
Kelly Clarkson - Meaning of life
Atlantic / WarnerVÖ: 27.10.2017
Feelings aus der Tasche
Ein Interpret ist seiner Bezeichnung nach dann gut, wenn er Ausdruck und Gefühle bestimmter Ausgangsmaterialien überzeugend und sicher transportieren kann. Kelly Clarkson ist mit Sicherheit eine gute Interpretin. Sie hat 2002 die erste Staffel von "American idol" gewonnen, dank Max Martin und "Since u been gone" einige Jahre die Blaupause des Chartradiohits geliefert – und sie ist schlichtweg immer noch da. Manch andere Castingshow-Gewinner waren ja gefühlt schon am selben Abend schon (wieder) auf Hartz IV, Clarkson aber hält sich wacker. "Meaning of life" ist ihr sage und schreibe achtes Studioalbum und vollzieht, nachdem die Vorgänger den tanzbaren Anteil nach und nach erhöhten, eine Kehrtwendung in Richtung Soul. Natürlich nicht ganz vollkommen. Man merkt es mal an eingesetzten Bläsern, mal am swingenden Rhythmus, mal daran, dass es wie Amy Winehouse nach der Glattbügelung klingt. Halb so wild. Clarkson bringt mit ihrer nach wie vor kraftvollen Stimme die Emotionen jedenfalls rüber – und bei genau diesen liegt oft das Problem.
Was an "Meaning of life" nämlich viel mehr auffällt als die Stilverschiebung, ist das Wechselbad der Gefühle, um es mal vorsichtig auszudrücken. Der dick aufgetragene Titeltrack verkündet "When you kiss me / I know who I am" und gar "You show me the meaning of life". "Move you" treibt die Selbstaufgabe noch etwas weiter. Man muss die folgende Passage erst einmal in ihrer Gesamtheit verdauen: "Like your first time falling in love / Or a stairway up to heaven / Like a soldier who is falling / As he holds his country's flag / And he fights for freedom's calling / I wanna move you like that." Sonst aber noch alles klar im pathetisch-patriotischen Sumpf? Und dann kommt als krasse Wendung mit "Whole lotta woman" ein von Clarkson mitgeschriebenes Stück um die Ecke und verkündet: "I'm a strong badass chick / Classy confidence." Aha. Haben wir ja gerade gehört. Mal abgesehen davon, dass es sich um ein blasses Abziehbild von Keshas "Woman" handelt, wirkt diese Songabfolge vor allem irritierend, wenn Gefühle so inkonsistent aus der Tasche gezogen werden und wieder dort verschwinden.
Mit Rihannas schwofendem Walzer "Love on the brain" wird ein weiteres Hühnchen gerupft, er taucht gegen Ende als FSK6-Variante "Don't you pretend" auf. Wo es dort noch riskanterweise hieß "It beats me black and blue / But it fucks me so good" bleibt bei Clarkson nur noch ein verwaschenes "I wanna love you / But I can't take the suspense." Dann und wann geht die anvisierte Rechnung jedoch auf, gerade wenn zu Beginn "Love so soft" und "Heat" den Soul in ein flottes Gewand kleiden und die Refrains am Ende der Zündschnur wunderbar krachen. Das schlagfertige und zackige "Medicine" überzeugt als bester Track, hier passen ebenfalls die überkandidelten Vocals, die auf langsameren Nummern dann und wann etwas zu sehr über die Stränge schlagen. Auch die Stimmeffekt-Spielereien von "Go high" machen mehr Spaß, als sie eigentlich sollten. Trotz der dezenten Neuausrichtung ist "Meaning of life" als Album am Ende halbgar und fährt auf Songebene zu wenig Treffer auf. Obwohl Clarkson rein technisch als Interpretin vollkommen überzeugt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Heat
- Medicine
- Go high
Tracklist
- A minute (Intro)
- Love so soft
- Heat
- Meaning of life
- Move you
- Whole lotta woman
- Medicine
- Cruel
- Didn't I
- Would you call that love
- I don't think about you
- Slow dance
- Don't you pretend
- Go high
Im Forum kommentieren
warna
2018-06-04 13:51:22
Ja. Das Albumcover sieht so aus, als würde die Olle sich wegen ihrer eigenen Musi gequält die Ohren zuhalten.
Es ist nicht so gut wie Kid A.
Armin
2017-11-01 21:48:56- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
Armin
2017-09-11 22:33:10- Newsbeitrag
Image Label
Superstar KELLY CLARKSON ist zurück!
Die mehrfache GRAMMY-Gewinnerin veröffentlicht am 27.10. "Meaning Of Life", ihr mit Spannung erwartetes Debüt-Album für Atlantic Records.
Das Album ist ab heute vorbestellbar, mit sofortigen Downloads von "Move You" und der ersten offiziellen Single "Love So Soft"
Atlantic Records hat das Label-Debüt der mehrfach GRAMMY®-ausgezeichneten Sängerin und Songwriterin Kelly Clarkson bekannt gegeben: „MEANING OF LIFE“ wird weltweit am 27. Oktober veröffentlicht. Das Album kann ab heute vorbestellt werden, die erste Single „Love So Soft“ sowie den Track „Move You“ gibt es dann als sofortigen Download. Beide Songs sind ab heute auch bei allen digitalen Händlern und Streaming-Plattformen erhältlich. „Love So Soft“ wird darüber hinaus von einem Musikvideo begleitet, bei dem Dave Meyers (Kendrick Lamar, Missy Elliott) Regie führte.
Kelly Clarkson, die auch das Cover der heute erscheinenden, populären “Fall MusicPreview” von Entertainment Weekly ziert, wird die Ankündigung von „MEANING OF LIFE“ morgen mit einer besonderen Live-Performance der Songs „Love So Soft” und „Move You” zelebrieren, die im Rahmen der Citi Concert Series der amerikanischen TODAY Show ausgestrahlt wird. Im kommenden Jahr wird Clarkson zudem als Coach in die neue Staffel von The Voice zurückkehren, deren Premiere für Februar 2018 angesetzt ist.
„MEANING OF LIFE“ ist das Album, für das Kelly Clarkson bei Atlantic Records berufen war – eine Sammlung eleganter, sinnlicher, Soul-inspirierter Popsongs, die sich nahtlos in den legendären Kanon des Labels einfügen. Für ihr achtes Studioalbum – Nachfolger des US-Chart-Toppers „PIECE BY PIECE (2015) – vereinigte Clarkson ein herausragendes Team von Songwritern und Producern, darunter angestammte Kreativpartner wie Jason Halbert, Jesse Shatkin und den in diesem Jahr bei den GRAMMYs als „Producer of the Year” ausgezeichneten Greg Kurstin und neue Kräfte wie Mick Schultz, The Monarch und Nick Ruth.
Kelly Clarkson gehört mit weltweit mehr als 25 Millionenverkauften Alben und 36 Millionen Singles zu den erfolgreichsten Künstlerinnen aller Zeiten. Die in Texas geborene und in Nashville aufgewachsene Sängerin und Songwriterin erlangte erstmals 2002 Bekanntheit als Gewinnerin der ersten Staffel von „American Idol“, gefolgt von der Veröffentlichung ihrer Debüt-Single „A Moment Like This”, die auf Platz 1 der amerikanischen Single-Charts stürmte und die meistverkaufte Single des Jahres 2002 in den USA wurde. Auch ihr 2003 folgendes Debütalbum „THANKFUL“ eroberte direkt die Spitze der US-Charts und ist heute international mehrfach mit Platin ausgezeichnet.
Spätestens mit „BREAKAWAY“ (2004) etablierte sich Clarkson als internationaler Pop-Superstar. Das Album enthielt Singles wie „Behind These Hazel Eyes” und den internationalen #1-Hit „Since U Been Gone“, der ihr zudem den GRAMMY in der Kategorie „Best Female Pop Vocal Performance“ einbrachte. Das Album ist bis heute Kelly Clarksons erfolgreichstes und allein in den USA für mehr als 6 Millionen verkaufte Exemplare 6-fach Platin-veredelt (Deutschland: Platin, außerdem Gold für die Single „Because Of You“). Auf „BREAKAWAY“ folgten eine Reihe weiterer Platin- und Gold-zertifizierter Albumveröffentlichungen, darunter „MY DECEMBER” (2007), “ALL I EVERWANTED“ (2009), das GRAMMY-ausgezeichnete „STRONGER” (2011), das Weihnachtsalbum „WRAPPED IN RED” (2013) und zuletzt 2015 „PIECE BY PIECE”.
Mit 17 Multi-Platin-, Platin oder Gold-Singles ist Kelly Clarkson zudem eine der weltweit erfolgreichsten Künstlerinnen im Single-Bereich. Zu ihren globalen Hits gehören u.a. „Miss Independent”, „Because Of You”, „Mr. Know It All”, „Stronger (What Doesn’t Kill You)”, “Heartbeat Song” und „My Life Would Suck Without You“ (das ganz nebenbei auch den Rekord für den größten Sprung in einer Woche amerikanischen Single-Charts hält, von #97 auf #1).
Als eine der meistgeehrten Künstlerinnen der Musikgeschichte hat Clarkson eine atemberaubende Bandbreite an Awards und Nominierungen erhalten, allen voran dreiGrammy Awards, von denen sie bis heute gleich zwei in der Kategorie „Best Pop VocalAlbum” gewann, als bisher einziger Künstler (männlich wie weiblich) überhaupt. Darüber hinaus hat Clarkson12 Billboard Music Awards, 4 American Music Awards, 3 MTVVideo Music Awards, 2 Academy of Country Music Awards, 2 American CountryAwards und einen Country Music Association Award gewonnen. In den USA ist sie zudem der erste Künstler (m/w), der die Spitze der Pop-, Adult-, Contemporary-, Country und Dance-Charts gleichermaßen toppen konnte. Clarkson hat zahllose TV-Auftritte absolviert, darunter Performances bei der 14. Staffel von „American Idol“, in der die Kandidaten sich erstmals eine Woche lang der Diskografie eines früheren Gewinners widmeten.
Neben ihrer unglaublichen Musikkarriere war Kelly Clarkson Teil an einer Vielzahl von Film- und Fernsehprojekten beteiligt, darunter ihre denkwürdige Rolle als Musiklegende Brenda Lee in der NBC-Serie American Dreams (2003). Damit nicht genug, feierte Clarkson 2016 ihr literarisches Debüt mit dem Bestseller-Kinderbuch River Rose And TheMagical Lullaby (HarperCollins). Am 24. Oktober erscheint der Nachfolger, RiverRose And The Magical Christmas, erneut verlegt von HarperCollins.
VIDEO LINK: "Love So Soft"
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