Angus & Julia Stone - Cape Forestier

Vertigo / Universal
VÖ: 10.05.2024
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

In Newport nichts Neues

Wenn die Chance besteht, einen Hattrick zu landen, sollte sie auch genutzt werden, oder? Eben. Nachdem Kollege Bremmer vor sieben Jahren bei den Recherchen zu "Snow" über ein Interview der Gala mit Angus & Julia Stone stolperte, wunderte sich Kollege Tyczkowski vor drei Jahren beim Nachfolger "Life is strange" darüber, dass die Geschwister sich mit dem Zockerportal ingame.de unterhalten hatten. Wie soll man das noch toppen? Vielleicht ja mit diesem aktuellen Interview der Stones, das sie dem Entertainment-Portal eines Schweizer Telekommunikationsunternehmens gaben? Dort "sprechen sie über die Faszination Zermatt und stellen sich einem Harmonie-Quiz". WTF?

Jetzt salbadern diese Plattentests.de-Schreiberlinge schon wieder über alles Mögliche, nur nicht über die Musik!!1! Ja gut, dann zitieren wir halt die Künstler selbst zu ihrem neuen Album: "Wir sind zwei Leute, die Musik machen, weil, nun ja, einfach so." Oder: "Dies ist unser zurückhaltend[st]es Album seit unserem Beginn zusammen ... zurück zu unseren Wurzeln ... aber mit all den Erfahrungen, die darin hängen." Und dann noch: "Das Leben ist manchmal kompliziert, verwirrend und seltsam, aber Musik nicht. Nicht für uns. Es ist einfach etwas, das wir tun, um uns normal zu fühlen." Okay, das soll jetzt nicht zur Lästerei über Promosprüche ausarten, und zumindest der letzte Satz ist eine tiefere Wahrheit, die wohl alle Kreativen unterschreiben würden. Außerdem schätzt man ja die beiden sympathischen Aussies für immer und ewig, seit man sich damals in das unsterbliche "Big jet plane" verliebt und dadurch das immer noch feine "Down the way" entdeckt hat.

Nur gab es den letzten sanften Ausschlag auf dem Spannungsbarometer etwa 2014 auf "Angus & Julia Stone". Seitdem behalten die beiden alles, was irgendwie aus dem Schema ausbricht, ihren Soloplatten – sie unter eigenem Namen, er mittlerweile als Dope Lemon – vor. Und so klingt auch "Cape Forestier" eben zu annähernd 100 Prozent so wie erwartet. Was aktuell womöglich einen Nerv trifft, wenn man die Vorverkaufszahlen der anstehenden Tour sieht. Es sei ihnen gegönnt, nur der olle Kritiker verdreht die Augen, wenn er den 3.527. kuscheligen Folk-, Country- oder Americana-Standard wie "Little Alaskan anchor" oder "County sign" durchstehen muss. Manches ist selbst für die Verhältnisse von Angus & Julia Stone arg spannungsarm geraten.

Zum Glück schreiben diese Geschwister nach wie vor bessere Songs als viele jener Standard-Produzenten, dazu kommt diese ganz besondere Harmonie ihrer Stimmen. Und der Sound ist auch wunderbar wohligwarm. "Losing you" ist gleich zu Beginn herrlich zum Runterkommen. Das folgende "Down to the sea" groovt so federleicht dahin, dass es gar zu den Karriere-Highlights sortiert werden darf. Der lockere Titelsong gefällt ebenfalls – und wenn es schon gefühlig werden soll, dann bitte so wie gegen Ende der Platte, wenn "Somehow" und "Sitting in Seoul" orchestral auf alle Drüsen drücken. Apropos orchestral: Verspricht das einminütige Outro "The wonder of you" da etwa Zukünftiges? Wäre vielleicht interessant.

(Thomas Bästlein)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Losing you
  • Down to the sea
  • Sitting in Seoul

Tracklist

  1. Losing you
  2. Down to the sea
  3. Little Alaskan anchor
  4. Cape Forestier
  5. County sign
  6. City of lights
  7. No boat no aeroplane
  8. The wedding song
  9. I want you
  10. Somehow
  11. Sitting in Seoul
  12. The wonder of you
Gesamtspielzeit: 45:12 min

Im Forum kommentieren

MickHead

2024-05-10 14:20:39

Down To The Sea (Official Music Video)

https://youtu.be/iybZTElHqIM?si=1PsJpk0QUaAjMA7X

Armin

2024-05-05 21:19:31- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

MickHead

2024-05-04 16:52:39

4. Single "No Boat No Aeroplane"

https://www.youtube.com/watch?v=2SFhlDS3KYY

MickHead

2024-04-06 21:08:27

3. Single "Losing You"

https://www.youtube.com/watch?v=CehK3i-t52c

MickHead

2024-03-09 20:04:27

2. Single der Titeltrack "Cape Forestier".

https://www.youtube.com/watch?v=BR60AvrxjbU

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