Bausa - 100 pro

Downbeat / Warner
VÖ: 26.02.2021
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Comeback

Michael Jordan, Muhammad Ali, George Foreman, Mike Tyson, Haile Gebrselassie, Pele. Und Bausa. Das ist schon eine illustre Runde, in die sich Julian Otto mit seinen gerade mal 31 Lenzen einreihen kann. Alle haben in der Vergangenheit aus den unterschiedlichsten Gründen einen Rücktritt vom Rücktritt verkündet und mal mehr, mal weniger erfolgreiche Comebacks gefeiert. In den vergangenen Monaten vor der angekündigten Veröffentlichung von "100 pro" war ebenfalls mehrfach von einem Rücktritt Bausas als aktiver Musiker zu lesen. Doch davon ist nun nicht mehr die Rede. Bausa's back. "Komm' mit drei kompletten Alben aus dem Lockdown / Sieht so aus, als ob ich doch keinen neuen Job brauch' / Hab' ich wirklich mal behauptet, dass ich aufhör'? / Sorry Hater, ja, ich weiß, ihr hattet Bock drauf (haha)", rechnet er gleich im Opener "Paradox" mit allen Kritikern und Internethelden ab und nennt gleich den Grund für sein Weitermachen.

Jede Menge Songs scheinen in der Pipeline für kommende Veröffentlichungen zu sein. Satte 16 haben es auf das dritte Studioalbum geschafft. Einer davon ist das simple, aber ungemein im Ohr bleibende "Madonna", eine typische Kollaboration mit Apache 207 irgendwo zwischen Auto-Tune, HipHop und Dance-Pop. Eigentlich will man nicht, aber irgendwie macht es dann doch jede Menge Laune. Gleiches gilt auch für "Papi" und "Tanzen", zwei äußerst beschwingte Stücke, mit denen Bausa eine Stippvisite im Dancehall absolviert bzw. gar orientalisch-südländische Klänge einbaut. "Es wird Zeit, dass wir endlich wieder tanzen geh'n", singt er und wird nirgends Widerspruch hören. Es ist ein bunter Stilmix, der auf "100 pro" vorzufinden ist. Genre-Puristen und Schubladen-Polizisten werden es verurteilen und abwinken.

Alle anderen werden sich gut unterhalten fühlen und auch der im letzten Jahr durch die Charts rauf- und runtergespielten Ballade "2012", bei der Bausa von Juju unterstützt wird, noch etwas Gutes abgewinnen. Apropos Unterstützung: Neben Juju und dem eingangs erwähnten Apache 207 sind auch noch einige andere Genrevertreter mit an Bord. RIN und Ufo361 helfen beim Kopfnicker "Centre Court" aus, während bei einem Song wie "Marlboro Lights" stimmlich in der Tat kein Gesangspartner besser gepasst hätte als Marteria. Sido ist ebenfalls dabei, wenngleich das melancholisch vor sich hinplätschernde "Weisst wie es ist" mit Zeilen wie "Manchmal nehm ich meine Walther / Und ich baller aus dem Beifahrersitz / Du weißt, wie das ist" dann doch eher langweilig wird. Dahingegen lassen "NY Whisky Sour" alleine schon aufgrund der krassen Reibeisenstimme und "I.N.S." mit RIN und weiblichen Background-Vocals positiv aufhorchen. Er schlägt sich ganz passabel, der Rückkehrer.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Madonna (feat. Apache 207)
  • NY Whisky Sour
  • Tanzen

Tracklist

  1. Paradox
  2. Centre Court (feat. RIN & Ufo361)
  3. Madonna (feat. Apache 207)
  4. 2012 (feat. Juju)
  5. King Kendrick
  6. Selfmade Babylon (feat. Bozza)
  7. NY Whisky Sour
  8. Silber Blau
  9. Weisst wie es ist (feat. Sido)
  10. Marlboro Lights (feat. Marteria)
  11. I.N.S. (feat. RIN)
  12. Nutten schlafen nie (feat. Bozza)
  13. Toca
  14. Papi
  15. Tanzen (feat. Ivana Santacruz)
  16. S-Bahn
Gesamtspielzeit: 46:26 min

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Armin

2021-03-17 19:55:05- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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