Mika - The origin of love

Casablanca / Universal
VÖ: 05.10.2012
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Noch mal mit Gefühl

Völlig egal, ob Liebe nun tiefes Seelenempfinden oder biochemische Kettenreaktion ist, völlig egal, von wem oder was man sich angezogen fühlt: Mika liebt wirklich jeden und veröffentlicht mit "The origin of love" sein funkelndes Manifest des Begehrens, der Toleranz und der Suche nach purer Lebensfreude. Dabei lässt schon das Cover erahnen, dass der Brite sich nun nicht mehr hinter erfundenen Comicgestalten versteckt, sondern seine eigene Gefühlspalette präsentiert.

Der titelgebende Opener bringt fast zaghaft und äußerst gelungen die Essenz des gesamten Albums auf den Punkt. Ein Gelübde der Liebe in vertrauter Freddie-Mercury-Manier, das zwar nicht ohne psalmartigen Zwischenteil beinahe biblischen Ausmaßes auskommt, jedoch als hymnische Gefühlsbekundung kaum auszuschlagen ist. Aber nicht jede der 13 Liebesgeschichten verläuft so reibungslos. "Lola" ist von der Protagonistin des gleichnamigen Fassbinder-Films inspiriert, einer kopfverdrehenden Edelhure, was wohl auch die gehauchten Ahhs im Refrain unterstreichen sollen. In "Love you when I'm drunk" gibt Mika freizügig zu, dass nicht die Liebe ihn blind gemacht hat, sondern vielmehr alkoholische Blindmacher. Dabei erinnert das Stück musikalisch an den um die Ecke schlingernden Coca-Cola-Weihnachtstruck - womöglich trägt ein Cuba-Libre-Rausch die Schuld.

Insgesamt bietet "The origin of love" im Vergleich zu den beiden Vorgängern simpleren Pop, der mit weniger Schichten von schreienden Plastiksounds auskommt, und auch Mikas Falsettgesang wird in homöopathischeren Dosen eingesetzt. Das alles ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Die Gefahr des Entnervens durch Überfrachtung ist geringer, allerdings sinkt auch die Trefferquote für Popsongs mit hohem Hitpotential, wie es "Grace Kelly" oder "Relax (Take it easy)" waren. Lediglich das schimmernde "Stardust" betreibt solch Augenwischerei.

Eines ist sicher: Auch bei seinem dritten Album, das erneut durch und durch Pop ist, werden Mika wieder einige flatterhafte Herzen zufliegen. Zu wirklich tiefem Seelenempfinden inklusive lebenslang andauernder biochemischer Kettenreaktion wird es aber wieder einmal nicht reichen. Doch auch darauf hat Mika eine passende Antwort - in "Celebrate", einem kollektiv hedonistischen Song, dem man das Mittun von Pharrel Williams übrigens kaum anmerkt: "I remember those two letters / It will be OK / I want the whole world to celebrate". Wer will, darf mitfeiern.

(Andreas Menzel)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Origin of love
  • Stardust
  • Celebrate

Tracklist

  1. Origin of love
  2. Lola
  3. Stardust
  4. Make you happy
  5. Underwater
  6. Overrated
  7. Kids
  8. Love you when I'm drunk
  9. Step with me
  10. Popular song
  11. Emily
  12. Heroes
  13. Celebrate
  14. Make you happy (Miami Edit)
Gesamtspielzeit: 48:49 min

Im Forum kommentieren

test

2012-10-10 11:44:51

test

Chris

2012-10-05 18:53:41

Gibt's Meinungen zum Album? Schwanke noch ...

Marina

2011-09-06 07:42:13

Ich habe dieses Lied jetzt ein paarmal gehört und ich finde es ist ein richtiger Ohrwurm, frisch, frech und einfach Gutelaunemusik. Ich warte sehnlichste auf das neue Album!

Sabine

2011-09-06 07:39:38

Ich denke der Text könnte autobiografisch sein und ganz ganz viele Mütter sind doch so oder etwa nicht?

Halcyon

2011-09-04 14:22:25

Mikas drittes Album wird "The Origin of Love" heißen und wohl irgendwann in nächster Zeit erscheinen, Ende 2011 oder Anfang 2012 ... wann steht zwar noch nicht fest, aber einen neuen Song namens "Elle Me Dit" kann man sich schon anhören.
Ist auf jeden Fall schön poppig geworden, hätte er weniger Synths und mehr "klassische" Instrumente verwendet hätte es noch etwas mehr Abstand von dem ganzen Mainstream-Charts-Gedudel genommen, das wäre wünschenwert gewesen. Aber Mikas Melodien sind denen ja sowieso meilenweit voraus.
Allerdings weiß noch nicht ganz, was ich von dem Text halten soll ... ob es jetzt ironisch ist oder nicht. Meinungen?

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