P!nk - The truth about love

RCA / Sony
VÖ: 14.09.2012
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Freund und Leid

Scheidung der Eltern, Kurzzeitbeziehungen, Hochzeit, eigene Trennung überwunden und verarbeitet, Mann weg und wieder da, Kind, Glück. Alecia Moore hat genügend Erfahrungswerte gesammelt, um die dunklen, hellen, fröhlichen und traurigen Aspekte der Liebe zu besingen. Und darin besteht das erklärte Ziel von P!nks sechstem Studioalbum. Geht soweit klar. Der Titel "The truth about love" scheint allerdings etwas arg überambitioniert - schließlich ist die Liebe ein so diffuses Ding, dass die Welt die Entschlüsselung ihres Geheimnisses irgendwann mit in ihr Grab nehmen wird. Doch des Rätsels Lösung wäre wohl auch zu viel verlangt für eine Platte, die natürlich in erster Linie unterhalten soll.

"I'm not a slut / I just love love" singt P!nk im Partyrocker "Slut like you" zwischen "Woo"-Rufen, berichtet im drumbeatstampfenden "Walk of shame" von "whores" und "bastards" und knüpft so an die maximal uninspirierte erste Single an. "Blow me (one last kiss)" ist alles, was man von P!nk erwarten kann, wenn Stillstand der Gipfel künstlerischer Kreativität ist: eine Melange aus "U + ur hand", "Bad influence", "Raise your glass" und "So what". Dabei wollte sie das Kennste-einen-kennste-alle-Syndrom doch eigentlich umschiffen. Immerhin verzichtet die 33-Jährige auf trendigen Dance und bleibt bei tanzbaren Poprock-Nummern mit eingestreuten Balladen - und wagt sogar Neues.

Waren Gastsänger bislang absolute Raritäten bei P!nk, sind es hier gleich drei. Mit Fun.-Frontmann Nate Ruess stürzt sie sich in "Just give me a reason" auf Piano und nachhallenden Beat , "Here comes the weekend" überrascht mit Eminem an ihrer Seite in stakkatoriffigen Baggy-Pants, klingt aber leider so, als gäben 2Unlimited "No limit" in einer PS-armen Rockvariante zum Besten. Die schönste Nachricht aber versteckt sich in der leichten Sommerpop-Nummer "True love": ein paar gesäuselte Zeilen einer gewissen Lily Rose Cooper. Anders ausgedrückt: Lily Allen ist zurück, und bevor neues Material von ihr kommt, nimmt sie zunächst mit P!nk in der Loge "Radiohit" Platz.

"Where did the beat go?" lässt dann erahnen, wie P!nk wohl heute klingen würde, wenn sie den Stil ihres Debüts "Can't take me home" weiterverfolgt hätte, der Titeltrack swingt ein wenig zu Sixties-Pop-Strukturen, die Highlights aber sitzen woanders. Für den Opener "Are we all we are" organisiert sich P!nk einen jugendlichen Backing-Chor Marke P.O.D., robbt sich an Joan Jett heran und klingt im Refrain so richtig schön verrotzt dreckig. Gänzlich konträr schließt eine feine Pianoballade das Album ab, und die große Klappe wird ganz leise. Die große Liebe ist "The truth about love" sicherlich nicht, liebenswert bleibt P!nk aber allemal - jedenfalls teilweise. Freu(n)d und Leid liegen eben auch nahe beieinander.

(Stephan Müller)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Are we all we are
  • The great escape

Tracklist

  1. Are we all we are
  2. Blow me (one last kiss)
  3. Try
  4. Just give me a reason
  5. True love
  6. How come you're not here
  7. Slut like you
  8. The truth about love
  9. Beam me up
  10. Walk of shame
  11. Here comes the weekend
  12. Where did the beat go?
  13. The great escape
Gesamtspielzeit: 51:01 min

Im Forum kommentieren

oink

2014-04-05 23:41:42

the truth about love?!?! - willkommen in der midlife-crisis

bratz

2013-06-02 03:05:48

wer singt denn heute noch live? tausende von abnds vielleicht? tja und diese live-shows: mir wollte mal jemand erzählen, pink sei rock! dieser jemand geht aber auch auf nickelbackkonzerte. soviel dazu.

Felix

2013-06-02 00:06:02

Nunja, mag ja sein dass sie sich beim Songschreiben helfen lässt, aber bei ihren Live- Shows hat sie niemanden der ihr hilft live zu singen, und da sie das UNFASSBAR gut kann, finde ich sollte man nicht ganz so kritisch mit ihr umgehen. Wer singt denn heute noch Live??
Sie tut es, immer.

Beschämter

2013-04-23 18:56:31

Und Platz 1 in den Charts (D und USA).

Beschämter

2013-04-23 18:55:48

Just Give Me A Reason ist schön.

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