Hinds - The prettiest curse

Lucky Number / Rough Trade
VÖ: 05.06.2020
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

X-Women

Jetzt sind sie Superheldinnen. In seiner Rezension zu "I don't run", dem zweiten Album der spanischen Band Hinds, weissagte Kollege Eric Meyer, dass Album Nummer drei über das Karriere-Schicksal der vier Damen entscheiden werde. Nun ist es da, "The prettiest curse." Selbstbewusst, makellos und mit ganz viel Liebe für schmachtende, bittersüß-verzweifelte Pop-Hymnen. Ja, die Lo Fi-Ästhetik musste etwas zurückstecken, dafür jetzt vollmundige Ohrwürmer, die sich ein gutes Stück dem Hochglanz zuwenden. Das mag Fans der ersten Stunde abschrecken, mit der Nase rümpfen lassen, doch ihnen sei gesagt: Das hier ist pures Power-Pop-Gold. Und dabei müssen die vier Damen noch nicht mal ihre rotzlöffelige Schnoddrigkeit, gerade im Gesang, aufgeben.

"Good bad times" geht dann auch gleich selbstbewusst mit Stampf-Beat und Synthie-Tönen voran. Der Gesang schlängelt sich in lasziv-eleganter Trägheit bis zu einem Refrain, der zum ersten Mal so etwas wie sonnige Melancholie verbreitet. "Just like kids (Miau)" nähert sich während der Strophe der locker aufgehangenen Rhythmik des Swinging London an, packt aber im Chorus den leidenschaftlichen Furor für den nöligen Pop-Punk-Riot aus. Passt alles, wirkt rund und ausgefeilt, hier liegen die einnehmenden Stärken dieser Band blank vor dem geneigten Hörer. Auch dieses kraftvolle Schweben in "Riding solo" ist eine reizvolle Mischung aus cooler Noblesse und Aufruf zur selbstverwirklichenden Eigenständigkeit. Dass bei solchen Songs auch noch Melodien abfallen, die sich eingraben, nicht mehr aus Gehörgängen und Gedächtnis weichen wollen, zeugt von einem ausgeprägten Händchen für Eingängigkeit, der aber eben nicht die Attitüde und die Credibility geopfert werden.

Denn auch wenn es auf Album Nummer drei direkter zugeht, trauen sich Hinds Extravaganzen, die neu sind. So singen sie teilweise in ihrer Heimatsprache und lassen obendrein Klangaspekte zu, die maßgeblich zur Vielschichtigkeit der Platte beitragen. Iberische Akustikgitarren umgarnen "Come back and love me <3" und auch das elektronische Pumpen von "The play", welches durch ein munteres Gitarren-Strumming geerdet wird, zeigen, wie divers Hinds inzwischen operieren. Und an letztgenanntem Song merkt man obendrein, das der Vierer aus Madrid eben immer noch reichlich Distortion auf der Halde hat, nur jetzt eben feiner dosiert und gezielter eingesetzt: "I don't want your compassion / Coz I was built for action."

Hinds operieren jetzt zwar im Wide-Screen-Format, mit einer gewissen Blockbuster-Anmutung, die Wucht, der ursprüngliche Schwung und auch der gewichtige Trotz der Vorgänger-Alben kanalisieren sich jetzt zu Hits, die aus ihren Erschafferinnen so etwas wie überlebensgroße Role Models machen. Denn große Gesten wirken erst dann, wenn sie mit Selbstbewusstsein und Können ausgeführt werden, und in dieser Hinsicht ist "The prettiest curse" ein Volltreffer. Das Schicksal scheint es also gut zum meinen mit Carlotta, Ana, Ade und Amber, den Superheldinnen, die es nur auf Platte und nicht im Comic gibt.

(Martin Makolies)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Just like kids (Miau)
  • Riding solo
  • The play

Tracklist

  1. Good bad times
  2. Just like kids (Miau)
  3. Riding solo
  4. Boy
  5. Come back and love me <3
  6. Burn
  7. Take me back
  8. The play
  9. Waiting for you
  10. This moment forever
Gesamtspielzeit: 32:47 min

Im Forum kommentieren

Armin

2020-05-27 19:50:37- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Libidodadidum

2020-05-01 20:11:21

Macht Spaß.
"Riding Solo" ist ein Hit und "Just like kids (Miau)" klingt so schön albern wie sein Titel. "Good Bad Times" ist mir zu geradlinig, aber insgesamt hörenswert.

Armin

2020-04-29 00:01:32- Newsbeitrag

Hinds setzen sich in neuer Single "Just Like Kids (Miau)" humorvoll und selbstbewusst gegen dumme Vorurteile zur Wehr!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

unsere Lieblingsspanierinnen Hinds veröffentlichen heute am 28.04. ihre neue Single „Just Like Kids (Miau)“ samt Video. Das dazugehörige Album „The Prettiest Curse“ wurde ja bekanntermassen auf den 05.06. geschoben.

Der Song behandelt die zahlreichen Vorurteile, denen sich die ausschließlich weiblich besetzte Band immer wieder ausgesetzt sieht, seit ihr Aufmerksamkeit und Erfolg zuteil wurden. Dazu kursieren teilweise abstruse Theorien, mit denen machen Leute versuchen, den Erfolg der Band kleinzureden oder am Ende des Tages dann doch Männern zuzuschreiben. Die Band hat daraus ganz im eigenen Stil einen sarkastisch-bissigen Kommentar in Songform kreiert. Der Sound von „Just Like Kids (Miau)“ ist genau wie die Lyrics ungezähmt und leidenschaftlich - zusammengenommen ergibt dies ein Zeugnis von vier starken weiblichen Charakteren, die sich durch nichts irritieren und von ihrem selbst gewählten Weg abbringen lassen. Hinds selbst äußern sich zur neuen Single wie folgt: "Miau is a cocktail of all the comments and 'advice' we’ve had to listen to during all this years in the band. From random strangers, 'friends', and industry. Oh wait…the guy sitting next to you in the bus probably has an opinion too! If you wondered how does it feel to be a girl in a band, here you go."

Im dazugehörigen, von der Ästhetik der Neunzigerjahre inspirierten Clip gelingt es den Madrileninnen, sich selbst sowie die haltlosen Vorwürfe humorvoll auf die Schippe zu nehmen - und diese zugleich ebenso unmissverständlich und selbstbewusst zu entkräften. „Just Like Kids (Miau)“ ist somit ein kraftvolles Statement des Female Empowerment - womöglich eines der stärksten und überzeugendsten der Popmusikwelt seit den Spice Girls.

Das Video gibt es hier zu sehen.



Hinds wird man live im September in Deutschland zu sehen bekommen - falls bis dahin die Corona-Krise überwunden sein sollte. Derzeit sind die Termine - wie auch die ihrer Tournee durch Europa und Amerika - wie folgt neu angesetzt worden:

Live:
07.09. Berlin - Lido
08.09. München - Backstage
10.09. Hamburg - Molotow

Das dann hoffentlich live vorgestellte Drittwerk "The Prettiest Curse" bedeutet einen künstlerischen Quantensprung für Hinds: Mit dieser Platte befreien sich die Madileninnen von allen verbleibenden Lo-Fi-Vorwürfen und offenbaren ein grandios breitgefächertes Biest von einem Album. „The Prettiest Curse“ ist eine Platte, die in positiver Weise vor Leben strotzt, da die Musikerinnen endlich das volle Ausmaß ihrer Pop-Fertigkeiten ausspielen und Songs entfesseln, die größer, kühner und komplexer klingen als alles, was man bisher von ihnen kannte.

Dies bedeutet natürlich nicht, dass sie sich vom "Hinds-Sein" abgewandt haben - ganz im Gegenteil! Sie multiplizieren das, was sie so besonders macht - die hellen Melodien, die herzzerreißenden Themen der Isolation und des Verrats, die ermutigenden Momente, die glühende „Don’t mess with us“ Girl-Gang-Attitüde - und gehen dabei sogar noch weiter. Zum ersten Mal singen sie prominent in ihrer Muttersprache und für das Artwork arbeiteten sie mit einer ihrer Kindheitsheldinnen, der spanischen Fotografin Ouka Leele, wodurch geradezu magische Ergebnisse entstanden. Man sagt ja, dass ein Tropfen Balsamico-Essig Erdbeeren noch „erdbeeriger“ schmecken lässt – nun ja, auf "The Prettiest Curse" klingen Hinds noch mehr „hinds-ish“ als je zuvor, und das Resultat ist einfach wunderbar.

Armin

2020-03-25 19:55:02- Newsbeitrag

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

ursprünglich war die Veröffentlichung von "The Prettiest Curse", dem dritten Album der spanischen Rockerinnen Hinds, bereits für den April angesetzt. Nun steht fest, dass die neue Platte des in Madrid beheimateten Quartetts stattdessen am 05.06.2020 auf Lucky Number Music erscheinen wird.

In einem sehr persönlichen Statement erläutert die Band, weshalb eine Verschiebung des Releases leider unumgänglich war: "Amigas y amigos: we have to postpone our album release, it will be now on June 5th. We all need music now more than ever, and we were so excited to release our album next month and share it with you! But right now, things are a bit scary in Spain and the coronavirus is something that is affecting a lot of our loved ones, so for right now we think all of our focus should be on staying safe and staying home, not promoting a new album.
BUT ITS OK!! We are still here!! Working everyday! Nobody said it was easy... But we've always wanted to release an album in the summer anyways. Everyone that has preordered it already: THANK YOU, we need your support more than ever 💞 You will of course get it on the new date. And if you haven’t...... then DO ITTT jejejeje
Muchos besos for everyone in these difficult times; let’s stand together (from our houses)☀"

In Anbetracht der Corona-Pandemie müssen sich Fans der Hinds nicht nur etwas länger gedulden, bis sie das dritte Album „The Prettiest Curse“ hören können - auch die Termine der Tournee durch Europa und Amerika sind neu angesetzt worden. Statt im April kommen Hinds nun für drei Shows im September nach Deutschland:

Live:
07.09. Berlin - Lido
08.09. München - Backstage
10.09. Hamburg - Molotow

Unabhängig vom Veröffentlichungstermin bedeutet das Drittwerk "The Prettiest Curse" einen künstlerischen Quantensprung für Hinds: Mit dieser Platte befreien sich die Madileninnen von allen verbleibenden Lo-Fi-Vorwürfen und offenbaren ein grandios breitgefächertes Biest von einem Album. „The Prettiest Curse“ ist eine Platte, die in positiver Weise vor Leben strotzt, da die Musikerinnen endlich das volle Ausmaß ihrer Pop-Fertigkeiten ausspielen und Songs entfesseln, die größer, kühner und komplexer klingen als alles, was man bisher von ihnen kannte.

Dies bedeutet natürlich nicht, dass sie sich vom "Hinds-Sein" abgewandt haben - ganz im Gegenteil! Sie multiplizieren das, was sie so besonders macht - die hellen Melodien, die herzzerreißenden Themen der Isolation und des Verrats, die ermutigenden Momente, die glühende „Don’t mess with us“ Girl-Gang-Attitüde - und gehen dabei sogar noch weiter. Zum ersten Mal singen sie prominent in ihrer Muttersprache und für das Artwork arbeiteten sie mit einer ihrer Kindheitsheldinnen, der spanischen Fotografin Ouka Leele, wodurch geradezu magische Ergebnisse entstanden. Man sagt ja, dass ein Tropfen Balsamico-Essig Erdbeeren noch „erdbeeriger“ schmecken lässt – nun ja, auf "The Prettiest Curse" klingen Hinds noch mehr „hinds-ish“ als je zuvor, und das Resultat ist einfach wunderbar.

Armin

2020-02-05 11:49:09- Newsbeitrag


Hindes werden im neuen Video zu Superheldinnen! Drittes Album "The Prettiest Curse" erscheint Anfang April!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

nachdem bereits vor Kurzem mit „Riding Solo“ ein erster neuer Track unserer Lieblingsspanierinnen Hinds veröffentlicht wurde, geht es nun mit der neuen Single „Good Bad Times“ in die zweite Runde. Parallel dazu kündigt die Madrider Band außerdem ihr drittes Album „The Prettiest Curse“ an, was am 03.April erneut auf Lucky Number Music erscheinen wird. Was sich bereits bei „Riding Solo“ ankündigte, manifestiert sich auf der neuen Single noch deutlicher: Auf "The Prettiest Curse" befreien sich Hinds von allen verbleibenden Lo-Fi-Vorwürfen und offenbaren ein grandios breitgefächertes Biest von einem Album. Ein wahrer Quantensprung in ihrer Entwicklung als Band. „The Prettiest Curse“ ist eine Platte, die in positiver Weise vor Leben strotzt, da die Musikerinnen endlich das volle Ausmaß ihrer Pop-Fertigkeiten ausspielen und Songs entfesseln, die größer, kühner und komplexer klingen als alles, was man bisher von ihnen kannte.



Dies bedeutet natürlich nicht, dass sie sich vom "Hinds-Sein" abgewandt haben - ganz im Gegenteil! Sie multiplizieren das, was sie so besonders macht - die hellen Melodien, die herzzerreißenden Themen der Isolation und des Verrats, die ermutigenden Momente, die glühende „Don’t mess with us“ Girl-Gang-Attitüde - und gehen dabei sogar noch weiter. Zum ersten Mal singen sie prominent in ihrer Muttersprache und für das Artwork arbeiteten sie mit einer ihrer Kindheitsheldinnen, der spanischen Fotografin Ouka Leele, wodurch geradezu magische Ergebnisse entstanden. Man sagt ja, dass ein Tropfen Balsamico-Essig Erdbeeren noch „erdbeeriger“ schmecken lässt – nun ja, auf "The Prettiest Curse" klingen Hinds noch mehr „hinds-ish“ als je zuvor, und das Resultat ist einfach wunderbar.

Unter dem wachsamen Produktions-Auge (und Ohr) der Grammy-nominierten Produzentin Jenn Decilveo (u.a. Beth Ditto, Bat For Lashes, Albert Hammon Jr.) hat sich das Vierergespann Amber Grimbergen, Ana Perrote, Carlotta Cosials und Ade Martin auf der überlebensgroßen Single "Riding Solo" mit Verzerrungen, aufgeschichteten Gitarren und wirbelnden Samples beschäftigt, während die Single "Good Bad Times" ein Song über hochgradig dysfunktionale Beziehungen ist, der sich auf der schrägen und verzauberten Pop-Kanone von Tame Impala nicht fehl am Platz fühlen würde - dazu gibt es ein absurd-köstliches, B-Movie-inspiriertes, sowie absichtlich kitschiges Video, von Jean LaFleur, das man definitiv gesehen haben muss. Darin werden die Bandmitglieder zu Superheldinnen und retten Babies und Katzen, treten gegen fiese Macker und Taschendiebe an und lassen auch nicht die Konfrontation mit dem ultimativen Endgegner aus!

Zu sehen gibt es "Good Bad Times" hier.

Mit Carlotta Cosials eigenen Worten zu "Good Bad Times":
“You know that part in the movies when two people on a relationship are living complete opposite realities? When one thinks everything is great and the other one is about to drown? ‚Good Bad Times‘ is the struggle of communication, time difference, distance. Like the two sides of a coin. Two sides close together that can’t be separated, even though they seem to be completely different.”

An anderer Stelle des Albums zeigen Songs wie das lärmendene "Burn" und "Just Like Kids (Miau)", dass Hinds nichts von ihrem Gespür für Frechheit und Willensstärke verloren haben. "Come Back and Love Me

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