Daughtry - Cage to rattle

RCA / Sony
VÖ: 27.07.2018
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 3/10
3/10

Just a dreamer

Gibt es eine Blase von geübten Musikhörern, in denen glatter Alternative Rock so gut wie gar nicht mehr stattfindet? Oder welchen Grund hat es, dass das im letzten Jahr erschienene Nickelback-Album "Feed the machine" gefühlt kaum wahrgenommen wurde? Oder dass Daughtry sich mit ihrem neuestem Werk "Cage to rattle" diesmal rund fünf Jahre, statt wie sonst durchschnittlich zweieinhalb, Zeit gelassen haben? Und wieso scheint kaum jemandem diese Wartezeit wirklich aufgefallen zu sein?

Die Geschichte von Daughtry ist schnell erzählt: Frontmann und Sänger Chris Daughtry belegte 2005 den fünften Platz der Castingshow "American idol" und wurde rund ein Jahr später mit einer passenden Band unter Vertrag genommen. Seitdem sorgt die knurrend-warme Stimme regelmäßig für, nun ja, gefühlvollen Rock und konnte damit vor allem in den USA auch regelmäßig (Chart-)Erfolge verbuchen. Nach der selbst hierzulande totgespielten Single "It's not over" folgten eine ganze Reihe von Songs, die irgendwo zwischen ernstzunehmender Gitarrenkunst und Schmusedudelei auf dem befremdlichen Pathoslevel von Ozzy Osbournes "Dreamer" liegen. Und oft war es dann doch eher Letzteres.

"Cage to rattle" fügt sich nun flüssig in die Diskografie von Daughtry ein. Die gute Nachricht kommt hier direkt beim Blick auf die Tracklist: Zehn Songs in 38 Minuten scheint eine aushaltbare Zeit für männerschweißangetriebenen Gesang und einem unverhältnismäßigen Einsatz von Gitarren gegenüber allen anderen Instrumenten zu sein – vorerst. Schon der Opener "Just found heaven" fährt einen Chor auf und bindet Streicher ein, ohne ihnen eine wirkliche Plattform zu bieten. Als Chris Daughtry beginnt, "Halle-, Halle-, Halle-, Hallelujah" ins dumpf abgemischte Mikrophon zu knödeln, ist der spirituelle Albtraum perfekt.

"Deep end" und "Death of me" wollen zu viel, setzen auf klavierbetonte, balladenartige Melodien und kommen dann doch zu keinem Höhepunkt. Die eher kantigen und streng Rock-orientierten "Stuff of legends" und "Back in time" kriegen auch nicht die Kurve, die sie weg von absolutem Klischee locken könnte, sondern brettern geradewegs auf überladenes Gebrumme zu, in welchem nichts erkennbar in den Vordergrund rückt. Daughtry scheinen auch in längerer Abwesenheit nichts dazugelernt zu haben. Das mag für ihre Fans angenehm sein, von außen betrachtet ist es aber vor allem bitter. Braucht es für das nächste Mal vielleicht noch mehr Zeit? Und spielt Alternative Rock dann auch wieder eine größere Rolle?

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

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Tracklist

  1. Just found heaven
  2. Backbone
  3. Deep end
  4. As you are
  5. Death of me
  6. Bad habits
  7. Back in time
  8. Gravity
  9. Stuff of legends
  10. White flag
Gesamtspielzeit: 38:17 min

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hubschrauberpilot

2018-08-22 20:06:29

Furchtbar. Mochte das Debütalbum noch einigermaßen, hat seitdem aber von Album zu Album abgebaut. Dieses Album ist der bisherige Tiefpunkt, hat mit Rock nichts mehr zu tun.

Armin

2018-07-29 20:28:59- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

2018-06-07 22:17:18- Newsbeitrag

DAUGHTRY – Neues Album „Cage To Rattle“ erscheint am 27. Juli via RCA/Sonymusic







Am 27. Juli erscheint das fünfte Album „Cage To Rattle“ der Grammy-nominierten und mehrfach mit Platin ausgezeichneten DAUGHTRY über RCA/Sonymusic.



Ab morgigen Freitag, den 8. Juni, gibt es bereits die erste Single daraus zu hören. Sie trägt den Titel „Deep End“. Fans, die das ganze Album bereits pre-ordern, erhalten „Deep End“, sowie den Track „Backbone“ als Instant Grat Downloads.



„Deep End“ wurde von Jaquire King (Niall Horan, Kings Of Leon, James Bay) produziert und stammt aus der Feder von Chris Daughtry selbst.



„Cage To Rattle“ ist bislang das Album, das uns am meisten Spaß, uns zugleich jedoch auch am meisten bislang herausgefordert hat“ verrät Chris Daughtry über den kommenden Tonträger. „Über zwei Jahre lang haben wir daran jetzt gefeilt. Wir können es kaum abwarten, damit endlich an die Öffentlichkeit zu gehen. Es muss unseren Fans echt lange vorkommen sein, bis was Neues von uns erscheint.“

Auch für Jaquire King gestaltete sich die Zusammenarbeit als eine äußerst positive Herausforderung: „Chris ist ein wahnsinnig guter Sänger und wir haben zusammen die Chance ergriffen, uns auf eine kreative Reise zu begeben, um für ihn und die Band etwas Neues dabei zu entdecken. Das Ergebnis zeigt ganz klar neue Dimensionen und eine neue künstlerische Entwicklung.“



Vor 12 Jahren begann ihre Geschichte mit einem Paukenschlag. Nachdem Sänger Chris Daughtry als Viertplatzierter bei der US-Show „American Idol“ ausgeschieden war, erschien noch im gleichen Jahr das Debütalbum der Gruppe inklusive der Single „It ´s Not Over“. Das Album erreicht innerhalb von nur fünf Wochen Platinstatus, aus der Single wurde ein weltweiter Radiohit, der bis heute allen im Ohr ist.



Passend zum Release von „Deep End“ startet die Band eine Asien-Tour, während der sie Shows in Japan, Singapur, Malaysien und Thailand spielen.

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