Rancid - Trouble maker

Hellcat / Epitaph / Indigo
VÖ: 09.06.2017
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Über den Wolken

Puh, Rancid wird man wohl nicht mehr ausschweifend vorstellen müssen. Street-Punk, Berkeley, Tim Armstrong, aktiv seit 1991, nur am mal ein paar Eckdaten in die Runde zu werfen. Auch schon ältere Herren also. Die inzwischen einen ganzen Berg verschiedener Veröffentlichungen und ein paar Meilensteine angehäuft, ihren Stil meist nur im Detail verändert und trotzdem noch genug im Tank haben, um auch beim neunten Studioalbum "Trouble maker" ein Ohr wert zu sein. Die sich ohnehin um ihre Rezeption in Gazetten, Blogs und Websites nicht großartig scheren müssen, überdies. Weil Rancid eben längst über den Dingen stehen. Frei von allen Zwängen, die man von außen an so eine Band nun mal herantragen könnte.

Anstellen tun Armstrong und seine Mitspieler mit dieser Freiheit genau das, was man sich im Grunde genommen von ihnen wünscht. "Track fast" fegt mit so viel Schwung, Härte und Laune aus den Boxen, dass man kaum glauben mag, dass die vier Herren den Quatsch schon über 25 Jahre machen. "Ghost of a chance" fügt im Anschluss die Melodie hinzu und unterstreicht nochmals, dass Rancid mit "Trouble maker" so einiges vorhaben. Zum Beispiel mit "Make it out alive" einen Hochgeschwindigkeits-Punkrocker rauszuhauen, bei dem nun wirklich jeder Ton sitzt. Oder sich mit "All American neighborhood" mal wieder von ihrer richtig garstigen Seite zu zeigen. Oder einfach zu beweisen, dass das hauseigene Songrezept eigentlich gar keine Innovation braucht, wenn man es nur richtig zur Anwendung bringt. Wer's nicht glauben mag, höre Stücke wie "Say goodbye to our heroes" oder "Farewell Lola Blue" und stelle fest, dass diese schon zigmal gehörten Melodien immer noch mächtig Spaß machen.

Weil Rancid auf "Trouble maker" schlichtweg zu gut sind, um ihnen vorzuwerfen, hier in einer guten halben Stunde 17 mal die gleiche Chose zu servieren. Weil das neunte Album der Band zwar nicht als großer Meilenstein in die Geschichte eingehen wird, aber doch als eine dieser Platten, die Fans so gerne als die beste seit Album XY bezeichnen. In diesem Falle wohl das beste Album seit dem Selbstbetiteltem aus dem Jahre 2000. Das mag angesichts der Zeitspanne, die seitdem vergangen ist, schon etwas bedeuten. Und bevor wir es vergessen: Mit "Telegraph avenue" hat die Band mal wieder einen veritablen Hit dabei. Mit "Nananana"-Chören und Handclaps. Aber Rancid dürfen das. Die sind nämlich noch weit davon entfernt, dass wir hier "Gute Nacht, Freunde" über den Text setzen müssten. Und verkünden ganz zum Schluss selbst "This is not the end." Ein Glück!

(Martin Smeets)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Track fast
  • Ghost of a chance
  • Telegraph avenue
  • Make it out alive

Tracklist

  1. Track fast
  2. Ghost of a chance
  3. Telegraph avenue
  4. An intimate close up of a street punk trouble maker
  5. Where I'm going
  6. Buddy
  7. Farewell Lola Blue
  8. All American neighborhood
  9. Bovver rock and roll
  10. Make it out alive
  11. Molly make up your mind
  12. I got them blues again
  13. Beauty of the pool hall
  14. Say goodbye to our heroes
  15. I kept a promise
  16. Cold cold blood
  17. This is not the end
Gesamtspielzeit: 36:32 min

Im Forum kommentieren

Jerserk

2017-08-02 19:15:08

Ja, für ungehobelte Randalierer! Ziemlich streetpunkig das Teil.

ABV

2017-08-02 18:43:58

Musik für jugendliche Rowdys wie Punks oder Rocker

Telegraf

2017-08-02 18:20:36

Das Album funktioniert als Sommerplatte aber sowas von gut. Klar haben sie den einen oder anderen Song schon gemacht. Aber die blieben halt einfach super!

Fred

2017-07-16 08:56:14

Genau, jeweils 6 Songs werden von der anderen Band gecovert. Nofx machen das fast besser, was allderdings für die Qualität der Rancid-Songs spricht.

ska sucks!

2017-07-15 21:55:36

die habe ich ehrlich gesagt nie richtig gehört. covern die sich auf der split nicht gegenseitig?

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