Alanis Morissette - Havoc and bright lights

Columbia / Sony
VÖ: 24.08.2012
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Danke, das genügt

Viel ist passiert, seitdem Alanis Morissette vor vier Jahren das ärgerliche "Flavours of entanglement" veröffentlichte. Im Mai 2010 heiratete sie den Rapper "MC Souleye" Mario Treadway und wenige Monate später gebar Morissette einen Jungen, Ever Imre Morissette-Treadway. Im Privatleben ist also wahrscheinlich alles paletti, und um die Karriere muss sich Morissette ja eh keine Sorgen machen. Seit "Jagged little pill" hat sie ausgesorgt, da kratzt es wohl auch nicht, dass die Verkäufe seitdem natürlich rückläufig sind und die Alben stetig schlechter wurden. "Flavours of entanglement" war der vorläufige Tiefpunkt. Und jetzt, mit neuer Energie durch Mann und Kinde, da kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen. Könnte man denken, aber "Havoc and bright lights" macht es eben nicht unbedingt besser als der Vorgänger.

Die erste Single "Guardian" ist gemessen an dem, was die Kanadierin mit amerikanischer Staatsbürgerschaft zuletzt ablieferte ein klarer Schritt zurück in die richtige Spur. Gemessen an ihrer besten Zeit allerdings ist diese nette Popsingle aber auch nur ein Furz im Wind der Musikgeschichte. Es ist eben alles eine Frage des Standpunktes. Der aber gleich beim zweiten Song und ersten richtigen Tiefschlag, dem elektropoppig zornigen "Woman down" tatsächlich nur eine Sichtweise zulässt: schnell mal weiterskippen. Was sich die beiden Produzenten Guy Sigsworth, der auch schon "Flavours of entanglement" verhunzte, und Joe Chiccarelli nicht nur, aber vor allem hier gedacht haben, das wollen wir wahrscheinlich besser gar nicht wissen.

Was hat "Havoc and bright lights" noch zu bieten? Zwischen schmierigen Balladen wie "'til you", wütendem Abrechnungsrock á la "Celebrity" oder "Numb" und langweiligem, weil nichtssagendem Midtempo-Rock wie "Lens", "Spiral" oder "Receive" kaum etwas. Nicht viel also, außer dem schönen Radiowohlfühldudelsong "Empathy" und dem ruhigen und leicht orchestralen "Havoc" vielleicht. Aber die reißen "Havoc and bright lights" natürlich auch nicht wieder raus. Schade um das große Talent, das Morissette zweifellos hat. Oder müssen wir mittlerweile in der Vergangenheit sprechen? Das zweite, vielleicht sogar schon dritte überflüssige Album in Folge lässt nicht grad große Hoffnung keimen. Das ist natürlich kein Grund, um stumpf auf Morissette rumzuprügeln. Einfach mit den Schultern zucken und ab heute ignorieren, die gute Dame. Das ist einfacher und angemessener. Hier passiert nämlich kaum etwas, das Erregung rechtfertigt. Die Nächste, bitte!

(Kai Wehmeier)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Empathy
  • Havoc

Tracklist

  1. Guardian
  2. Woman down
  3. 'til you
  4. Celebrity
  5. Empathy
  6. Lens
  7. Spiral
  8. Numb
  9. Havoc
  10. Win and win
  11. Receive
  12. Edge of evolution
Gesamtspielzeit: 52:33 min

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Sean Kowalski

2019-01-14 23:31:39

Your songs make me smile more and make me always feel better maybe one day you will come back to Germany and play in Gelsenkirchen

Basti

2012-11-15 11:07:22

Das neue Album - obwohl ich skeptisch war - richtig gut.

Das Konzert gestern in München - obwohl ich skeptisch war - so was von Fett. 2h, die Band hat sich den Arsch abgespielt, ihre Stimme live ein Hammer, alles so lebhaft, voll Emotion und was für ein Wall of Sound!

Leider haben viele geistreiche Leute die hier schreiben leider keinen Plan was da draussen passiert...

Big Boy Bad

2012-11-13 03:51:07

Details? Kenne nur die Single aus dem Radio und die ist ja sowas von glattgebügelter Frauen-90er-Rock... *kotz*

AlaMIES

2012-11-12 22:21:58

gestern in LUX gesehen. Das schlechteste Konzert meines Lebens!

Jäger der Worte

2012-10-03 15:40:23

Kommt bald ne neue Scheibe von Porcupine Tree?

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