Lena - Loyal to myself
Polydor / UniversalVÖ: 31.05.2024
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Lena Meyer-Landrut schlägt Kate Nash. Okay, jetzt nicht physisch. Da würde sie vermutlich den Kürzeren ziehen, Kenner erinnern sich sicherlich an Nashs starken Auftritt in der großartigen Frauenwrestling-Serie "Glow". Dann vielleicht musikalisch? Nee, ganz bestimmt nicht, dazu gleich mehr. Aber Lena bringt ihr neues Album immerhin drei Wochen vor Kate heraus, und eine Platte mehr hat sie damit auch veröffentlicht. So viel zum, äh, Positiven. Sehr viel mehr lässt sich auf der Habenseite allerdings nicht vermelden.
Warum überhaupt der seltsame Vergleich mit Kate Nash? Nun, weil die Hannoveranerin sich zu Beginn ihrer Gesangskarriere ja sehr deutlich an der Londonerin angelehnt hat, lustiger Akzent inklusive. Das war charmant und unterhaltsam, aber so ein "Satellite" hält eben auch nicht ewig. Das erkannte Lena zum Glück und orientierte sich ab dem dritten Album neu. Und siehe da, während zuvor fast nur die beiden ESC-Hits im Gedächtnis blieben, gelangen mit "Stardust" und "Crystal sky" zwei wirklich ordentliche Platten, gut produziert, mit mehreren memorablen Songs und durchaus so etwas wie einem eigenen Stil.
Damit war es beim letzten musikalischen Lebenszeichen in Langspielform vor fünf Jahren leider wieder vorbei, "Only Love, L" entpuppte sich als anstrengendes Plastikprodukt ohne Seele. In der Zwischenzeit hatte Lena mit mentalen Probleme zu kämpfen, über die sie inzwischen sehr offen sprach. Sie veröffentlichte diverse Singles, sehr unterschiedlich in Stil und Klasse. Warum diese nun alle als Bonustracks auch auf "Loyal to myself" gelandet sind und somit die eigentlich als Klammer gedachte Idee zwischen dem Intro "Let me dream" und dem Outro "Lass mich träumen" – und somit fast das Einzige, das dieses Album zusammenhält – gleich wieder konterkarieren? Wird sich schon jemand beim Marketing etwas dabei gedacht haben. Womöglich traute man den zwar zahlreichen, aber doch meist recht kurzen Songs der immer noch sehr beliebten Sängerin zu wenig zu? Immerhin bekommt so das fluffige "Strip" noch eine verdiente Würdigung.
Ansonsten weicht das Aufatmen, dieses Mal nicht von den unsäglichen Sounds aus der Fertigsoßenschmiede der Beatgees belästigt zu werden, schnell der Konfusion beim Versuch, die Menge der Produzenten (ein gutes Dutzend) und Co-Autor*innen von "Loyal to myself" zu zählen. Und so klingt das dann auch. Kurz währt die Freude beim Erkennen eines Namens – und siehe da, das u.a. von Tobias Kuhn geschriebene "Brown blue eyes" entpuppt sich sogleich mit seiner Gitarre, den zurückhaltenden Studiospielereien und einer zurückgenommen eine feine Melodie singenden Lena als Treffer. Dem allerdings kaum weitere folgen. Lediglich das bissige und in den Strophen gerappte "Mean girls" macht noch Spaß. Der Rest kommt über gute Ansätze – die ersten Takte des Titelsongs, die gutgelaunte Poppigkeit in "Good again", die Drum'n'Bass-Elemente in "Drug worth doing" – nicht hinaus und wird schnell von nervigem Schnickschnack, Stimmmodulationen und platt generischem Songwriting zunichtegemacht. Für eine Künstlerin mit Talent und Charisma ist das viel zu wenig.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Brown blue eyes
- Mean girls
Tracklist
- Let me dream
- Loyal to myself
- Brown blue eyes
- Right reasons
- First love
- See you later
- Run Charlie
- I miss u
- Good again
- Unbreakable
- Mean girls
- Drug worth doing
- Lass mich träumen
- Strip (Bonus track)
- Looking for love (Bonus track)
- What I want (Bonus track)
- Straitjacket (Bonus track)
Im Forum kommentieren
Socko
2024-06-07 23:33:58
Das wichtigste Thema im Netz.
AliBlaBla
2024-06-07 19:50:39
Ich finde, wir sollten lieber weiter über die Cover reden.
Also, ...zu wieviel Prozent sie sich ähneln, ob das Zufall (Fraktion der Fatlisten) oder Absicht (Fraktion der Verschwörer) ist etc etc...
Ist doch lustiger.
VelvetCell
2024-06-07 15:33:48
Das von Beth? Grandios!
Grizzly Adams
2024-06-07 15:21:43
Und wie ist das Album so…?
Hierkannmanparken
2024-06-07 14:53:47
Lenas Version ist spiegelverkehrt. Ganz was Anderes.
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