
Paul Weller - More modern classics
Virgin / UniversalVÖ: 30.05.2014
Kein Ende in Sicht
Als Anhänger neigt man ja zur Schönfärberei. Man verzeiht seinen Helden auch die offensichtlichen Fehltritte, ignoriert ihre Peinlichkeiten und wischt Zweifel an ihnen einfach fort. Und Ausfälle, Peinlichkeiten und Zweifelhaftes haben sie ja alle auf dem Konto, unsere Helden. Obwohl: Paul Weller eigenlich nicht. Ob als Postpunker, Modfather, Northern-Soul-Bandleader oder Sangesbarde: Auf ihn war immer Verlass. Kein Tamtam, kein Schnickschnack, wenig Skandale – stattdessen ehrliche Musik, mal wütend, mal versöhnlich, aber immer authentisch und bedeutsam. Als 1998 seine erste Solo-Best of-Platte "Modern Classics" erschien, wähnte man ihn, trotz seines immer noch jungen Alters, allmählich auf der Zielgeraden seiner unglaublich vielseitigen Karriere. Was sollte denn auch noch kommen nach "Sunflower", "Wild wood", "Friday street" & Co.? Die Antwort findet sich – 16 Jahre später – auf "More modern classics". Und sie lautet: jede Menge fantastischer Songs.
Das Album vereint insgesamt 20 Singles der Alben von "Heliocentric" bis "Sonik kicks". Die Fokussierung auf die Hits klammert zwangsläufig einige Album-Perlen dieser Schaffensphase aus. Umgekehrt können nicht alle Singles dieser Ära die übergroßen Fußstapfen des 90er-Jahre-Wellers füllen. So wirken etwa "Starlite" und "When your garden's overgrown" wie zwei Irrläufer, die sich klammheimlich aufs Familienfoto geschlichen haben. Dass der ehemalige Kopf von The Jam und The Style Council aber auch im neuen Jahrtausend immer noch Großes leistet, beweisen "Sweet pea, my sweet pea", "It's written in the stars", "Echoes round the sun" sowie vor allem die herausragenden "Come on/let's go" und "From the floorboards up". Schön zu hören, wie die Songs im neuen Compilation-Modus funktionieren. Dabei wird auch deutlich, warum die Selbstbetitelung als "The Changingman" absolut gerechtfertigt ist. Weller vermag es immer noch, tief in die Philosophien unterschiedlichster Spielweisen einzutauchen, sich stilvoll durch die Inkarnationen zu bewegen. Er ist mal Soul-Crooner, mal Rocker. Stets stabil und unverwüstlich.
"More modern classics" ist ein ideales Einsteiger-Album für Weller-Neulinge. Für Fans gibt die Platte dagegen nicht viel her. Der neue Bonustrack "Brand new toy", das stark an das schunkelige "Here's the good news" erinnert, ist allenfalls für Komplettisten interessant. Und auch die BBC-Tracks der Deluxe-Edition dürften den meisten schon bekannt sein. Aber als Anhänger jammert man ja nicht. Sondern rechnet mit weiteren Großtaten, auf den nächsten Alben und irgendwann auf "Even more modern classics".
Highlights & Tracklist
Highlights
- Come on/let's go
- Sweet pea, my sweet pea
- Echoes round the sun
Tracklist
- He's the keeper
- Sweet pea, my sweet pea
- It's written in the starsIWishing on a star
- From the floorboards up
- Come on/let's go
- Wild blue yonder
- Have you made up your mind
- Echoes round the sun
- All I wanna do (is be with you)
- Push it along
- 22 dreams
- No tears to cry
- Wake up the nation
- Fast car/slow traffic
- Starlite
- That dangerous age
- When your garden's overgrown
- The attic
- Flame-out!
- Brand new toy
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Achim
2014-05-22 18:31:02
falscher thread?
Achim.
PascaI
2014-05-22 18:24:09
Sorry, aber diesmal nur mittelmäßige Rezi. Würde man die Platte nicht kennen, könnte man sich jetzt nicht wirklich vorstellen, was einen hier erwatet, finde ich. Gut allerdings, dass hier auf die Lyrics eingegangen wird. Anders sehe ich allerdings, dass die Platte im Laufe der Spielzeit an Qualität verliert. Auch würde mich mal interessieren, wann Du die Rezi geschrieben hast..Nicht zufällig, als mal wieder zwei vermeintlich unterschiedliche Pöbler mit gleicher IP aufgetaucht sind?? ;)
Armin
2014-05-20 21:28:56
Frisch rezensiert! Meinungen?
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