Soundtrack - The hunger games: Mockingjay Part 1

Republic / Universal
VÖ: 21.11.2014
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Lorde lädt ein

Zahlreiche Schüsse und Bombenangriffe, eine dramatische Evakuierung, unschuldige Tote und verwesende Leichen. Der dritte Teil der Panem-Reihe, "Mockingjay Part 1", zeigt eine eiskalte Revolution mit Propaganda und ohne Gnade. Mittendrin eine mal wieder glänzende Jennifer Lawrence, die auf dem Score-Pendant zum Soundtrack gar ihre Gesangskünste unter Beweis stellt. Als Katniss hat sie im neuesten Film psychisch mit ihrer Teilnahme an den Hungerspielen zu kämpfen, an ihrer Seite spielen eine machtsüchtige Julianne Moore und der im Januar verstorbene Philip Seymour Hoffman in seiner letzten Rolle. Während der Altersdurchschnitt des Publikums etwas ansteigen dürfte, setzt der Soundtrack einen anderen Schwerpunkt – mit Ariana Grande, Charli XCX und vielen anderen, die gerade die internationalen Charts beherrschen. Alles betreut und zusammengestellt von Lorde.

Ein Panem-Soundtrack hat jedesmal eine eher undankbare Aufgabe. Obwohl in der Vergangenheit schon Künstler wie Arcade Fire, Coldplay oder Patti Smith exklusive Titel beigesteuert haben, kam keiner von ihnen im Film zum Einsatz. Für die eigentliche musikalische Untermalung sorgen ein Orchester oder die gepfiffene Spotttölpel-Melodie. Warum es überhaupt immer wieder einen Soundtrack mit bekannten Stimmen gibt, ist zwar fraglich, es stört aber auch nicht. Und nachdem Lorde für den zweiten Teil "Catching fire" den Tears-For-Fears-Popklassiker "Everybody wants to rule the world" gekonnt als finstere Ballade interpretierte, trägt die 18-Jährige diesmal die Verantwortung für das gesamte Album.

Mit Grace Jones, den Chemical Brothers, Kanye West und Stromae hat sie eine beachtliche Mannschaft zusammengetrommelt und setzt beim Sound vor allem auf straffe Beats. Der Opener "Meltdown" schlägt gleich mit ganzer Wucht ein, die innere Hektik soll auch die Unruhen in Panem verdeutlichen – eine clevere Umsetzung, auch wenn diese Tanzbarkeit auf den ersten Blick wenig mit den unbehaglichen Filmen zu tun hat. Das gleiche gilt für den Titelsong "Yellow flicker beat", gesungen und gesummt von Lorde. Dafür kommen Chvrches gewohnt Synthie-lastig daher und präsentieren mit "Dead air" einen Titel, der genausogut von ihrem Album "The bones of what you believe" stammen könnte.

Ariana Grande zeigt sich im schmissigen Popsong "All my love" dagegen zurückhaltend und drängt sich mithilfe von Major Lazer in die Reihe. Der größte Teil von dieser besteht jedoch aus Lordes Stimme, wobei ihre Interpretation von Bright Eyes' "Ladder song" einen großartigen Schlusspunkt setzt. Das Piano rückt hier in den Hintergrund, der Gesang ist aber nicht weniger ausdrucksvoll als im Original. Covern kann die Neuseeländerin eben. Genauso beweist sie auf "Mockingjay Part 1" ein Händchen für eine runde Tracklist, und so wäre es nicht verwunderlich, wenn der Soundtrack zur Fortsetzung erneut in ihre Hände gelegt würde. Es sei denn, Jennifer Lawrence überflügelt sie bis dahin.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dead air (Chvrches)
  • Yellow flicker beat (Lorde)
  • Ladder song (Lorde)

Tracklist

  1. Meltdown (Stromae feat. Lorde, Q-Tip, Pusha T, Haim)
  2. Dead air (Chvrches)
  3. Scream my name (Tove Lo)
  4. Kingdom (Charli XCX feat. Simon Le Bon)
  5. All my love (Major Lazer feat. Ariana Grande)
  6. Lost souls (Raury)
  7. Yellow flicker beat (Lorde)
  8. The leap (Tinashe)
  9. Plan the escape (Bat For Lashes)
  10. Original beast (Grace Jones)
  11. Flicker (Lorde / Kanye West rework)
  12. Animal (xoV)
  13. This is not a game (The Chemical Brothers, Miguel, Lorde)
  14. Ladder song (Lorde)
Gesamtspielzeit: 40:15 min

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Jennifer

2014-12-11 01:07:39

Frisch rezensiert. Meinungen?

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