P!nk - Try this
Arista / BMGVÖ: 10.11.2003
Netter Versuch
Es mußte ja so weit kommen. Irgendwann waren die Wasserstoffperoxid-Vorräte erschöpft, die Haut spannte über den üppigen Silikon-Implantaten, und die Röckchen konnte man auch nicht mehr kürzer schneidern. Dann kam P!nk daher. Und plötzlich schauten die Britneys, Christinas und Jeanettes noch blöder als üblich aus der Wäsche. Da rotzte ihnen doch tatsächlich irgendsoeine Göre ins Müsli und randalierte so lange durch die Girlie-Pop-Hütte, bis kein Stein mehr auf dem anderen stand. Wenig später fiel Christina Aguilera ein, daß sie ja doch mächtig böse ist. Britney erinnerte sich, daß sie doch nicht mehr so jungfräulich ist, sondern mit Justin gepoppt hat, bis die Wände wackelten. Jeanette machte plötzlich Rock. Oder das, was sie dafür hielt. Und schuld an allem war Alicia Moore alias P!nk, die mit ihrem bemerkenswerten Mut zur Häßlichkeit einen neuen Trend beschwor. Jetzt ist sie zurück. Mit dem ersten Album nach der Revolution. "Try this"! Frei übersetzt: Freßt oder sterbt, Ihr Drecksäcke!
Nun geht es auf "Try this" in der Tat deutlich deftiger zu als auf den beiden Vorgängerwerken. Nach den R&B-Wurzeln lauscht man ziemlich vergeblich, die Gitarren dürfen auch mal in die Fresse schlagen, und die gute P!nk kreischt, als hätte man ihr eine Reißzwecke in den Hintern implantiert. Ja, das hier ist Rock, wie ihn P!nk versteht. Auch wenn das nicht zwangsläufig mit unseren Vorstellungen übereinstimmen muß. Mit denen von Jeanette erst recht nicht.
Bei aller Sympathie für das Revoluzzer-Girlie: "Try this" ist reichlich fade ausgefallen. Und das, obwohl keineswegs die üblichen Songwriting-Verdächtigen der Konkurrenz, sondern eher die unüblichen der 24-jährigen unter die tätowierten Arme gegriffen haben: Linda Perry (Ex-Four Non-Blondes) und Tim Armstrong (Rancid) haben einen Großteil der Platte mitgeschrieben und produziert, Beck und William Orbit steuerten "Feel good time" bei, und Travis Barker (Blink 182) hat bei "Unwind" die Trommelschlegel geschwungen.
Für "Trouble" hat sich P!nk einen Gaul unter die Hüften geschnallt. Und wirbelt als Cowgirl durch eine westernangehauchte, aber irgendwie nicht mehr als nette Vorab-Single. Aus dem Sattel fliegt P!nk allerdings erst mit den beiden folgenden Songs, die uns als geplante Singles Nummer zwei und drei angedroht werden: "God is a DJ" klingt plötzlich doch nach Rock, wie ihn sich Jeanette vorstellt. Und "Last to know" schlichtweg langweilig. Man wird sich also darauf einstellen müssen, bei den kommenden P!nk-Clips den VIVA-Ton in Zukunft doch wieder ausgeschaltet zu lassen.
Nach dem verschlafenen Auftakt dreht P!nk zum Glück noch ein paarmal auf: "Tonight's the night" geht mit Orgelsolo und beschwingten Trompeten ganz gut ins Ohr, genauso wie das schmissige "Try too hard". Das soulige "Oh my God" mit Vorzeige-Schlampe Peaches (!) möchte man Mariah Carey gerne mal als Lehrbeispiel vor den Latz knallen, und der "Love song" setzt einen bewegenden Schlußpunkt, bevor der völlig unnütze Hidden Track wieder alles kaputtmacht. Traurig, aber wahr: Die Hits fehlen, nichts bleibt lange im Ohr, und keinen einzigen Song würde man wie einst "Don't let me get me" oder "Just like a pill" im Radio lauter dreher wollen. Was nun? Vielleicht sollte sich P!nk was Neues überlegen? Sich dringend wieder einen Vorsprung gegenüber der langweiligen Konkurrenz verschaffen. Oder aufgeben. Und bei Jeanette anrufen, um zu fragen, wie das mit dem Rock geht.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Try too hard
- Love song
Tracklist
- Trouble
- God is a DJ
- Last to know
- Tonight's the night
- Oh my God (featuring Peaches)
- Catch me while I'm sleeping
- Waiting for my love
- Save my life
- Try too hard
- Humble neighborhoods
- Walk away
- Unwind
- Feel good time
- Love song
Im Forum kommentieren
Armin
2004-07-06 20:32:56
RTL präsentiert:
Open Air "rock eau rouge" mit PINK u.a. am 14.08. in SPA/ Belgien!!!
Zur Zeit blickt ganz Belgien nur noch auf Francochamps. Dieses traditionelle Rennstrecke ist den Belgiern sehr ans Herz gewachsen. Und nun erfährt die Lieblingsstrecke von Michael Schumacher wieder die Beachtung, die ihr nach der Meinung vieler Menschen hier im Lande zusteht – sie ist nach einjähriger Pause wieder Rennstrecke im Formel-1-Zirkus. Daher ist die gesamte belgische Presse besonders hellhörig auf alles was auf und um diese Rennstrecke passiert. Auch die Politik, bis hinauf zum Ministerpräsidenten der Wallonie unterstützen alle Veranstaltungen, die die Rennstrecke in einem entsprechenden Licht präsentieren.
Eines dieser Highlights in diesem Jahr – exakt zwei Wochen vor dem Formel-1-Rennen in Spa – ist das Pink-Konzert, dass die Organistoren des Alive-Festivals in Francochamps veranstalten. Tickets gibt es unter www.kartenhaus.de. , Tickets kosten 44.00€ plus VVK Gebühren und beginn ist um 17.00 Uhr.
sagichnich
2004-03-29 11:37:14
PINK SUCKS.
chris
2004-03-29 11:14:03
P!nk ist die geilste und coolste Sängerin die es gibt!!!!!Andere die sie nur nach dem schön sein beurteilen haben NULL AHNUNG!!!!!!!!
PINK ROCKT!!!!!!!
jaqueline
2004-03-18 07:50:40
weiß einer von euch wo ich die dvd vom p!nk konzet in köln her bekomme?!
Armin
2004-02-28 01:44:29
Platin für P!NK!
Für über 200.000 verkaufte Einheiten von „Try This“ erhielt P!NK kurz vor ihrem umjubelten Tourstart in Hannover Platin von Frank Briegmann (Senior Vice President International BMG Germany) und Stefan Goebel (Director International BMG Germany, rechts neben P!NK).
Über 100.000 Fans werden bis April alleine in Deutschland zu den P!NK-Konzerten pilgern!
Das Foto jetzt auch zu posten, ist mir zu anstrengend, auch wenn P!nks Frisur in ihrer Gewöhnlichkeit durchaus sehenswert wäre. :-)
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