Jessie J - Sweet talker

Republic / Universal
VÖ: 10.10.2014
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Bei Jessie nichts Neues

Sie hat es schon wieder getan! Nicht mal ein Jahr nach "Alive" schmeißt Jessie J ein neues Album auf den Markt. Diesmal holte sie sich noch mehr Hilfe als sonst mit ins Boot – praktisch, wenn man berühmte Freunde hat, die gleich einen riesigen Rettungsanker mit zur Party bringen. Im Popbusiness wäscht eben eine Hand die andere.

Was sich in der Zwischenzeit geändert hat, sticht auch direkt ins Auge: Jessies Frisur. Dass sie oft auf ihre diesbezügliche Experimentierfreundlichkeit – die heute übrigens längst nicht mehr ausreicht, um die neue Madonna zu werden – beschränkt wird, passt ihr gar nicht in den Kram. Und das zurecht, andererseits braucht es auch wirklich virtuose Ohren, um die musikalischen Unterschiede ihrer drei Platten herauszuhören. Lückenlos ließe sich "Sweet talker" auch mit dem 2011 erschienenen Debüt "Who you are" austauschen, nur dass Gesangspartnerin Ariana Grande damals noch hauptberuflich Schauspielerin bei Nickelodeon war. Mit Nicki Minaj und dem Song "Bang bang" haben die beiden Grazien es aber im Jahr 2014 geschafft, weltweit die Spitze der Charts zu erklimmen. Ein bisschen Popo-Gewackel im dazugehörigen Video hat ja auch noch niemandem geschadet. Im direkten Vergleich fällt dann doch auf: Js Stimme scheint zu schwächeln. Wo die Töne vor drei Jahren noch wie aus einer Pistole abgefeuert wurden, brechen diese mittendrin nun immer öfter. Vor allem Balladen wie der Titelsong "Sweet talker" sind nicht länger Jessies Fachgebiet. Zwischen seltsamen Verzerrungen und einer wirren Melodie kann ihr Gesang höchstens als dahingeschlurfte Solala-Leistung durchgehen.

Die einzigen, die hier jetzt noch retten können, was zu retten ist, sind De La Soul. Das Trio wirft eine handvoll Funk und R'n'B in die Runde und schafft es mit "Seal me with a kiss", J die Show zu stehlen. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und untermalt das Aufwärmprogramm auf der Tanzfläche perfekt. Neun Songs, die alle gleich klingen, können aber selbst die Rapper nicht wettmachen. Bleibt für sie zu hoffen, dass Jessie J sich bald wieder intensiver mit ihrer Musik statt mit ihren Haaren auseinandersetzt, wenn das mit der dauerhaften Karriere noch was werden soll. Oder etwa genau umgekehrt?

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Bang bang
  • Seal me with a kiss

Tracklist

  1. Ain't been done
  2. Burnin' up
  3. Sweet talker
  4. Bang bang
  5. Fire
  6. Personal
  7. Masterpiece
  8. Seal me with a kiss
  9. Loud
  10. Keep us together
  11. Get away
Gesamtspielzeit: 42:16 min

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catpain kidd

2014-10-27 12:27:59

coole dance mucke. kommt nicht ganz an timberlakes großtaten oder die neue von tokio hotel heran, aber schon ganz nett.
den indie-spießern hier aber wahrscheinlich mal wieder zu unhipsterig.

Jennifer

2014-10-22 20:58:39

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