Maroon 5 - Songs about Jane

Octone / J / BMG
VÖ: 08.03.2004
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Dichtung und Wahrheit

So weit ist es also schon gekommen - die Plattenindustrie verwechselt plattentests.de tatsächlich mit der Redaktion der großen Comeback-Show auf Pro7. Wie sonst ist es zu erklären, daß sich klammheimlich eine Supergroup aus drei Ex-Stars gebildet hat und unter falschem Namen einen Aufguß ihrer Musikkonserven feilbietet? Und jetzt sag mal keiner, daß sich hinter Maroon 5 nicht die Herren Kravitz, Trent D'Arby und Jason Kay (of Jamiroquai fame) verbergen. Folgendes Szenario ist wahrscheinlich: Weil keiner der Drei alleine an die Erfolge von vor zehn Jahren anknüpfen konnte, wurden sie mehrere Wochen zusammen in ein Dschungelcamp gesperrt und einer Dauerbeschallung mit Songs von sagenwirmal Stevie Wonder, den Backstreet Boys und Justin Timberlake ausgesetzt. Dann wurde Ihnen die Aufgabe gestellt, folgende Geschichte zu verbreiten: Sie wären vormals mittelmäßig erfolgreiche Collegerocker gewesen, würden sich nun aber von ihren Wurzeln verabschieden und ein garantiert kommerziell erfolgreiches Album machen, welches die Black Music mit dem Alternative Rock versöhnen soll.

Daß sich die offizielle Version der Plattenfirma ganz anders liest, ist klar. Diese College-Jungs soll es wirklich gegeben haben, mit 14 hätten sie in L.A. eine Band gegründet und sich fortan Kara's Flowers genannt. Ein mittelmäßig erfolgreiches Major-Album später trennten sich die Wege allerdings, und zwei der Jungs seien nach New York gezogen, um das Leben und die schwarze Musik kennenzulernen. Zurück im sonnigen Kalifornien hätte die musikalische Läuterung zur Umbennung der Combo in Maroon 5 und zum Entstehen des oben erwähnten Albums geführt. Auf diesem sei der ursprünglich rockige Ansatz fast zwangsläufig mit Soul und Funk und R and B versöhnt worden. Und genauso zwangsläufig, obschon fast unbeabsichtigt, sei der kommerzielle Erfolg eingetreten: Platin, bereits über 600.000 verkaufte Einheiten, Heavy Rotation in Funk und Fernsehen. Zumindest in den USA.

Wie dem auch sei, "Songs about Jane" ist eine derbe überproduzierte Mischung aus Funk und Disco - gefangen in der Soulumklammerung, angereichert mit diversen Rockismen. Eklige Keyboard-Flächen und schmalziger Harmoniegesang, unterstützt von gewollt coolen Gitarreneinsprengseln. Dazu Liebesliedchen mit natürlich zu vernachlässigenden Texten, vorgetragen von einer viel zu präsenten Stimme - ob es sich jetzt um Lenny, Terence, Jason oder doch den angeblich dort quengelnden Adam Levine handelt, bleibt sich am Ende gleich.

Das Debüt von Maroon 5 läßt sich jedenfalls folgendermaßen beschreiben: Konsenskacke. Hausfrauensenderkompatibel. Muckertum. FDP-Musik. Die Fortsetzung von Phil Collins mit anderen Mitteln. Daran ändert auch die recht knackige Irreführungs-Single "Harder to breathe" wenig. Maroon 5 - die Alibi-Gitarrenband zwischen all den Britneys, Christinas und Justins dieser Welt.

(Joerg Utecht)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Harder to breathe

Tracklist

  1. Harder to breathe
  2. This love
  3. Shiver
  4. She will be loved
  5. Tangled
  6. Sun
  7. Must get out
  8. Sunday morning
  9. Secret
  10. Through with you
  11. Not coming home
  12. Sweetest goodbye
Gesamtspielzeit: 46:26 min

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DzYWeBP

2011-10-08 17:54:00

jZeShW

buffyangelfan

2011-05-27 03:49:06

acomplia 145 diet pill acomplia in belgie 608001

charras

2006-08-21 22:00:43

Das einzige Lied, das gut ist, is die Live-Version
des Oasis-Covers Hello, also spielen könnten sie
schon, wenn sie nur besseres Material hätten....
ansonsten, entschuldigt den Ausdruck - Kinderkacke!

(Chili Schote)

2006-08-08 14:18:47

Naja, da es eh keine guten Radiosender gibt (FM4 als Ausnahme bestätigt wiedermal nur die Regel...), ist es mir ziemlich egal, wieviele Airplays Maroon 5 deutschlandweit im Zeitraum einer Woche bekommt. :-)

Aha

2006-08-08 14:11:06

ich nehme an das die nicht 300 mal pro stunde beim gleichen sender laufen werden.
Evtl. in der Woche kriegen die 300 Airplays Deutschlandweit bei allen Sendern zusammengezählt. 300 Airplays sind sehr viel.

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