Birdy - Fire within

Warner
VÖ: 27.09.2013
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Müssen alle mit

Bye bye Cover. Jasmine van den Bogaerde hat mit gerade einmal 17 Jahren eine Phase ihres musikalischen Lebens bereits hinter sich gelassen. Die junge Birdy, Britin aus Hampshire mit flämischen und niederländischen Wurzeln, strahlt über beide Ohren. Auf ihrem neuen Album "Fire within" findet sich keine einzige Fremd-Interpretation. Mehr noch: An allen Songs hat sie zumindest mitgeschrieben, wenn sie nicht gar alleinige Autorin ist. Noch auf dem Debüt "Birdy" war das eigentlich genau umgekehrt, lediglich "Without a word" stammte da aus ihrer Feder – und ließ doch schon erahnen, dass die Tochter einer Konzertpianistin durchaus nicht nur weiß mit dem Klavier umzugehen, sondern auch in der Lage sein könnte, den ein oder anderen, wenngleich verständlicherweise jugendlich anmutenden Text beizusteuern.

Auf "Fire within" heißt einer der beiden von ihr alleine verantworteten Tracks "Shine". Eine reduzierte Piano-Nummer, die lediglich eine Harfe an Birdys Seite stellt, ihre Stimme in den Raum schickt und dann doch wieder nah ans Mikrofon holt: "Shine, if the world gets you down / Don't be afraid to wrestle it / ... / Shine, if your heart tells you too / Then who are you to question it?" Prima Abschluss, dem eine Menge an qualitativ schwankenden Songwriting-Kooperationen vorausgehen. Denn so ganz alleine lassen möchte man Birdy noch nicht. Und was da personell aufgefahren wird, dürfte mehr gekostet haben als 12,50 Euro. Aber der Reihe nach.

Starten wir vorne, bei der ersten Single "Wings". Unüberhörbar hat sich OneRepublics Ryan Tedder ans Werk gemacht und dem Song bei etwas irritierend dumpfer Abmischung Coldplay-Melancholie eingehaucht, in dessen Midtempo-Basis Birdys oft so traurige Stimme bestens passt. Ihre zweite gemeinsame Arbeit funktioniert nicht weniger gut: "Words as weapons" loopt einen Akustikgitarren-Part, setzt auf ein geselliges Cello und einen Refrain, der eigentlich fast nicht als solcher durchgeht. Und auch Mumford & Sons' Ben Lovett hat erkannt: Da müssen gar nicht so viele Komponenten in "No angel", auch jener Track fokussiert sich auf Birdy und ihr Piano – wenngleich da auch noch einsame Streicher umhersurren.

Neben Jim Abbiss (Arctic Monkeys) als Haupt-Produzenten und unzähligen bekannten Musikern mischt auch Dan Wilson (P!nk, Adele, Dixie Chicks) mit. Der Semisonic-Frontmann steuert drei Mal seine Hilfe bei – jeweils mit kleinen Ärgernissen. "Maybe" ist fluffiger Teen-Pop geworden mit den dauernervenden Uuuuhs, die sich auch in "All about you" wiederfinden und unter "All you never say" tröpfelt leider unnötigerweise ein verklatschter Beat. "Light me up" hat viel von Florence & The Machine, sicher auch, weil sich Birdy hier mit Florence Welch den Co-Writer Kid Harpoon quasi teilt. Neue Platte, neue Rechnung stand am Ende der Rezension des Vorgängers "Birdy". Nun lässt sich sagen: Diese Rechnung geht deutlich besser auf.

(Stephan Müller)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Wings
  • Words as weapons
  • Shine

Tracklist

  1. Wings
  2. Heart of gold
  3. Light me up
  4. Words as weapons
  5. All you never say
  6. Strange birds
  7. Maybe
  8. No angel
  9. All about you
  10. Standing in the way of the light
  11. Shine
Gesamtspielzeit: 43:50 min

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