Deep Purple - Bananas

EMI
VÖ: 25.08.2003
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Jurassic Park

Deep Purple gehören zu den letzten noch verbliebenen Rock-Dinosauriern, die immer noch regelmäßig touren und Platten veröffentlichen. Bei manchen Vertretern dieser Spezies stellt sich dabei immer öfter die dringende Frage, ob man die Herrschaften nicht einfach mal in Ruhe altern lassen kann.

Bei der britisch-amerikanischen Combo scheinen solche Bedenken keine Rolle zu spielen. Das mittlerweile 17. Studiowerk \"Bananas\" legt jedenfalls mit dem furiosen Opener \"House of pain\" los, als handele es sich um Jungspunde von 20 Jahren und nicht um gesetzte ältere Herren, die mit Macht dem Rentenalter zustreben. Insbesondere Neuzugang Don Airey, der den legendären Keyboarder Jon Lord ersetzte, erweist sich als wahrer Derwisch an den Tasten. Kein Wunder, bringt er doch namhafte Referenzen mit wie Rainbow, Whitesnake, Jethro Tull oder Ozzy Osbourne.

Was ihm allerdings fehlt, ist das Songwriter-Talent eines Jon Lord. Auch wenn ein Großteil der Songs auf \"Bananas\" in Teamarbeit entstand, fehlen ihnen mitunter die zündenden Momente, die sie in früheren Jahren auszeichneten. Einen Totalausfall wie \"Haunted\" hätte es früher nicht gegeben. Fairerweise muß man allerdings eingestehen, daß Ian Gillan seinem Alter nun doch Tribut zollen muß; so klingt er bei langsamen Parts doch arg gepreßt. Wenn aber das Tempo - wie bei dem stampfenden Midtempo-Rocker \"Silver tongue\" - angezogen wird, zeigen Deep Purple, daß sie nach wie vor zur Oberklasse des Hardrock zu zählen sind. Hier demonstriert Gitarrist Steve Morse ein ums andere Mal, daß er der einzige Klampfer der Purple-Historie ist, der einem Ritchie Blackmore das Wasser zu reichen imstande ist.

So sind es im Endeffekt die etwas mißglückten Balladen, die den Gesamteindruck von \"Bananas\" ein wenig trüben. Nichtsdestotrotz ist \"Bananas\" ein solides Alterswerk einer großen Band geworden, mit dem viele Ergüsse sogenannter Nachwuchshoffnungen im Handstreich in den musikalischen Orkus geschickt werden. Dennoch bleibt als Gesamturteil letztlich nur das Prädikat \"gut\". Und das ist für eine Rocklegende wie Deep Purple, auch im Rentenalter, irgendwie zu wenig.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • House of pain
  • Silver tongue
  • Walk on

Tracklist

  1. House of pain
  2. Sun Goes Down
  3. Haunted
  4. Razzle dazzle
  5. Silver tongue
  6. Walk on
  7. Picture of innocence
  8. I've got your number
  9. Never a word
  10. Bananas
  11. Doing it tonight
  12. Contact lost
Gesamtspielzeit: 51:27 min

Im Forum kommentieren

Realnameposter

2003-09-08 12:43:56

@sassenman:
I Paice - dr
I Gillan - mic
R Glover - bs
S Morse - git

und eben neu:
D Airey - org

ja, nee aber ohne John Lord...

Sassenmann

2003-09-08 11:37:19

Kennt jemand die aktuelle Live-Besetzung? Ist überhaupt noch jemand von früher[tm]dabei?

Realnameposter

2003-09-08 11:01:57

seit wann ist denn John Lord auch noch weg ??!?

maul

2003-09-07 21:20:26

also, ich hab da mal im Laden durchgezappt, fand es aber so ein wenig unbedeutend. Ich kann aber natürlich noch kein richtiges Urteil darüber abgeben. Auf anhieb gefiel mir das zweite Lied am besten.

Von den Platten mit Steve Morse finde ich die Purpendicular sonst am besten. Richtig gute Lieder darauf!

Mich würde aber interessieren was andere von dem neuen Album denken. Vielleicth werde ich mir es dann doch noch kaufen.

Armin

2003-09-07 17:17:46

Gibt es, mit dem kommenden Update.

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