte es der durchgeknallt-kindlich-alberne "Prologue" verdient, an dieser Stelle in voller Länge abgedruckt zu werden. Vielleicht sogar das ganze Album. Aber dann wäre nicht nur der Rezensent arbeitslos. Und könnte auch nicht die Lobeshymne anstimmen, die sich The Crash für "Melodrama" verdient haben. Daß sie ganz nebenbei auch noch "die Band aus der eBay-Werbung" sind und "Star", "der Song aus der eBay-Werbung", von klugen Marketing-Strategen noch einmal auf das Album gekoppelt wurde, soll uns nicht weiter stören. Denn so wird The Crash endlich die Aufmerksamkeit zuteil, die sie sich schon lange verdient gehabt hätten.

Mit dem dritten Album hat Teemu Brunila es endlich geschafft, das zu entfesseln, was ganz tief in ihm schlummerte und bislang immer wieder verwegen ans Tageslicht gelugt hat: ein ganz großer Entertainer. War das Debüt "Comfort deluxe" noch die finnische Interpretation von Britpop, so ging "Wildlife" immerhin schon einen kleinen Schritt weiter. Aber erst jetzt ist es so weit: The Crash sind endlich in ihrer vollen Pracht erblüht. Und lassen alles raus, was in ihnen steckt: den Tiger, die Sau, Schmitz' Katze und das gesamte Tierreich.

Wer eine chronische Allergie gegen Humor, Ironie und ähnliche Wehwehchen hat, möge um The Crash einen großen Bogen machen. Für alle anderen ist "Melodrama" die helle Freude, ein modernes Musical par excellence, überschwengliche Emotionen pur, der euphorischste Keyboard-Pop unter der Sonne. Oder, für alle Freunde von Vergleichen: Die vier Finnen klingen auf "Melodrama" wie The Darkness nach der Kastration, wie The Ark mit tollen Songs, wie David Bowie vor der Altersstarre oder wie Andrew W.K. kurz vor der Einschulung in den Rock-Kindergarten. So unverblümt kindisch, so hemmungslos albern, so quietschfidel, daß man einfach nicht anders kann, als sich mitreißen zu lassen. Sich freut wie ein Schneekönig, wenn nach jenem "Prologue" die vergnügten Keyboards von "Still alive" aufbranden. Und dieses Gefühl das ganze Album lang nicht mehr los wird.

Man labt sich an der zarten Melancholie von "Best of the best". Hüpft in "It's contagious" zum bescheuertsten Synthie-Riff seit Van Halens "Jump" wie ein Flummi auf und ab. Grinst verschmitzt und findet es dreifach schön, wenn sich Teemu in "Trouble" die doppelte Portion Probleme herbeiwünscht. Versinkt im "Moonlight for lovers". Stellt am Ende des Albums ein alles überstrahlendes Funkeln in den eigenen Augen fest. Und erfreut sich nach dem Wiederfinden jeglicher Fassung an dem als Bonus enthaltenen Videoclip zu "Still alive", in dem Teemu Brunlia in Polizeiuniform den wärmsten Tanz seit den Village People zelebriert. Und es perfekt macht: "Melodrama" - das spaßigste Album seit ziemlich lange. Oh what a thing!

(Armin Linder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Still alive
  • It's contagious
  • Trouble
  • Star

Tracklist

  1. Prologue
  2. Still alive
  3. Best of the best
  4. Gigolo
  5. Flash
  6. It's contagious
  7. Oh what a thing
  8. What if I meet you
  9. Trouble
  10. Catfight
  11. Moonlight for lovers
  12. Star (Bonus Track)
  13. Star (Video)
  14. Still alive (Video)
Gesamtspielzeit: 41:39 min

Im Forum kommentieren

electrolite

2004-08-21 14:00:54

ganz nettes Konzert gestern im Atomic Cafe;
lässig drauf dieser Sänger, ungeheuer selbstbewußt, wie als sind die eigentlich??

perfekt aufgewärmter 80er Rock

pusi

2004-04-02 12:07:16

*lol* ähm, ja, hab wildlife... bäs... mist, bäs klingt nicht lustig... pusi schon...

Bär

2004-04-01 22:13:12

Kennst du wilslife pusi?????? da finde ich sdie stimme auch sdehr gut!"!!!!! aber in der neuen is da aecuht nichts mehr zu retten. nutt mir leid aber das is mir zu vielk macx grasyl...... hmmmm...lol

puri

2004-04-01 21:59:16

ich mag die stimme O_o

Gott

2004-04-01 21:29:37

Die stimme ist so was von schrecklich! Oh man da hab ich aber scheiße gebaut!

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