Avenged Sevenfold - Hail to the king

Warner
VÖ: 23.08.2013
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Wehe ihnen

Musikgenuss kann auch in physischer Hinsicht Anstrengungen verursachen. Jeder, der schon einmal in der Disco einen zünftigen Pogo hingelegt hat oder auf einem Konzert in einen rotierenden Circle Pit geraten ist, weiß, wie sehr so etwas mitunter schlauchen kann. Auch eingefleischte Headbanger können ein Lied davon singen. Nach einer knappen Stunde Spielzeit und zehn Songs von Avenged Sevenfolds neuem Album "Hail to the king" machen sich erste Verschleißerscheinungen im Nacken- und Schulterbereich bemerkbar. Die Ursachen dafür sind allerdings weniger im heimischen Moshpit zu finden, sondern entstammen einem relativ ratlosen Schulterzucken, das einzig und alleine Hersteller von Muskelentspannungs-Salben erfreuen dürfte.

Bleibt die Frage, warum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch das sechste Album der Kalifornier um Sänger Matthew Charles Sanders aka M. Shadows die US-Charts stürmen und nicht gerade selten über die Ladentische wandern wird. An der Musik an sich kann es nämlich eher nicht liegen, spielt sich das Gros doch nach wie vor irgendwo zwischen klassischem Hardrock und Heavy Metal ab. Hier und da wirkt es so altbacken, dass man aufpassen muss, nicht schon beim lateinischen Anfangschoral von "Requiem" oder gar bereits beim hochinnovativen Glockenläuten des Openers "Shepherd of fire" gähnen zu müssen. Da hat die aktuelle Version des "Call of Duty"-Shooters, zu dessen Soundtrack Avenged Sevenfold den Track beisteuerten, schon weitaus mehr Spannung zu bieten. In Falle von "Hail to the king" wird es eigentlich nur in den wenigen Momenten spannend, in denen man kurz darüber nachdenken muss, ob einem eher Metallica oder Guns N'Roses in den Sinn kommen. Zumindest sind Axl und Konsorten bei Songs wie "Doing time" allgegenwärtig.

Ansonsten weist die Grundfarbe des Coverartworks den Weg. Metallicas schwarzes Meisterwerk aus den Neunzigern dürfte wohl die Rolle der Hauptreferenz einnehmen. Das schleppende "This means war" und erst recht die dick aufgetragenen Balladen "Crimson day" und "Acid rain" sprechen dahingehend Bände. Handwerklich hat das Quintett inklusive des neuen Drummers Arin Ilejay seine Hausaufgaben gemacht, keine Frage. Ohne großartigen Schnickschnack wird die Doublebass dort platziert, wo sie hingehört. Es gibt die typischen Gitarrensoli, Riffgewitter und Background-Gesänge. Also alles wie immer. Wie Bassist Johnny Christ dann auf die Aussage "Es ist einfach die nächste Entwicklung" kommt, wird sein Geheimnis bleiben. Vielleicht zu lange mit dem Kopf geschüttelt.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Coming home
  • Planets

Tracklist

  1. Shepherd of fire
  2. Hail to the king
  3. Doing time
  4. This means war
  5. Requiem
  6. Crimson day
  7. Heretic
  8. Coming home
  9. Planets
  10. Acid rain
Gesamtspielzeit: 53:20 min

Im Forum kommentieren

Neytiri

2013-09-02 21:54:54

An Nickelback erinnert mich da überhaupt nichts. Klingt wie eine Mischung aus Black Album und Grand Magnus.

6/10

Planets Collide

2013-09-02 13:15:27

Mir gefällt das Album sehr gut, ein Stück schwächer als Nightmare aber macht ne Menge Spass.

Mainstream

2013-08-31 18:21:09

Der Text bei "Afterlife" ist ganz ansprechend. Unterscheiden tut sie ihr Image: eine Mischung aus Metal, Emo und Symphonic Metal. Übertroffen werden sie überall.

Die Assoziation mit Nickelback kam übrigens beim Titel "This means war": hatte Nickelback in seiner schlechtesten Phase auch.

nörtz

2013-08-31 18:01:05

"Afterlife" und "Gunslinger" hauen mich nicht vom Hocker. Ganz nett, aber mehr auch nicht. Wenigstens war das Gitarrensolo bei "Afterlife" ganz solide.^^ Ansonsten besitzt die Band anscheinend nichts, dass sie aus der Masse herrausstechen lässt. Wie Du schon meintest: Nickelback mit (härteren) Gitarren.

Mainstream

2013-08-31 16:55:30

Über Mediokrität kamen sie nie hinaus, klangen aber Mal einfallsreicher. In selbstbetiteltes Album kannst Du Mal reinhören, Tracks 4 und 5 sind das Beste, was sie je zustande gebracht haben und überhaupt fasst das sie am besten zusammen. Falls der Drang wegzuschalten bereits nach Tracks 1 und 2 zu groß ist, hast Du nichts verpasst.

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