DMA's - Hills end
Infectious / [PIAS] Cooperative / Rough TradeVÖ: 26.02.2016
Roll with it
Noel Gallagher hat ja bekanntlich immer recht. Macht seine Meinung etwas aus? Selten. Ist sie unterhaltsam? In der Regel ja. Das wissen viele Medienschaffende. In der Hoffnung auf eine Schlagzeile, die sich gut verkaufen und verbreiten lässt, konfrontieren sie den 48-Jährigen gerne mit neuen Bands oder trendigen Phänomenen. Der Diss-Papst erledigt den Rest. Was soll Gallagher denn bitte qualitativ zu deutschem Rap sagen?! Oder zu Helene Fischer? Wenn viele Leser dieser Seite schon Ohrenkotzen kriegen, warum sollte es beim Herren aus Manchester anders sein? Nun zum Grund der Vorrede: Nach langer Zeit machte es mal Sinn, Gallagher auf eine Band anzusprechen: DMA's aus Australien. Ein nicht unwesentlicher Einfluss der Band ist schließlich Oasis.
Es gibt Bandfotos, da tragen Johnny Took, Matt Mason und Tommy O'Dell einen Schlapphut, wie ihn Liam Gallagher gerne aufsetzte und Brillen, die sie in der Übergangsphase von "What's the story (morning glory)" zu "Be here now" gefunden haben könnten. Nicht zuletzt spielt das Trio aus Sydney Britpop, als wären die Neunziger nie vorübergegangen. In einer luftigen Variante, versetzt mit Gitarrenpop der Achtzigerjahre und sehr dezenten Americana-Parts. Ein reiner Oasis-Abklatsch sind sie also nicht. Aber das an der Akustikgitarre startende "So we know" wie auch das pointierte "Lay down" würden wohl ohne Oasis nicht in dieser Form existieren. Gallaghers Neugier war geweckt. Er kündigte zunächst an, DMA's zu ergoogeln. Als er erfuhr, dass sie beide bei der gleichen Veranstaltung auftreten, ergänzte er lachend: "I'll have to watch them from side of stage and boo them." Herrliche Vorstellung: der buhende Fast-Fünfziger. Und beim vor sich hin plätschernden "The switch" auch gar nicht mal soooo unverdient.
Reicht jetzt auch. DMA's werden sicherlich oft genug darauf angesprochen. Und, seien wir mal ehrlich, so eine relaxte Platte wie "Hills end" haben Oasis schließlich auch nie gemacht. Die Australier spielen erst seit wenigen Jahren zusammen, landeten 2015 dank ihrer ersten EP "DMA's" und Songs wie dem hittigen Dreiminüter "Lay down" auf dem Merkzettel des einen oder anderen Musikfreunds. Es ist gar nicht so negativ gemeint, zu sagen, dass sich das Debütalbum gut durchhören lässt. Das Trio eckt einfach nicht an, macht rhythmisch wenig Experimente, setzt Popmelodien und geschichtete Gitarren zusammen. Weder fallen mit Johnny Marr verschwägerte Riffs wie in "Timeless" aus dem Rahmen, noch der Sprung von "Play it out" in den Echo-Teich. Zwar verdient das angefuzzte "Melbourne" mit der Tempobeschleunigung und abruptem Ende besondere Aufmerksamkeit, mit "Straight dimensions" schwenken DMA's aber gleich wieder in nicht ungewiefte, aber gediegene Poprock-Gefilde. "Hills end" ist eine Wohlfühloasis. Manchmal besser, als als "The next best irgendwas" zu gehandelt zu werden.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Timeless
- Lay down
- Too soon
- Melbourne
Tracklist
- Timeless
- Lay down
- Delete
- Too soon
- In the moment
- Step up
- So we know
- Melbourne
- Straight dimensions
- Blown away
- The switch
- Play it out
Im Forum kommentieren
Kojiro
2023-08-07 14:46:06
"Delete" schon immer noch 1 Hit.
Kojiro
2023-03-03 13:33:32
LÖL....
https://www.youtube.com/watch?v=wlKWLqC6rws
Oh je..
Kojiro
2023-01-02 16:40:01
Lange nicht gehört. Hatte schon einige ziemlich gute Songs. Natürlich wird das Rad hier nicht neu erfunden, aber die Band hat zu Beginn ihrer Karriere - auch live - durchaus Spaß gemacht. Die neuesten Singles sind wirklich grausig. Ging ja schon mit Album #3 steil bergab, aber dieser krampfhafte Versuch, mit pseudo-flotteren Nummern jetzt mehr Hörer zu gewinnen, ist schon zweifelhaft. Ganz seltsame Entwicklung.
Armin
2017-02-24 18:40:54- Newsbeitrag
DMA’s kommen im Mai zurück nach Deutschland
Man sagt ja gerne, dass Australier zurückgelehnte und entspannte Menschen sind, die das Leben lieber ruhig angehen lassen. Dann muss man sich schon fragen, woher DMA’s eigentlich kommen: Das Trio aus Sydney war 18 Monate auf Tour um die Welt, um ihre fanatischen und fantastischen Konzerte zu spielen und ihren krachigen Live-Sound (hauptsächlich) auf der Nordhalbkugel der Erde durch die Lautsprecher zu blasen. Und was verstehen Tommy O’Dell, Matt Mason und Johnny Took anschließend unter Entspannung? In ihrer Heimat Australien die Sommerfestivals aufmischen – ja, irgendwo ist für DMA’s immer gerade Sommer! – und an der zweiten Platte arbeiten. Und jetzt, ein Jahr nach Erscheinen der grandiosen Debütplatte „Hills End“ kündigen die drei an, dass sie im Mai für zwei Termine nach Deutschland kommen werden. Vielleicht wird auch schon der ein oder andere neue Song vorgestellt?! Den drei Australiern wird ja gerne eine Nähe zum Britpop nachgesagt. Aber auf der Bühne fällt das alles ab, DMA’s werden zu der aufgedrehten Garagen-Pop-Band mit einem Händchen für Melodien, mit einem Sänger, dessen Stimme noch entfernt an die guten und gar nicht alten 90er erinnert. Das erweiterte Trio dreht die Lautstärke und Intensität mit drei Gitarristen und einem Bassisten auf der Bühne deutlich nach oben, macht einen gehörigen Lärm und versprüht einen lockeren und sehr sympathischen Indierock-Charme. Und das ist dann ja wieder typisch australisch. Und typisch DMA’s.
Präsentiert werden die Shows von intro, piranha, Vevo und MusikBlog.
08.05.2017 Berlin - Musik & Frieden
09.05.2017 München - Hansa 39
Tickets gibt es ab sofort für 15,00 Euro zzgl. Gebühren an allen bekannten CTS–VVK-Stellen sowie unter der Hotline 01806 – 853653 (0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,60 €/Anruf), auf fkpscorpio.com und eventim.de.
Mehr Infos und Musik unter dmasmusic.com, facebook.com/DMAsDMAs, twitter.com/dmasmusic, instagram.com/dmasmusic, youtube.com/user/DMASVEVO und soundcloud.com/dmasmusic.
The MACHINA of God
2016-03-09 13:50:32
War erst sehr skeptisch, aber eigentlich mag ich es doch sehr. Klingt für mich teilweise, als würde der Artic Monkeys-Sänger Liam bei Oasis vertreten. Macht schon Spaß. "In the moment" ist wohl mein Highlight.
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