Thorn.Eleven - A different view

Steamhammer / SPV
VÖ: 22.03.2004
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Durchsichtig

Eine flirrige Gitarre suggeriert "Bitte anschnallen!". Schon ruckelt der Wagen. Ganz langsam wird der Zug nach oben gezogen und genau zum erwarteten Zeitpunkt ausgeklinkt. Hinein ins Vergnügen. Beinahe freier Fall. Und da unten dann scharf nach links. Das Intro zur neuen Thorn.Eleven verspricht einigen Spaß. Und der erste Song zieht auch direkt sehr fett vom Leder. Schub. Druck. Ein Riff. Keine 30 Sekunden Halbwertszeit. Denn schon in der ersten Kurve ist klar: Die morgendliche Busfahrt zur Schule/Uni/Arbeit ist spannender als dieses Achterbahn-Surrogat.

Drei Jungs aus Heidelberg machen harte Mucke irgendwo zwischen Nu Rock, Nu Metal und Nu Grunge. Durchaus gekonnt beackern sie den Boden, den vorwiegend amerikanische Vorgänger völlig überdüngt und übersäuert zurückgelassen haben und ernten naturgemäß fast nichts. Trotz aller offenkundiger Kraft graben Thorn.Eleven nicht ansatzweise tief genug. Deutliche hörbare Einflüße kommen von Creed, Nickelback und in ganz schlimmen Fällen gar von Linkin Park. Bei dieser Lehrerriege ist es klar, daß man seinen Kurt Cobain oder Eddie Vedder nicht verstanden hat. Und vielleicht hält man ja sogar "Nothing else matters" für die Debütsingle von Metallica. "A different view"? Nicht wirklich.

Fast gänzlich unbemerkt ist der Opener "Godamn me" in das nicht gerade spannendere "Hollow" übergegangen. Aufgefallen ist das eigentlich nur, weil man auf das Display des CD-Spielers blickt und leise bei sich denkt, daß es jetzt Zeit wäre für... Und tatsächlich folgt mit "Out to you" die potentielle Single-Powerballade. How you remind me. So berechenbar wie der Typ, der in Deiner Stammkneipe jedesmal am Tresen steht, nur ein Getränk kennt und der bedauernswerten Bedienung stets das gleiche Gespräch ins Ohr drückt.

Und genau wie dieser Typ ja im Grunde kein schlechter Mensch ist, ist auch "A different view" kein schlechtes Album. Es tut nicht weh, wenn es nebenbei läuft. Es löst keinen Würgereflex aus. Vielleicht ist es sogar besser, als gar keine Musik zu haben. Man wird nicht gerade jubeln, wenn es irgendein Unbedarfter auf der nächsten Party auflegt und im Zweifel auch nicht dazu tanzen wollen. Aber immerhin kann man dabei gemütlich sitzen bleiben, weiterreden und ein bißchen mit der Schulter zucken. Immerhin im Takt.

(Rüdiger Hofmann)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • 4111
  • Bastard former self

Tracklist

  1. Goddamm me
  2. Hollow
  3. Out to you
  4. 4111
  5. -
  6. Prove me right
  7. Maze
  8. Where do we go
  9. Bastard former self
  10. Let you down
  11. Whitewood harvest
Gesamtspielzeit: 48:58 min

Im Forum kommentieren

Sandra

2004-04-08 22:32:56

Da hat nur jemand die musik von Thorn.Eleven nicht verstanden, nichts für ungut :-(((

gerhard

2004-04-08 20:03:01

ok, ich nehms ja schon zurück...

Armin

2004-04-07 16:39:10

Hier verschwindet nichts, aber hier wird verschoben, wenn manche Leute den richtigen Thread nicht finden.

gerhard

2004-04-07 16:28:29

ups, zensur?
oder wieso verschwinden beiträge hier einfach?
meinungsfreiheit wohl nicht gefragt?

jürgen

2004-04-02 07:45:40

lol - da hast du recht :-) , wie alt sind die denn?
okeh wir sammeln .... ich eröffne nen paypal account für den mister - i know all about music - damit er in zukunft immer aussreichend lollipops hat....

jörgen

support local artists - fuck overseas millionaires

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Forum