Wheatus - Hand over your loved ones

Columbia / Sony
VÖ: 15.09.2003
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Sitzengeblieben

Brendan B. Brown hatte eine schwere Kindheit und Jugend, das wissen wir. Früher wurden Menschen mit einer schweren Kindheit Künstler und schnitten sich irgendwann ein Ohr ab, heute werden sie Daniel Küblböck. Oder eben Brendan B. Brown. Der ehemalige Drecksack und seine Band wollen nun den Ruf eines One Hit Wonders loswerden und präsentieren der Welt ihr neues Album \"Hand over your loved ones\". Und die Welt faltet die Hände zum Stoßgebet und fragt sich, ob das jetzt wirklich noch nötig gewesen wäre.

Gewohnt belanglose, aber ewig gutgelaunte Popmusik scheppert einem in die Gehörgänge. Mit Zuckerguß bedeckte Überarrangements und mit nervtötender Stimme vorgetragene Pennälerlyrik fräsen sich, einem Schlagbohrer gleich, in die Gehörgänge. Langsam kriegt man Verständnis für die bösen, grobschlächtigen Footballer, die Brown während seiner Schulzeit immer malträtiert haben müssen. Wer immer noch Mitleid mit dem armen Außenseiter hat, werfe einen Blick ins Textheft: \"Just tell me his name / Just tell me you didn\'t get laid in our bedroom / And was it the same? / Just tell me if his dick is bigger than mine\". Na, Glückwunsch! Wenigstens seine Freundin hat verstanden.

Nun muß man bei all den Schmerzen, die der Konsum eines Wheatus-Albums in der Regel auslöst, auch zugeben, daß einzelne Songs ganz nett anzuhören sind und das Album ja auch schon nach 40 Minuten wieder vorbei ist. Bis dahin hat man sogar einmal kurz lachen müssen: über Zeilen wie \"My balls are bigger than a dynamite satchel of pain\", vorgetragen mit tiefer Heavy Metal-Stimme zu strunzdämlichen Riffs und plumpestem Lars Ulrich-Beat. Das muss dann schon Ironie sein. Hofft man zumindest.

Die neue Wheatus klingt also kaum anders als die alte, nur daß ein Hit wie \"Teenage dirtbag\" fehlt. Also, liebe Kinder, wenn Ihr solche Musik hört, dann habt Ihr keine Freunde. Und was aus solchen Menschen wird, haben wir ja jetzt alle gesehen. Also Finger weg, und lieber wieder ab an die Playstation!

(Lukas Heinser)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Anyway

Tracklist

  1. American in Amsterdam
  2. The song that I wrote when you dissed me
  3. Anyway
  4. Freak on
  5. Lemonade
  6. The deck
  7. Fail weather friend
  8. Randall
  9. Whole Amoeba
  10. Dynamite satchel of pain
Gesamtspielzeit: 40:08 min

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