John Mayer - Paradise valley

Columbia / Sony
VÖ: 16.08.2013
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

He kissed a girl

Wenn man einmal darüber nachdenkt, kommt es einem noch gar nicht so lange vor: Tatsächlich über zehn Jahre ist es her, dass ein junger Typ aus Connecticut namens John Mayer sein Debütalbum "Room for squares" veröffentlichte und mit poppig-naiven Songs wie "Your body is a wonderland" oder "Why Georgia" einen ersten kleinen Achtungserfolg erringen konnte. In den darauffolgenden Jahren war es aber plötzlich immer weniger die Musik, mit der Mayer die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zog, sondern vielmehr seine diversen Liebschaften, schmierig-schmutzige Interviews, in denen er Privates über eben diese Liebschaften preisgab, und die brodelnde Gerüchteküche über seine eigenen Vorlieben. Zuletzt zog der mittlerweile 35-Jährige endlich seine Konsequenzen: raus aus dem Rampenlicht, zurück zu den Wurzeln und das Augenmerk wieder auf das gerichtet, was ihm eigentlich immer am wichtigsten war: die Musik.

Dass sich die Berichterstattung zu seinem sechsten und wahrscheinlich reifsten Album "Paradise valley" vor allem auf seine offenbar äußerst feste Beziehung zu Popsternchen Katy Perry konzentriert – selbst nicht unbedingt für ihre Zurückhaltung im Umgang mit der Boulevardpresse bekannt – dürfte Mayer herzlich wenig interessieren. Ganz im Gegenteil, hat er sich seine Freundin doch sogar als Gastsängerin für die wirklich gelungene Sommerabend-Ballade "Who you love" ins Studio geholt. Die Jüngeren werden sich erinnern: Das hat er mit seiner Ex-Flamme Taylor Swift auch schon auf dem 2010er Album "Battle studies" gemacht. Anders als die damals noch blutjunge Swift weiß sich Medienprofi Perry aber deutlich besser in Szene zu setzen und verpasst dem Stück mit ihrer tiefen Stimme wider Erwarten ein Niveau, den man ihr angesichts ihres sonstigen Outputs so wohl unter keinen Umständen zugetraut hätte.

Ein weiterer Gast auf "Paradise valley" ist Frank Ocean, der auf dem Interlude-artigen "Wildfire" – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Opener – vollkommen alleine am Mikrofon steht. Andere Songs wie etwa die folkige Single "Paper doll" oder "Dear Marie" mitsamt seiner countrylastigen Melodie lassen einmal mehr den jungen John Mayer von damals vergessen und stehen für seine nach oben weisende Entwicklungskurve, während das entspannte "You're no one 'til someone lets you down" zum imaginären kalten Bier auf der imaginären Südstaaten-Veranda mit Deinem imaginären Cowboy-Dad einlädt. Auf "Paradise valley" mögen die eindeutigen Hits eines Albums wie etwa "Continuum" nicht so zahlreich sein, dafür wirkt der Mittdreißiger gerade bei den vermeintlichen Anti-Hits wie "Badge and gun" am authentischsten. Zum Schluss, wenn er dann die doch noch radiofreundliche Single "On the way home" zum Besten gibt, hat man Mayers Vergangenheit fast komplett vergessen. Zeit, um nach vorne zu schauen – gut genug sieht die Zukunft derzeit ja aus.

(Jennifer Depner)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dear Marie
  • Who you love (feat. Katy Perry)
  • Badge and gun
  • On the way home

Tracklist

  1. Wildfire
  2. Dear Marie
  3. Waitin' on the day
  4. Paper doll
  5. Call me the breeze
  6. Who you love (feat. Katy Perry)
  7. I will be found (Lost at sea)
  8. Wildfire (feat. Frank Ocean)
  9. You're no one 'til someone lets you down
  10. Badge and gun
  11. On the way home
Gesamtspielzeit: 40:07 min

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I kissed a girl

2013-11-13 19:04:38

Wusste ja gar nicht dass Katy Perry singen kann! Das Future (who you love) überrascht im positiven Sinne!

Andi

2013-06-20 01:10:35

Album kommt Mitte August, nur gut ein Jahr nach Born and Raised.

Der Vorabsingle ("Paper Doll") nach zu urteilen hat sich stilistisch wohl nicht sehr viel getan.

Sehr entspannter Song mit interessantem Video. :)

https://www.youtube.com/watch?v=565tXd1UyYI

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