36 Crazyfists - A snow capped romance

Roadrunner / Universal
VÖ: 15.03.2004
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Schneewittchengeschichtchen

"A snow capped romance" ist der zweite der Streich der von Alaska nach Portland emigrierten Rasselbande 36 Crazyfists. Und: Heureka! Ob da jemand erwachsen geworden ist? Während es sich das Debüt "Bitterness the star" noch in der dicht besiedelten New-Metal-Hüpfburg bequem machte, wagt die Band es nun, neues Terrain zu erschließen. Und zwar textlich wie musikalisch. Kaum noch eine Spur von pubertären Aggro-Attitüden und Weltschmerz-Platitüden. Stattdessen bestimmt eine durchaus tiefgründige und vorwärts gewandte Aufarbeitung persönlicher Erlebnisse das Bild. Als Bonus werden zudem auch kleine Heimatlieder zum Besten gegeben: das Spoken-Word-Intermezzo "Song for the fisherman" sowie der Brocken "Kenai" sind unschwer als Oden an die bergige Heimat im hohen Norden des amerikanischen Kontinents auszumachen.

Aber 36 Crazyfists sind, was man ob solcher Inhalte wohl erwarten könnte, keineswegs zu wachsweichen Schunkelbrudern verkommen, sondern teilen eher heftiger und zudem pointierter als zuvor aus. Dabei mag auch die Wahl der Mischer hilfreich gewesen sein, schließlich weiß der im klassischen Haudrauf-Metal verwurzelte Andy Sneap nicht nur wo der Hammer hängt, sondern auch wann und wo man ihn draufhauen muß. Kombiniert mit der Produktion von James Wisner (Dashboard Confessional, Further Seems Forever) sind die Faustschwinger der Screamo-Fraktion um Thursday oder Boysetsfire inzwischen wesentlich näher als ewigjugendlichen Hüpfkaspern. Es knallt an den richtigen Stellen äußerst knackig, und die kontrastierenden melodischen Passagen kommen überraschend getimet und wesentlich variantenreicher daher. Letzeres ist dann auch überwiegend dem dank eines eigenen Vocal Coaches stark verbesserten Sänger Brock Lindow zuzuschreiben.

Obwohl natürlich auch hier die Faust nicht neu erfunden wurde, ist der einzige Wermutstropfen von "A snow capped romance" die etwas karg bemessene Spielzeit: Gerade mal zehn Songs plus mittig plaziertem Plätscher-Interlude in nicht einmal 40 Minuten schöpfen die Speicherkapazität einer CD ja nun nicht wirklich aus. Aber es gilt auch: lieber kurz und gut als lang und lau.

(Peter Schiffmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • At the end of August
  • Skin and atmosphere
  • Destroy the map
  • Cure eclipse

Tracklist

  1. At the end of August
  2. The heart and the shape
  3. Bloddwork
  4. Kenai
  5. Skin and atmosphere
  6. Song for the fisherman
  7. With nothing underneath
  8. Destroy the map
  9. Installing the catheter
  10. Cure eclipse
  11. Watherhaul
Gesamtspielzeit: 38:25 min

Im Forum kommentieren

Verrücker Salatfist

2012-10-04 09:01:46

Eine meiner Lieblingsgruppen!

qddsrgdnq

2012-10-04 02:57:40

Rqrw0a imjhfmmsxfiu

Piana

2012-10-03 09:21:57

Ja, in den Foren war am tag auch was davon zu lesen. Hab mich eigentlich schon gefuert und am Abend nicht schlecht gestaunt, als GAR NICHTS passierte. Naja, mir persf6nlich egal weil ich mit der derzeitigen Software ganz gut klar komm, aber wir werden sehn was noch werden wird...

Badrique

2006-12-31 14:01:49

Das Debüt ist Spitze aber "A Snow Capped Romance" ist das Beste von den Fists!

alfred

2006-05-13 16:40:22


Coby (13.05.2006 - 11:15 Uhr):
Das Debüt Album ist doch super! Wüsste nicht wieso das peinlich sein soll? "Slit Wrist Theory" ist eines der geilsten Lieder von den Fists!

Sehe ich genauso, das Debut ist meiner Meinung nach stark unterschätzt!

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