Godsmack - 1000hp

Spinefarm / Universal
VÖ: 29.08.2014
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Onkel Ernas Märchenstunde

Das Leben wäre ohne Überraschungen ein ödes, weites Land. Ein tagtägliches Buckeln, bis endlich der Sensemann an die Tür klopft und zur Mitfahrt bittet. Umso schöner ist es da natürlich, dass ausgerechnet eine Band wie Godsmack, eher bekannt für die immer gleiche, karge musikalische Landschaft, für ihr sechstes Studioalbum eine Überraschung bekannt gibt. "1000hp" soll uns zurück zu den Wurzeln des Vierers aus Massachussetts geleiten. Und die liegen laut eigener Aussage etwas tiefer im Punk als bisher geahnt. Auch wenn sich trotz dieses Bekenntnisses der Sound auf "1000hp" nur marginal ändert, wird merklich und besonders in der ersten Hälfte munter aufs Gaspedal getreten. Dave Fortmans erneut fette Produktion tut ihr übriges um schnell festzustellen: Wir haben es hier trotzdem mit einem typischen Produkt aus dem Hause Godsmack zu tun – und das ist im Falle dieses Albums keine wohlwollende Feststellung.

Die Oberfläche wurde wie immer herauspoliert und glänzend aufgearbeitet. Doch darunter befindet sich leider nicht mehr, als ein paar selbstmitleidige Allgemeinplätze für die ihrer Träume beraubte und zornige Jugend dieser Welt. Zunächst heißt es aber: Innehalten und die eigene Karriere im Titeltrack Revue passieren lassen. Und genau hier offenbart "1000hp" dann auch gleich das eigentliche Dilemma dieser Band: "Selling millions of people rage / When we take our stage". Sänger Sully Erna glaubt die platten Märchen doch selbst nicht, die er seinen Fans vor die Füße schmeißt. Sie sind nicht mehr als opportunistische Posen, die er meistbietend verkauft. An Godsmack, die hier die alten Geister von ihrem Aufstieg von ganz unten beschwören, ist nichts echt.

Und auch genau deshalb zieht die Band ihre Reise zu den Ursprüngen nicht konsequent durch. Es könnte ja sein, dass hier Fans vergrault werden, denen man die Wut dann ja nicht mehr verkaufen könnte. Also zurück auf Nummer sicher. Ab "Generation day" wird das Tempo schleppender, die Gitarren schwerer und dunkler, Sully Ernas Gesang beschwörerischer. Hard Rock und Metal werden erneut zu den beiden Eckpfeilern von Godsmack, die auch thematisch ihrer Linie treu bleiben. Und ganz am Ende – man mag es kaum glauben – verkündet Erna "Get paid / Get drunk / Get laid [...] And turn your fingers to the sky / Life is good". Klingt bei Godsmack zwar immer noch nach Weltuntergang, aber es ist eben doch nicht alles schlecht. Und auch eine musikalisch karg und öde Landschaft wie diese kann vereinzelt Reize haben. Es ist alles eine Frage des richtigen Moments. Wir warten und hoffen einfach weiter, vielleicht kommt er ja noch, dieser eine Moment.

(Kai Wehmeier)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Fml

Tracklist

  1. 1000hp
  2. Fml
  3. Something different
  4. What's next?
  5. Generation day
  6. Locked & loaded
  7. Living in the gray
  8. I don't belong
  9. Nothing comes easy
  10. Turning to stone
  11. Life is good
Gesamtspielzeit: 45:28 min

Im Forum kommentieren

Steev Mikki

2014-08-22 11:56:19

also ich mag ja lieber Kellog´s Smacks :-D

Reicht das schon fürs Unposting?

keenan

2014-08-22 09:15:49

also ich mag ja lieber Kellog´s Smacks :-D

Demon Cleaner

2014-08-19 00:29:01

Ich wollte grad schreiben, dass ich "Down With The Sickness" damals ganz cool fand, aber das waren ja Disturbed. Wie konnte ich die nur verwechseln.

hubschrauberpilot

2014-08-18 21:45:36

oder zuviel. godsmack waren schon immer eine von diesen bands, wo jeder song einer neuen platte einen fast identischen doppelgänger auf der alten platte hatte.

Achim

2014-08-18 19:58:31

mindestens drei punkte zu wenig.

Achim.

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv

Threads im Forum