Backstreet Boys - A very Backstreet Christmas
BMG / WarnerVÖ: 14.10.2022
Kara-Ho-Ho-Ho-ke
Träume gehen manchmal in Erfüllung. Knapp 30 Jahre und zahllose geworfene Slips und Kuscheltiere später, erfüllen sich die Backstreet Boys aus Orlando, Florida einen lang gehegten Traum: ein Album mit ihren liebsten festlichen Liedern zu veröffentlichen. Beim Erscheinungstag scheinen sie sich an urdeutschen Gepflogenheiten zu orientieren: der 14. Oktober scheint ein völlig plausibles Datum, um ein Weihnachtsalbum zu veröffentlichen, wenn Weihnachtsgebäck in den meisten Teilen Deutschlands auch schon vor Dezember verkauft wird.
Zehn weihnachtliche Gassenhauer und drei eigene Neukompositionen versammeln sich auf "A very Backstreet Christmas". Bei der Vertonung ihrer liebsten Weihnachtslieder gehen die Backstreet Boys auf Nummer sicher und besinnen sich auf A-capella-Künste und massig winterlich-weihnachtliches Instrumentarium. Ein interessantes Experiment wäre gewesen, wenn es statt Coverversionen Mash-ups gegeben hätte. Man stelle sich ein Lied wie "Winter wonderland" vor, unterlegt mit dem klassischen Boygroup-Beat der ersten drei bis vier Backstreet-Boys-Alben, das wäre ein Fest gewesen.
Ganz unscheinbar hat sich an fünfter Stelle in der Tracklist der Endgegner aller Weihnachtslieder versteckt: "Last Christmas". Neben dem alljährlich aus dem Sommerschlaf erwachenden "All I want for Christmas is you" von Mariah Carey ist es wahrscheinlich DAS popkulturelle Artefakt, was die Welt zur Weihnachtszeit gleichermaßen eint und spaltet. Die Version der Backstreet Boys lässt leider die, Unkenrufe hin oder her, eingängige und zeitlose Qualität des Originals vermissen. Natürlich ist "Last Christmas" nicht der einzige weihnachtliche Klassiker, der hier verboygroupt wird. Das Menü, was hier an Ever-tannen-greens präsentiert wird, gleicht einer typischen Weihnachtsmarkt-Best-of: "White Christmas" bekommt ein puderzuckriges Make-Over, "Winter wonderland" wird a capella tranchiert, und "Silent night" ist der passende Soundtrack zum Essenskoma in Fötusstellung.
Den Abschluss des Vanillekipferl-Vendettas auf Albumlänge bildet der Block aus drei neuen Eigenkompositionen, die den familiären Festtags-Flow nicht weiter stören. Es wird über "Christmas in New York" gesungen, was anscheinend in einem sehr ruhigen Teil von New York stattfindet, da die Nummer doch recht ereignislos ist. Man freut sich weiterhin, dass man endlich wieder "Together" ist und "Happy days" miteinander verbringen kann (Letzteres enthält sogar eine kleine Selbstreferenz, auf die Coheed And Cambria auch stolz wären). "Ain't no reason for leaving", heißt es abschließend und beendet die Backstreet-Christmas-Sause nach knapp 43 Minuten. Ähnlich wie die saisonalen Süßigkeiten reicht es dann auch, einmal im Jahr an dieser Party teilzunehmen, um der drohenden Überzuckerung entgegenzutreten.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Happy days
Tracklist
- White Christmas
- The Christmas song
- Winter wonderland
- Have yourself a merry little Christmas
- Last Christmas
- O holy night
- This Christmas
- Same old lang syne
- Silent night
- I'll be home for Christmas
- Christmas in New York
- Together
- Happy days
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Armin
2022-11-30 21:33:49- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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