The Jayhawks - Smile

American / Columbia / Sony
VÖ: 05.05.2000
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Sound of smiles :-)

Wie die Replacements mit ihrem die Beatles parodierenden Plattentitel "Let it be" vor einigen Jahren zeigen auch die Jayhawks sehr viel Selbstvertrauen und benennen ihr neues Album nach dem unveröffentlichten Meisterwerk "Smile" von Brian Wilson und seinen Beach Boys. Noch dazu widmen sie ihm mit "Mr.Wilson" auch noch einen Song. Aber den Jayhawks kann man das einfach nicht übel nehmen. Als Mitbegründer des "neuen" Country-Rocks, Americana oder No Depression genannt, wurden sie bekannt und die Band um Gary Louris und Mark Olson lieferte mit "Hollywood town hall" einen Genre-Klassiker ab. Nach dem Ausstieg von Olson (neue Band: OHR Creekdippers) ging die Gruppe mit dem Album "Sound of lies" poppigere Wege, um jetzt mit "Smile" wieder in die Nähe des Ursprungs-Sounds zurückzukehren.

"I am gonna make you love me" ist der Titel des zweiten Songs - Gary Louris will es jedem recht machen und es gelingt ihm und seiner Band auch. Die Jayhawks spielen auf diesem Album in allen Klassen: Pop, Rock und eben auch wieder etwas mehr Americana. Auf traditionelle Country-Instrumente verzichtete man zwar fast ganz, aber das Songwriting geht wieder in die Richtung des Klassikers "Hollywood town hall". Wo nämlich auf "Sound of lies" John Lennon und die Beatles die Inspiration waren, ist es jetzt doch wieder Gram Parsons. Louris singt Duette mit seiner Background-Sängerin wie einst Parsons mit Emmylou Harris. Songs wie "A break in the clouds" mit seinen Harmonie-Gesang erinnern dabei an die frühen Jayhawks und das wird auch viele alte Fans freuen. Auf anderen Stücken experimentiert die Band und bringt, immer schön knapp am Kitsch vorbei, auch mal Streicher mit ein. Gelegentlich quält Louris wieder die elektrische Gitarre wie Neil Young in seinen besten Zeiten, hält sich aber zurück und spielt immer im Dienst des perfekten Popsongs.

"Smile" ist ein weiterer geglückter Versuch einer Americana-Band sich auch im Pop-Bereich durchzusetzten. Genauso wie Wilco mit "Summerteeth" letztes Jahr ist auch das Experiment der Jayhawks gelungen, so daß wir uns über ein qualitativ sehr hochwertiges Album freuen dürfen. War "Sound of lies" noch der Versuch, ein solches Album aufzunehmen, ist es ihnen jetzt mit "Smile" gelungen. Vielleicht klappt es ja jetzt auch noch mit der Hitsingle. "In my wildest dreams" - Hoffen wird ja noch erlaubt sein.

(Thomas O. Huber)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Smile
  • What led me to this town
  • A break in the clouds

Tracklist

  1. Smile
  2. I'm gonna make you love me
  3. What led me to this town
  4. Somewhere in Ohio
  5. A break in the clouds
  6. Queen of the world
  7. Life floats by
  8. Broken harpoon
  9. Pretty thing
  10. Mr. Wilson
  11. (In my) wildest dreams
  12. Better days
  13. Baby, baby, baby
Gesamtspielzeit: 53:20 min

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