The Bewitched Hands - Vampiric way

Epic / Sony
VÖ: 30.11.2012
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Abrakadabra

Diese Musik hat etwas Magisches und Geheimnisvolles an sich. Kein Wunder: heißt doch schon die Band The Bewitched Hands, und ihr Album ist passenderweise mit "Vampiric way" betitelt. Mit Graf Dracula oder Edward Cullen hat das, was die sechs Franzosen auf ihrem zweiten Album abliefern, dann aber zum Glück nichts am Hut - für die Magie sorgen die zauberhaften Lieder. Zeit, um sich ernsthaft mit Vampiren zu beschäftigen, hat die Band aus Reims ohnehin nicht. Zu sehr ist sie mit der Suche nach dem perfekten Popsong beschäftigt.

Denn darum geht es bei The Bewitched Hands. Schon der Auftakt kommt dem Ideal ziemlich nahe. Wird "Westminster" noch schwermütig von Kirchenglocken eingeleitet, legt nach ein paar Sekunden das hektische Schlagzeug los, und Sänger Sébastian Adam steigt mit seiner akzentbehafteten Stimme ein. Euphorisch steigert sich das Stück spätestens beim Einsatz von Marianne Mérillon als Zweitstimme zur ersten Großtat auf dem Album. Das Zusammenspiel zwischen Adam und Mérillon zieht sich über alle zwölf Lieder und wird zwischendurch immer wieder mal mit Chören angereichert. In keinem Song wirkt das so erfrischend und verbreitet so viel gute Laune wie in dem rockigen "50's are good". Die ruhige Stimme von Adam und der aufgedrehte Gesang von Mérillon tragen erst einen Art Wettkampf miteinander aus, treffen dann im Refrain aufeinander, nur um immer wieder getrennte Wege zu gehen.

"Vampiric way" lebt von den vielen Einflüssen und Ideen, die auf dem Album zusammenkommen. Dadurch lässt sich die Musik nur schwer in eine Schublade einordnen. Ob nun die Ansätze von Afrobeats in "Let me", die Anleihen von den Beach Boys im verträumten "Bewitched me" oder die an Mika erinnernden Chöre im Titeltrack. Überladen? Gewollt! Spektakel ist so etwas wie das Prinzip der Band - alle sechs Mitglieder schreiben die Songs gemeinsam. Erholen von der Hektik kann man sich in der schönen Ballade "Words can let you down". Noch ein Stück weit mehr unter die Haut geht das von Adams unaufgeregter Stimme besonders geprägte "Modern dance". Dass The Bewitched Hands zwar aus Frankreich kommen, ihre musikalische Sozialisierung aber vor allem Bands jenseits des Atlantiks verdanken zu haben, wird nirgendwo deutlicher als in dem coolen "Ah! ah! ah! ah!". Diese Art von Zauberei hätte auch in den Tonstudios von Brooklyn, Los Angeles oder Portland entstehen können. Übrigens: dem perfekten Pop-Song kommt die Band im Zweiminüter "Thank you, goodbye, it's over" am nächsten.

(Robin Kunte)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Westminster
  • Thank you, goodbye, it's over
  • Ah!ah!ah!ah!

Tracklist

  1. Westminster
  2. Thank you, goodbye, it's over
  3. 50's are good
  4. Words can let your down
  5. Let me
  6. Ah!ah!ah!ah!
  7. She bewitched me
  8. Boss
  9. Modern Dance
  10. Hard love
  11. Vampiric way
  12. The law of walls
Gesamtspielzeit: 41:29 min

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