Plain White T's - Plain White T's
Fearless / ConcordVÖ: 17.11.2023
Bye-bye
Wenn Music-Acts ihre Alben nach sich selbst betiteln, lässt sich das Vorgehen zumeist einer der folgenden vier Kategorien zuordnen: 1. Debütalbum. 2. Wendepunkt in der Karriere. 3. Einfallslosigkeit. 4. Abschiedsalbum. Angesichts der Tatsache, dass Plain White T's vor diesem Longplayer bereits acht andere Studioalben auf den Markt gebracht haben, scheidet die erste Option aus. An Nummer zwei ist knapp ein Vierteljahrhundert nach Bandgründung nun wahrlich nicht mehr zu glauben. Erst recht nicht, wenn man sich die 13 neuen Lieder einmal zu Gemüte gefügt hat. Womit eigentlich auch die Anknüpfung zur dritten Option nahtlos hergestellt wäre.
Denn wenn sich Sänger Tom Higgenson mit Aussagen wie "As musicians, we're always trying to outdo ourselves or go somewhere we haven't gone before. Somehow, we figured out how to go to a fresh spot and still sound like Plain White T's" zitieren lässt, kann man eigentlich nur müde lächeln und sich fragend auf die Suche nach dem "fresh spot" begeben. Spoileralarm: Er wird nicht zu finden sein. Die nach dem Ausstieg von Dave Tirio mittlerweile wieder zum Quartett geschrumpfte Band aus Illinois macht im Schlepptau ihres einzig verbliebenen Gründungsmitglieds Higgenson schlicht und ergreifend das, was sie immer gemacht hat: kuscheligen Pop-Punk ohne Punk, aber mit viel Plüsch. Songs wie "You plus me" oder "L-O-V-E" kommen im bekannten Akustik-Gewand mit lyrischen Schwergewichten à la "Some day I know you look at me the same way / Do I have to spell it out for you and say? / L-O-V-E / Is that what you want from me? / It could be easy as 1-2-3-4 / You and me / L-O-V-E" daher. In die Länge gezogene Vokale bitte beim Lesen mitdenken. Und ja, auch das "1-2-3-4" kommt einem im Kontext der Band nicht unbekannt vor.
Eitel Sonnenschein also im Hause Plain White T's, oder wie Higgenson in "Happy" so schön fragt: "What's the point of being sad?" Und noch ein paar Weisheiten gefällig? "Have I told ya?" / Beauty's in the eye of the beholder!", wird in "Love keeps growing" geschmachtet. Auch hier bitte wieder die Vokale mehrfach mitdenken. Also alles beim Alten. Die eine oder andere schöne Melodie haben sie nach wie vor drauf, und die einzige etwas punkig anmutende Nummer "Feeling (more like) myself", die wie der kleine Bruder von "The middle" (Jimmy Eat World) wirkt, weiß auch zu gefallen. Ansonsten nichts Neues, geschweige denn Innovatives. Vorhersehbare und risikolose Musik gepaart mit vermeintlich emotionalen, meistens aber doch nur in Klischees und oberflächlichen Phrasen verharrenden Inhalten lässt eigentlich hoffentlich nur noch die vierte Option offen. Und tschüs!
Highlights & Tracklist
Highlights
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Tracklist
- Young tonight
- Would you even
- You plus me
- Fired up
- A little less alone
- L-O-V-E
- Someone's out there waiting for you
- Girl from Pasadena
- Happy
- Red flags
- Love keeps growing
- Feeling (more like) myself
- Spaghetti tattoo
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Armin
2023-11-22 22:01:59- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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