3 Doors Down - The greatest hits

Republic / Universal
VÖ: 16.11.2012
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

Gleiches mit Gleichem

Zunächst einmal die guten Nachrichten: Die unsägliche Nationalstolzhymne "Citizen / soldier" vom selbstbetitelten Album aus dem Jahr 2007 hat es neben neun alten Hits und drei neuen Songs zum Glück nicht auf diese Compilation geschafft. Nicht weniger erfreulich ist, dass die neun alten Hits zur Hälfte aus Songs vom vergleichsweise wirklich nicht schlechten Debütalbum "The better life" bestehen. Das erschien damals zur der Zeit um die Jahrtausendwende, als wir etwas naiven Gerade-so-Twens auch dachten, eine junge, aufstrebende kanadische Band namens Nickelback sei gar nicht so übel. Und uns 3 Doors Down, Nickelback und die mittlerweile zurecht vergessenen Saliva im Post-Grunge-Dreierpack in einer Location anschauten, über deren Größe die Mannen von Brad Arnold und Chad Kroeger heute nur noch müde lächeln können. Im Nachhinein ist das natürlich etwas peinlich, aber man soll sich ja auch für seine juvenilen Missgeschicke nicht schämen.

Dass 3 Doors Down mit "Kryptonite", "Loser", "Duck and run" und "Be like that" gleich ein Drittel der kompletten Tracklist dieser Zusammenstellung Stücken von ihres Erstlings füllen, zeigt zumindest, dass wir damals diese Band immerhin auf ihrem Zenit gesehen haben. Wenn man das denn so nennen möchte, um sein eigenes Gewissen zu beruhigen. Doch eigentlich ist das gar nicht nötig, denn auch nach über zehn Jahren sind diese Songs eindeutig die besten von 3 Doors Down, wobei "Kryptonite" in einer Reihe mit solchen Radio-Dauerbrenner-Nervensägen wie "What's up?" von 4 Non Blondes oder "Two princes" von Spin Doctors anzusiedeln ist. Das kann man belächeln, muss man aber auch erst einmal schaffen. Mit dem Abstand von zwei Jahren hatten wir die Sache auf dem zweiten Album "Away from the sun" dann endgültig durchschaut und gecheckt, woher der Hase läuft. 3 Doors Down waren natürlich auf einen Schlag unhörbar und furchtbar peinlich geworden, das Konzert versackte irgendwo ganz hinten in den dunklen Ecken des Gedächtnisses.

Und wohin stecken wir die Band 2012? Schön natürlich, dass sich 3 Doors Down immerhin die Mühe gemacht haben, gleich drei neue Songs auf "The greatest hits" zu packen. Es mutet zwar etwas seltsam an, dass ein Viertel ihrer besten Stücke bisher unveröffentlicht sein soll. Aber wer wollte der Band reinreden, wenn es um die qualitative Bewertung ihres bisherigen Outputs geht? Sie selbst werden es schon am besten wissen. Den drei neuen Songs "One light", "There's a life" und "Goodbyes" hört man jedenfalls nicht an, dass sie soeben frisch vom Band geliefert wurden. Zum Glück hat die Band diese Stücke in der Tracklist aber optisch ein Stück vom Rest abgesetzt, um unsere Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass hier etwas anders, neu und frisch sein soll, obwohl es das nicht ist. Das Fazit aus 12 Jahren 3 Doors Down muss also lauten: 3 Doors Down sind 3 Doors Down und waren immer 3 Doors Down. Man kann sich über dieses Bisschen Stabilität im Leben freuen, man muss aber nicht.

(Kai Wehmeier)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Kryptonite
  • Loser
  • Duck and run

Tracklist

  1. Kryptonite
  2. When I'm gone
  3. Here without you
  4. It's not my time
  5. Let me go
  6. Be like that
  7. Loser
  8. Away from the sun
  9. Duck and run
  10. One light
  11. There's a life
  12. Goodbyes
Gesamtspielzeit: 47:04 min

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