Madness - Oui oui, si si, ja ja, da da

Lucky Seven / Embassy Of Music / Warner
VÖ: 26.10.2012
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Lost in translation

"We've listened to so many records / I've smoked so many fags / There's still a bottle of wine in one of them carrier bags" zieht Frontmann Graham "Suggs" McPherson säuselnd und bedeutungsschwanger im vor sich hin plätschernden Bonus-Track "Powder blue" Bilanz. Läßt man Kippen und Kaltgetränke mal außer Acht, haben uns Madness bisher unzählige Singles und nicht weniger als zwanzig Studioalben und Compilations beschert. Inklusive "Oui oui, si si, ja ja, da da", versteht sich. Die Frage, ob jenes zu den 2-3 Werken der Londoner zählt, das man definitiv gehört haben muss, darf bereits jetzt klar verneint werden.

Ist man jedoch auf der Suche nach dem beklopptesten Titel, ist der Nachfolger zu "The Liberty of Norton Folgate" natürlich ein Pflichtkauf und wird die vorderen Ränge einnehmen. Tatsächlich liefern die Londoner jedoch einen Longplayer ab, den man zwar skip-, aber größtenteils auch überraschungs- und ereignislos auf einer herbstlichen Autobahnfahrt hören kann. Dass einem vom prinzipiell ganz netten Auftakt "My girl 2", zu dem es am Ende noch eine weitere Version gibt, nur dieses reichlich dämlich klingende "Oui oui, si si, ja ja, da da" im Ohr hängen bleibt, ist bezeichnend. Anno 2012 funktionieren die Herrschaften aus Camden Town immer dann am besten, wenn sie very british und mit bittersüßem Melancholieschmalz ihre kleinen Herzschmerz-Geschichten der Arbeiterklasse vortragen. "Never knew your name" oder "Small world" sind solche Fälle. Wunderschöner Pop mit einer Träne im karierten Knopfloch.

Auch wenn sich Madness nie als reine Spaß-Combo verstanden haben, ging es früher zuweilen hoch her. Das Ganze heutzutage als Altherrenska abzukanzeln, wäre zwar etwas zu viel des Guten, kommt über weite Strecken von "Oui oui, si si, ja ja, da da" aber irgendwie doch hin. So haut einen "La luna" mit seinen Mariachi-Klängen genauso wenig vom Hocker wie das belanglose "Kitchen floor" oder das schunkelige "Misery". Die erfreulichen Reggae-Klänge von "Black and blue" läuten das Ende ein, bevor erneut viersprachig zugestimmt wird. Vielleicht kann man sich das Ganze noch über den Durchschnitt schön trinken oder wahlweise auch rauchen. Ansonsten: Non non, no no, nein nein, njet njet.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Never knew your name
  • Powder blue
  • Black and blue

Tracklist

  1. My girl 2
  2. Never knew your name
  3. La luna
  4. How can I tell you
  5. Kitchen floor
  6. Misery
  7. Leon
  8. Circus freaks
  9. So alive
  10. Small world
  11. Death of a rude boy
  12. Powder blue
  13. Black and blue
  14. My girl 2 (Clive Langer and Charlie Andrew Mix)
Gesamtspielzeit: 47:25 min

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