Rihanna - Unapologetic

Def Jam / Universal
VÖ: 19.11.2012
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Zartbeaterschokolade

Es soll ja Menschen geben, die dem gregorianischen Kalender längst abgeschworen haben. Sie orientieren sich nur noch nach Rihanna-Veröffentlichungen. Wenn ein neues Album der 24-Jährigen erscheint, kann es nicht mehr so weit sein bis Weihnachten. Die darauffolgenden Singles weisen den Weg durch die Jahreszeiten - bis das Spiel erneut beginnt. "Unapologetic" ist das siebte Album innerhalb von sieben Jahren, weshalb die junge Dame aus Barbados auch innerhalb von sieben Tagen an sieben Orten auf der Welt insgesamt sieben Konzerte spielte. Im Gepäck: Creme, um Augenringe und Jetlagerscheinungen zu überdecken und natürlich: die neuen Songs.

Im Wust der über 20 (!) Autoren dieser Platte muss einer hervorgehoben werden: legt David Guetta Hand an die Songs, kommt Dreck raus. Der Opener "Phresh out the runway" tönt nervtötend aus den Boxen wie ein Moskito auf Acid am Megaphon, selbst die zwischenzeitlich angedeutete melodiöse Synthfläche wird vom Electrosauger alles andere als fachgerecht entsorgt. "Right now" setzt gleich im doppelten Sinne auf hohle Beats und Placebo-Dubstep-Geschrubbe, das selbst Skrillex links liegen ließe. Generell aber ist das, was gegenwärtig so unter Dubstep kursiert, auch auf "Unapologetic" zuhauf zu finden. Mal als pfeifende Lok in "Lost in paradise", Tanzflächen füllendem Rammbock "Jump" über dem Sample von Ginuwines Song "Pony" oder überambitioniert eingestanzt in den Pianoballadenumhang "What now".

Balladen gibt es aber auch ohne Beat-Ausschlag. Mit dem bislang noch eher unbekannten Mikky Ekko hat sich Rihanna zu "Stay" hinreißen lassen. Keine große Kunst am Piano, aber zart und verletzlich. Genau das macht den Doppeltrack "Love without tragedy / Mother Mary" aus, dessen zweiter Teil zu den Highlights in der Rihanna-Diskographie zählt und vom Dubstep nur Schlieren über lässt: "I'm prepared to die at the moment." Das Hörenswerte auf "Unapologetic" kommt eben spät. "I was flying 'til you knock me to the floor / It's foolish how you keep me wanting more", singt Rihanna im Reggae-Track "No love allowed". Meint sie damit etwa... Ist das wegen dem... Das geht doch bestimmt um den Chris Brown? Vermutlich schon. Zumindest lässt es sich hier wie an vielen anderen Stellen so interpretieren.

Für Freunde der Fraktion "Prominent", "Glamour" oder "In" geht es aber auch konkreter: Rihanna ist nicht nur wieder dabei, mit jenem Chris Brown anzubandeln oder über ihn zu singen. Sie singt auch mit ihm. Ein R'n'B-Pianohouse-Duett mit Michael-Jackson-Sample namens "Nobody's business". "You'll always be mine / Sing it to the world / You'll always be my boy", singt Rihanna und Brown ergänzt umgehend "You'll always be my girl". Muss man nicht verstehen, aber - ganz recht - es gut uns ja nix an. Schon eher, dass "Unapologetic" Rihannas bestes Album seit "Rated R" ist. Würde sie nicht dankbar jeden Fraß mampfen, der ihr vorgeworfen wird, dürfte man da auch noch mehr erwarten. So aber: bis nächstes Jahr.

(Stephan Müller)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Stay (feat. Mikky Ekko)
  • Mother Mary

Tracklist

  1. Phresh out the runway
  2. Diamonds
  3. Numb (feat. Eminem)
  4. Pour it up
  5. Loveeeeeee song (feat. Future)
  6. Jump
  7. Right now (feat. David Guetta)
  8. What now
  9. Stay (feat. Mikky Ekko)
  10. Nobody's business (feat. Chris Brown)
  11. Love without tragedy / Mother Mary
  12. Get over it
  13. No love allowed
  14. Lost in paradise
Gesamtspielzeit: 55:16 min

Im Forum kommentieren

Frank

2012-12-09 11:34:36

Stimmt, das faule Stück sollte sich mal ein Beispiel an den Beatles nehmen, die haben nämlich zwölf Alben in sieben Jahren veröffentlicht.

110110110011

2012-12-08 20:17:22

Oberflächliche Musik für eine oberflächliche Welt. Sieben Alben in sieben Jahren sprechen Bände.

m.a.n.a.ß.a.s.

2012-12-08 19:35:47

Rihanna war sch..., ist sch... und wird immer sch... sein. Eine kleine, dumme, von der Industrie gesteuerte Schla.pe, die twittersüchtig ist und an maßloser Selbstüberschätzung leidet.
Für die Entwicklung der schwarzen Musik (die das dringend nötig hätte) überflüßig wie ein Kropf.

The MARTINA of God

2012-12-02 20:39:51

Tolle Frau, super Album.

hiranna

2012-11-21 14:26:52

Viel interesanter ist, dass in den MP3-Stores eine übelst schlechte Band namens Psychedelic Pill (ja, genau so!) ein Album namens "Unapologetic" (!) veröffentlicht hat. Ein Song darauf heißt "Diamonds" (!). Das Cover ziert eine kurzhaarige Frau in Rückansicht, die entfernt Ähnlichkeit mit einer bekannten Sängerin hat.

Wer sich das dann anhört, will nachher lieber alle Rihanna-Alben am Stück zu sich nehmen...


hat mir heute ein kollege geschickt. grottiger müll, sowas dreistes.

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