Soft Cell - The very best of Soft Cell

Some Bizarre / Mercury / Universal
VÖ: 22.04.2002
Unsere Bewertung: Ohne Bewertung
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Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Memorabilia

Manchem Künstler ist es ein Graus, auf den einen Hit, den man hatte, reduziert zu werden. Um so schlimmer, wenn dies auch noch eine Coverversion war. Wer war noch gleich Soft Cell? Richtig, die mit "Tainted love". Diese ultimative Herzschmerz-Hymne ließ schon 1982 die Neonröhren blinken und beschallt auch heute noch jede Achtziger-Jahre-Party, die etwas auf sich hält. Doch war es wirklich nur dieser eine Song, den Dave Ball und Marc Almond damals zu bieten hatten?

Kaum, sonst würde uns nicht ein mit neunzehn Tracks prall gefülltes Best-of-Album zur Vergangenheitsbewältigung vom Gegenteil zu überzeugen versuchen. Am Anfang des Jahrzehnts des Plastiks war zwischen Neon und Pastell, zwischen Wet Gel und Straß genügend Platz für Soft Cell. Mit etwas zuviel Rot auf den Lippen und etwas zuviel Leder auf der Haut umgab sich das Duo auf Alben wie "Non-stop erotic cabaret" oder "Non-stop ecstatic dancing" mit einem Flair aus Verruchtheit. Bei quietschbunter Romantik wie "What?", homoerotischen Hymnen wie "Sex dwarf" und stahlkaltem Gewummer wie "Memorabilia" konnte sich Marc Almond damals so richtig ausleben.

Und diese Gebrauchsmusik für eine gitarrenfreie Zeit konnte mit einigen unerwarteten Ecken und Kante aufwarten. Besonders die exaltierte Stimme Almonds blieb derart im Ohr kleben, daß es später für eine Solokarriere reichte. Die analogen Basteleien von Ball bereiteten den Weg für einiges, was da noch kommen sollte. Bronski Beat, Pet Shop Boys, Erasure - Sie alle setzten auf das auf, was Soft Cell ihnen vorgemacht hatten. Wer also die beiden Briten auf ein Gloria Jones-Cover und ihre Existenz als Schwulen-Ikone reduzieren will, tut ihnen definitiv unrecht. Dennoch fällt bei der Wiederkehr des mal grell bunten, mal überkitschten Materials von Soft Cell auf, wie viel Staub in den vergangenen zwanzig Jahren auf den synthetischen Staub gerieselt ist. Dem einstmals so blitzenden Chrom will das nicht so recht gut tun. Zeit heilt eben doch nicht alle Wunden. Nur für Nostalgiker.

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Tainted love
  • Say hello, wave goodbye
  • Sex dwarf

Tracklist

  1. Memorabilia
  2. Tainted love
  3. Where did our love go?
  4. Bedsitter
  5. Say hello, wave goodbye
  6. Sex dwarf
  7. Torch
  8. Insecure me
  9. What?
  10. Where the heart is
  11. It's a mugs game
  12. Numbers
  13. Loving you hating me
  14. Soul inside
  15. Down in the subway
  16. Somebody, somewhere, sometime
  17. Divided soul
  18. Tainted love (2XS remix)
  19. Say hello, wave goodbye (Almighty radio edit)
Gesamtspielzeit: 79:28 min

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