
Dashboard Confessional - The places you have come to fear the most
Vagrant / Motor / UniversalVÖ: 02.09.2002
Zwischen den Orten
Montag, 6:45 Uhr, im Bett. Der Schädel piepst, der Wecker brummt. Das Beiseitelegen der kuscheligen Bettdecke fällt schwer, das Aufstehen noch viel mehr. Dezent geschrubbte Gitarrenhälse weisen Dir den Weg in eine neue Woche. "I'm cuddling close to blanket and sheets", meint da jemand. Wenn dieser Schlaumeier Chris Carrabba bloß wüßte, wie recht er damit hat. "You're not alone and you're not discret". Vermutlich. Vielleicht. Aber wahrscheinlich eher nicht. Egal. Für Träumereien bleibt jetzt ohnehin keine Zeit. Ein neuer Tag, ein neues Unglück.
Dienstag, 23:38 Uhr, auf der Couch. Du bist alleine. Wie immer. "The hours, they creep, the patterns repeat / Don't be concerned, you know I'll be fine on my own." Wirklich? Du hinterfragst, zweifelst am Selbstbetrug, der sich hochtrabend Optimismus nennt. Nein, gutgehen wird das auf Dauer nicht. Niemals. Nicht hier, nicht dort, nicht irgendwo. Die Gitarre zirpt noch immer, und Carrabba kennt keine Gnade.
Mittwoch, 13:41 Uhr, destination unknown. "A walking open wound / A trophy display of bruises". Der magische Klang der sechs Saiten streicht über geschwollene Wangen, die Gemütslagen sind eher schief als eben. Das Leben hat nichts übrig für Dich außer Dunkelheit und Schmerz. Und trotzdem weißt Du eines: The show must go on. "I don't believe that I'm getting better". Glaube? Warum? Woran? Wieso? Es wird auch ohne schon nicht besser. Sekunden dehnen sich bis in die Unendlichkeit, jede verstreichende Minute entwickelt sich zum Martyrium. Mit "Again I go unnoticed" zeigt Dir Dein steter Begleiter die Schönheit in einer Welt voller Trümmer, und Du fühlst sofort, daß das hier mehr ist, als Show.
Donnerstag, ziemlich spät. Carrabba läßt nicht locker. "You smile like a saint / But you curse like a sailor", flüßtert er Dir ins Ohr. Und Du weißt, daß Du nicht alleine bist. Endlich. Nach der verlorenen Zeit ist es schließlich da, das zarte Flackern am Ende des Tunnels. Leise stimmst Du in das ein, was "The places you have come to fear the most" so betörend erscheinen läßt: das sanfte Klagelied. Herrlich unprätentiös, herrlich minimalistisch. Ohne Spektakel, ohne Effekthascherei, aber mit ganz viel Gefühl. Ein Mann und seine Gitarre kämpfen gegen das Unrecht. Du fühlst Dich verstanden. And Friday you're in love.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Screaming infidelities
- Saints and sailors
- Again I go unnoticed
Tracklist
- The brilliant dance
- Screaming infidelities
- The best deceptions
- This ruined puzzle
- Saints and sailors
- The good fight
- Standard lines
- Again I go unnoticed
- The places you have come to fear the most
- This bitter pill
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