Kaleo - Surface sounds

Atlantic / Warner
VÖ: 23.04.2021
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

A/B - Strg C

Erst auf unbestimmte Zeit verschoben, und nun taucht es plötzlich aus dem Nichts auf: Man könnte meinen, das Veröffentlichungshickhack um "Surface sounds" sei Strategie. Schließlich prangt auf dem Cover ein mit maximalem Photoshop-Einsatz platzierter Eisberg. Diese sind ja dafür bekannt, mehr Tiefe als Höhe zu haben und auch manchmal ebenfalls unerwartet zu erscheinen. Im Falle Kaleos bekam der Eisberg zudem von der Grafikabteilung noch einen Vulkan spendiert. Cleveres, assoziatives Marketing, denn diese beiden Gegensätze sollen für den Sound des Quartetts stehen und zudem die eigene Herkunft betonen.

Der Reihe nach: Kaleo sind Isländer, die, wenn man in musikalischen Klischees bleibt rund um den Sound von der Insel, einen komplett unisländischen Stil fahren. Stattdessen: staubtrockener Blues, viel Souleinflüsse, bisweilen Ausflüge in den AOR. Auf "A/B" klang das durchaus erfrischend und an der mindestens sehr guten Single "Way down we go" dürfte in den letzten fünf Jahren niemand vorbeigekommen sein. Und wenn eine Sache gut funktioniert und etwa zu Streams im dreistelligen Millionenbereich geführt hat, liegt es natürlich nahe, exakt so weiterzumachen. Soll heißen: "Surface sounds" enthält grob elf neue, alt klingende Varianten eines Midtempo-Rock-Sounds, dessen markantestes Element der Gesang von Jökull Júlíusson ist.

Allein ein zweites "Way down we go" findet sich nicht, und auch der Rest von "Surface sounds" kratzt gemütlich an der Oberfläche, lässt aber Tiefgang vermissen. Anders als der Eisberg. Zudem überspannt Júlíusson den Bogen etwas bei dem Versuch, möglichst "amerikanisch" zu klingen und sorgt bisweilen für Appetit nach Knödeln, wenn das Album einmal in Gänze durch ist. Nach den sehr soliden Eingangsnummern "Brother run fast" und "Break my baby" versuchen sich die Isländer mit "Alter ego" an einer Rolling-Stones-Referenz, wenig später könnte die Leadsingle "Skinny" auch aus dem Hause Pearl Jam sein.

Alles gut gemachter, beiläufig konsumierbarer "adult orientated" Rock. Mit "Hey Gringo" ändert sich das: Dieser ebenfalls als Single veröffentlichte Song hat dank Mundharmonikaeinsatz und Funk(!)-Gesangsstil einiges an Nervpotenzial. Das wenig später folgende "I want more" bietet mit Mitklatschbeat und Gepfeife noch einen Folkpop-Ausflug, und "I walk on water" geht mit klebrigen Gospelchören im Refrain unter. Der Ansatz, den beiden Gegensätzen des Covers gerecht zu werden, wird mit der abschließenden Ballade "Into my brothers arms" vollendet. Da "Surface sounds" ein Album ohne Eigenschaften und ohne glückliches Händchen für den perfekten Pop-Rock-Hit ist, ist davon auszugehen, dass dieser Eisberg so schnell wieder abtaucht, wie er an der Oberfläche erschienen ist.

(Klaus Porst)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Skinny
  • Backbone

Tracklist

  1. Brother run fast
  2. Break my baby
  3. Alter ego
  4. Free the slave
  5. Skinny
  6. Hey Gringo
  7. My fair lady
  8. I want more
  9. Backbone
  10. I walk on water
  11. Into my mother's arms
Gesamtspielzeit: 44:58 min

Im Forum kommentieren

Armin

2021-05-12 21:57:53- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Loketrourak

2020-03-14 12:57:34

Ich finde die ja durchaus verzichtbar.

Armin

2020-03-13 20:54:01- Newsbeitrag

KALEO
Mit der neuen Single "Alter Ego" kündigt die Grammy-nominierte isländische Rockband KALEO das Album "Surface Sounds" für den 5. Juni an

In drei kurzen Jahren landeten KALEO einen Hattrick weltweiter Hits, erhielten eine Grammy-Nominierung, gingen mit ihrem ersten Album A/B international Platin und tourten drei Jahre lang unermüdlich um die Welt. Jedes Bisschen dieser gelebten Erfahrungen steckt in ihrem zweiten Album Surface Sounds, das am 5. Juni erscheint, angeführt vom neuen Track „Alter Ego“.



Frontmann und Songwriter JJ Julius Son begab sich über den Verlauf der letzten zwei Jahre immer wieder ins Studio und verquickte eine Kombination aus Weltenbummelei und akribischer Bastelei. Das Ergebnis ist ein Spektrum von Sounds, die rund um die Welt aufgenommen wurden – in Nordamerika, Südamerika und quer durch Europa. Erfrischend frei von Kalkül, überlässt es Julius Son jedem Song, ihm seinen Pfad zu diktieren, während er sich seinen Vorlieben zu Blues, Folk und Rock hingibt.

„Zunächst einmal möchte ich die Unsicherheiten und Ängste ansprechen, mit denen wir uns derzeit alle konfrontiert sehen. Wir erwogen, diese Ankündigung zu verschieben, was sich jedoch nicht richtig anfühlte, da wir alle uns gerade jetzt nach einem Stückchen Normalität sehnen“, kommentiert Julius Son aus seinem Zuhause in Island. „Zeiten wie diese erinnern uns daran, was am meisten zählt. Instinktiv lenken wir unseren Fokus vom Oberflächlichen dahin, kollektiv unsere Nächsten zu unterstützen. Dieses Gefühl schwingt auch in Surface Sounds mit. Meine Hoffnung ist, mit diesem Album daran zu gemahnen, dass die Dinge auf der Oberfläche nicht annähernd so wichtig sind wie das, was darunterliegt. Und es unsere Aufgabe ist, uns in schweren Zeiten gegenseitig hochzuziehen.”

Vor der Veröffentlichung von „Alter Ego“, von Julius Son als „der wohl klassischste Rock-and-Roll-Song“ des Albums bezeichnet, hatte die isländische Rockband Anfang des Jahres bereits zwei neue Tracks herausgebracht, die einen Eindruck der unterschiedlichen Sounds und Bilder vermitteln, die man von Surface Sounds erwarten kann. KALEO performten „I Want More” Ende Februar in der „The Late Show with Stephen Colbert”, zu sehen HIER.






Surface Sounds Tracklisting:

Brother Run Fast
Break My Baby
Alter Ego
Free the Slave
Skinny
Hey Gringo
The USA Today
My Fair Lady
I Want More
Backbone
I Walk on Water
Into My Mother’s Arms

Über KALEO:
Seit der Veröffentlichung ihres international Platin-ausgezeichneten Durchbruchalbums A/B (Platz 9 in Deutschland) hat die isländische Rockband KALEO – angeführt von Frontmann / Songwriter JJ Julius Son – ihre Musik rund um die Welt gebracht. Das Album brachte drei Hit-Singles hervor: das Grammy-nominierte „No Good“, das US-Gold-veredelte „All The Pretty Girls” sowie das international – darunter auch in Deutschland – Platin-ausgezeichnete „Way Down We Go” (Platz 6 der deutschen Charts). Der Song kam zudem in über zwei Dutzend TV-Sendungen zum Einsatz (u.a. „Grey’s Anatomy“, „Riverdale“) und toppte damit die „Top TV Songs“-Charts von The Hollywood Reporter. Mit weltweit über 1 Milliarde Streams, 39 internationalen Auszeichnungen und zahllosen ausverkauften Headline-Shows von London bis Moskau haben KALEO den Rang eines weltweiten Phänomens erlangt. Bekannt für ihre elektrisierenden Performances, verkauften KALEO gleich ihre erste US-Headlinetour komplett aus und traten bei großen Festivals wie Coachella, Lollapalooza und Bonnaroo auf. Auch in Deutschland tourte die Band mehrfach erfolgreich, spielte Support für die Rolling Stones und trat bei Rock am Ring / Rock im Park auf.



Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Kaleo - A/B (2016)

Threads im Forum