Maroon 5 - Singles

Interscope / Universal
VÖ: 16.10.2015
Unsere Bewertung: 2/10
2/10
Eure Ø-Bewertung: 2/10
2/10

American horror story

Man weiß irgendwie gar nicht, was man da noch sagen soll. Natürlich könnte man einfach die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und in tiefe Misanthropie verfallen ob des konstanten Charterfolgs von Maroon 5. Schaffen es die Pop-"Rocker" doch immer und immer wieder, mit ihren weichgespült-schmalzigen Songs, die so glatt produziert sind, dass selbst Nickelback erschaudern, die Billboard Charts zu knacken. Man könnte sich aber auch unvoreingenommen und kritisch mit dem Langspieler "Singles", der im Herbst 2015 als eine Art Greatest-Hits-Album erscheint, auseinandersetzen und dann feststellen, dass sich selbiger bestenfalls zum bald anstehenden Schrottwichteln eignet.

So lassen sich die Singles der Kalifornier grob in zwei Kategorien einteilen: Belang- und bodenlos. In erstere fällt beispielsweise "Makes me wonder", das mit funkigem Beat und Sprechgesang stark an Justin Timberlakes Soloproduktionen erinnert und sich eventuell als flotte musikalische Untermalung zum Abwasch eignet. Das locker-flockige "Sugar", dem man dem klebrig-süßen Text zum Trotz noch einen gewissen Soul a là Pharrell Williams zusprechen kann, lässt einen auch nicht sofort das Autoradio aus dem Fenster schmeißen – oder wie sehen Sie das, Kollege Holtmann? Und dann sind da natürlich noch "This love" und "She will be loved", ihre wohl größten Hits, die 2004 die Radiowellen ad nauseam beherrschten und die zumindest noch als (unliebsame) Ohrwürmer taugen.

Weitaus mehr Songs fallen allerdings in die zweite Kategorie. "One more night" lässt selbst Mr. President gut aussehen, nerviger Reggae-Rhythmus meets belanglosen Text, vorgetragen mit Levines permanent kieksender Kopfstimme, die ohnehin die meiste Zeit klingt, als habe ein Autotune-Programm eines Nachts ein seltsames Eigenleben entwickelt und begonnen, selbstständig Songs zu schreiben – ob Stephen King daraus nicht etwas machen könnte? Das tragende Thema ihrer Singles ist irgendwie immer Liebe bzw. Herzschmerz oder Sex. Als Belege dienen: "Animals", "Payphone", "Maps", "One more night" und "Daylight". Da wird kein Klischee ausgelassen. Zu guter Letzt wären da noch die Kollaborationen. Beim stampfenden "Payphone", das so auch von Sunrise Avenue stammen könnte, wurde Wiz Khalifa ins Studio geholt, der dem Weißbrot-Pop noch ein bisschen street credibility geben darf. Oder zumindest will. Und dann, ja dann ist da noch "Moves like Jagger", die kakophonische Kooperation mit Christina Aguilera, die schon vom ersten Pfeifen an so sehr nervt, dass man sich fragt, warum Mick hier eigentlich keine Unterlassungsklage erwirkt hat. "So get in the car / You can ride it / Whatever you want / Get inside it"– so wenig Lust einzusteigen hatte man zuletzt bei "David Hasselhoff".

In Zeiten von Avicii, One Direction und Justin Bieber darf es einen eigentlich nicht wundern, doch wie Maroon 5 über 14 Jahre so erfolgreich sein konnten, wird wohl ein ebenso großes Rätsel bleiben, wie Adam Levines Kürung zum "Sexiest man alive 2014", über die nicht nur der Ryan-Gosling-Fanblock erzürnt gewesen sein dürfte. Vielleicht spornt das den Guten aber an, sich nach seinem Fernsehdarsteller-Debüt in der Serie "American horror story" in Zukunft ganz der Schauspielerei zu widmen. Und mit ein bisschen Glück der Musik den Rücken zu kehren. Das wäre zumindest ein bisschen weniger gruselig.

(Martina Bähring)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • This love
  • She will be loved

Tracklist

  1. This love
  2. Payphone
  3. She will be loved
  4. One more night
  5. Moves like Jagger
  6. Wake up call
  7. Misery
  8. Maps
  9. Makes me wonder
  10. Animals
  11. Daylight
  12. Sugar
Gesamtspielzeit: 41:04 min

Im Forum kommentieren

Warum?

2015-12-04 21:03:20

Warum so ein Kommentar? Genauso unnötig wie die Rezi *eigeneMillionengenieß*.

Merke dennoch: Bands, die Millionen verkaufen, diese verdient haben (falls sie auch noch auf dem Konto vorhanden sind - viel Geld bei Idioten => immer teurer Lebensstil) darf man nie kritisieren. Egal, ob mit 9/10 oder 2/10.

2/10

2015-12-04 16:32:07

Warum macht ihr solche Rezis überhaupt?

Der Verriss ist eh vorprogrammiert.
Unterdessen scheissen die Jungs drauf und geniessen die verdienten Millionen während die hier 9/10 und 10/10 gewerteten Bands sich auflösen und die Miete fürs 2 Zimmer Apartment nicht mehr zahlen können.

Armin

2015-11-30 23:25:40

Frisch rezensiert!

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