Daphni - Fabriclive 93: Daphni

Fabric / Rough Trade
VÖ: 21.07.2017
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Floorwärts

Die mittlerweile schon alteingesessene Fabriclive-Serie geht in die 93. Runde, beachtlich für eine DJ-Mix-Reihe. Dem Namen nicht gänzlich gerecht werdend, fordert der Londoner Club Fabric Mischpult-Größen der ganzen Welt in regelmäßigen Abständen auf, im Studio ein clubtaugliches Set zusammenzuschnipseln. Dass Dan Snaith, besser bekannt als Caribou oder eben Daphni, dabei ist, überrascht nicht – höchstens, dass es erst jetzt passiert. Denn wer Snaith schon im Bandgefüge oder hinter den Reglern live erleben durfte, weiß: Der Mann versteht es, einen Spannungsbogen zu schaffen und die Massen durchgängig zu fesseln. "Fabriclive 93: Daphni" ist insofern auf dem Papier ein bereits gewonnenes Spiel. Im Gegensatz zu Snaiths wendigem Mix gibt es an dieser Stelle der Rezension aber keinen Twist. Die 74 Minuten Beackerung des Dancefloors machen genauso viel Spaß, wie man es erwartet hat.

Auf der Tracklist mögen 27 Titel stehen, am Ende ist das allerdings irrelevant. Daphnis Mix schert sich nicht um Trackgrenzen, Motive tauchen auf und verschwinden nach ein paar Sekunden wieder, um viel später ganz unerwartet doch noch mal um die Ecke zu lugen. Wer Freude daran hat, kann die quer über die Spielzeit verteilten "Hey drum"-Einwürfe zählen. Musikalisch wird ähnlich wie auf dem Debütalbum "Jiaolong" die tanzbarere Schiene des Caribou-Sounds ausgeweitet. Fast keiner der Daphni-Titel ist zuvor veröffentlicht worden, es wäre jedoch falsch, von 23 neuen Stücken zu sprechen. Snaith selbst bestätigte, dass die vier als "Daphni edit" enthaltenen Fremdkompositionen für ihn Ausgangspunkte waren, um welche er seine eigenen logischen Anknüpfungspunkte gestrickt hatte – anstatt woanders danach zu suchen. Es sei gar nicht beabsichtigt gewesen, so viel neues Material zu bieten, der natürliche Prozess habe dazu geführt. Es tut der dichten Kohärenz keinerlei Abbruch, im Gegenteil.

"Fabriclive 93" folgt aus der Vogelperspektive einem klassischen Spannungsablauf: verhaltener Beginn, mit der Zeit wippen stetig mehr Körperteile zum Beat mit. Mit Intenstität und Lautstärke spielt Snaith solange herum, bis das Set nach rund 55 Minuten im ekstatischen Pulsrasen aus harter Percussion und Vintage-Samples seine Sprintphase erreicht. Das fesselt, das zieht mit, das zeigt, welche Effekte gute elektronische Musik erzielen kann. Man möchte selbst nach der stolzen Laufzeit gar nicht loslassen. Snaith geht es ähnlich, mehrfach fadet der Sound zögerlich aus, um dann doch noch eine kurze Passage nachzulegen. Der Serienname mag irreführend sein, aber doch trifft er auf Nummer 93 absolut zu. Daphnis Mix vibriert und atmet, er lebt im wahrsten Sinne. Club oder Studio – wo das Pult steht, ist im Endeffekt auch egal.

(Felix Heinecker)

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Highlights & Tracklist

Highlights

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Tracklist

  1. Face to face (Daphni)
  2. Xing Tian (Daphni)
  3. Carry On (Daphni)
  4. Futurism (Daphni edit) (Jamire Williams)
  5. Poly (Daphni)
  6. Ten thousand (Daphni)
  7. Medellin (Daphni)
  8. Hey drum (Daphni)
  9. You can be a star (Daphni edit) (Luther Davis Group)
  10. Try (Daphni)
  11. Vikram (Daphni)
  12. 3 in 1 (Daphni edit) (Pheeroan Ak Laff)
  13. Listen up (Daphni)
  14. Tin (Daphni)
  15. Moshi (Daphni)
  16. Strange bird (Daphni)
  17. Dissolve (Daphni edit) (Container)
  18. Joli Mai (Daphni)
  19. Nocturne (Daphni)
  20. So it seems (Daphni)
  21. Screaming man baby (Daphni)
  22. Vs (Daphni)
  23. The truth (Daphni)
  24. 406.42 ppm (Daphni)
  25. Always there (Daphni)
  26. Fly away (Daphni)
  27. Life's what you make it (Daphni)
Gesamtspielzeit: 73:58 min

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Kommt das auch auf

2017-08-15 22:19:29

Vinyl raus?

Armin

2017-08-06 20:43:47- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?


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