A - Hi-fi serious

Eastwest
VÖ: 02.04.2002
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Buchstabensuppe

Die Combo mit dem kürzesten Bandnamen der Welt scheint bei ihrem Plan der schrittweisen Eroberung des Planeten offenbar streng nach dem Alphabet vorzugehen. Bei den bisherigen zwei Longplayern setzten sie noch durchgehend auf (A)merikanischen Fun-Punk à la Blink-182. Und wer \"A\" sagt, sagt in diesem Falle tatsächlich auch \"B\". Für \"Hi-Fi serious\" haben sich die fünf Jungs um Frontmann Jason Perry nämlich zusätzlich ein dickes B an die gitarrenbewehrte Brust geheftet und packen den (B)ritrock-Knüppel vom Schlage Feeder oder Ash aus. Energiegeladen und ambitioniert wie immer, hüpfen sie obendrein von einem (C)rossover-Zug auf den nächsten, womit schon der nächsten Buchstabe im Alphabet abgefeiert wäre.

Im Gegensatz zum Titel der Vorab-Single \"Nothing\" ist dieser bunte musikalische Eintopf größtenteils gehaltvoll. Von Produzent Al Clay perfekt in Szene gesetzt, treten A das Gaspedal bis zum Anschlag durch und brettern ungestüm los, ohne sich um überflüssige musikalische Details zu kümmern. Gleich die beiden Opener \"Nothing\" und \"Something\'s going on\" rocken so amtlich, daß der eigene Hintern sich anfühlt, als hätte eine Horde Elefanten dort ihren Fußabdruck hinterlassen. Bei \"Going down\" oder \"The springs\" lugen dagegen altbekannte britische Pop-Helden zwischen den feinen Melodien hervor, während \"Shut yer face\" beweist, daß A auch die Platten von Linkin Park & Co. aufmerksam angehört haben. Und quer durch den Gemüsegarten poltert Jason Perry mit seiner Stimme, die irgendwo zwischen Pop-Schunkler Sting und Reibeisen-Rocker Rod Stewart liegt.

Mit den bissigen Gitarrenwänden, die A vor sich hertreiben, als würden sie eine Armee lästiger Mücken vertreiben wollen, sind die Jungs meistens auf der guten Seite - vergessen sie dabei doch nie die Ohrwurm-Tauglichkeit. Flott hüpfen die gutlaunigen Melodien ins Ohr und machen Lust auf sommerliche Beach-Parties mit einem halben Dutzend Cocktails on the rocks in der Hand. Im zugedröhnten Zustand merkt dann auch keiner mehr, daß das Niveau nicht immer mit dem Tempo mithalten kann. Einfallslose Songideen wie in \"The distance\" brechen dem A-Team das eine und andere Mal das Genick.

Bleibt nur noch die Frage offen, worauf wir uns bei der nächsten A-Scheibe freuen können. Nachdem die Jungs nun endgültig den Anschein machen, das ABC des Rockens vorwärts und rückwärts aufsagen zu können, müßte der nächste Longplayer ja eigentlich (D)ublastigen (E)lektro-(F)unk mit (G)ospelmäßigem (H)ipHop verquirlen. Und wir werden die Ehre haben, die Buchstabensuppe auszulöffeln. Lassen wir uns überraschen.

(Christof Nikolai)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Nothing
  • Something\'s going on
  • Going down
  • The springs

Tracklist

  1. Nothing
  2. Something's going on
  3. 6 o'clock on a tube stop
  4. Going down
  5. Took it away
  6. Starbucks
  7. The springs
  8. Shut yer face
  9. Pacific Ocean blue
  10. The distance
  11. W.D.Y.C.C.A.I.
  12. Hi-fi serious
Gesamtspielzeit: 45:37 min

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