Feeder - Generation freakshow

Big Teeth / PIAS / Rough Trade
VÖ: 15.06.2012
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Obere Schublade

Alternative Rock? Indie Rock? Post Britpop? Was darf es denn sein? Wer auf der Suche nach einer Schublade ist, die er Feeder zuordnen kann, wird unter zahlreichen Auswahlmöglichkeiten mehr als nur ein passendes Behältnis finden. Welche - abgesehen von der Genre-Wahl - auf jeden Fall auch nicht fehlen darf, ist die Schublade für Bands, die im Laufe ihrer Karriere kaum ein Album veröffentlichen können, ohne dabei nicht hier und da Sprüche à la "Nicht schlecht, aber früher waren die besser." oder "Die kriegen die Kurve nicht mehr." zu kassieren.

Doch während die sinkenden Plattenverkäufe den Nörglern Recht geben, machen Sänger/Gitarrist Grant Nicholas und seine beiden Mitstreiter unbeirrt weiter ihr Ding - und es damit den ewig gestrigen Miesepetern nicht eben leicht. "Generation freakshow" heißt der neue Longplayer und bietet wenig Anlass zur Kritik. So viel sei schon einmal gesagt. "If you get your head straight / You can find an escape / You can get a head start / You can get a life / Good times, good times ahead", schmettert Nicholas im druckvoll nach vorne preschenden "Headstrong". In Nullkommanix geht's ab in die Gehörgänge und so schnell nicht mehr hinaus. Ähnlich gehen die Waliser im Titeltrack und in "In all honesty" zu Werke. Zwischen unbekümmerter Rotzigkeit und wohl durchdachten Songstrukturen versprühen Feeder eine Spielfreude, die man nach nunmehr einundzwanzig Jahren so vielleicht nicht mehr erwartet hätte.

Dass es jedoch nicht zwangsläufig nur mit Volldampf voran gehen muss, beweisen Stücke wie "Hey Johnny", "Tiny minds" oder vor allem das außergewöhnliche "Sunrise". Gefühlvolle Strophen und schmissige Refrains verpackt in ordentliche Saitenarbeit, großartige Melodien und mittlere Tempogefilde. Im Falle von "Idaho" klingen Feeder dabei amerikanischer denn je. Nomen est omen. Noch etwas relaxter wird es dann bei balladesken Nummern wie "Quiet" oder dem doch etwas kitschig anmutenden Rausschmeißer "Children of the sun". Macht aber gar nichts und ändert nichts daran, dass Feeder das Niveau auf Albumlänge hochhalten können. Wo ist die Schublade für Kurvenkrieger?

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Borders
  • Sunrise
  • Headstrong

Tracklist

  1. Oh my
  2. Borders
  3. Idaho
  4. Hey Johnny
  5. Quiet
  6. Sunrise
  7. Generation freakshow
  8. Tiny minds
  9. In all honesty
  10. Headstrong
  11. Fools can't sleep
  12. Children of the sun
Gesamtspielzeit: 45:58 min

Im Forum kommentieren

didz

2021-12-14 23:04:07

ja, ich muss die auch vom offiziellen shop haben, ich kann mich ans bestellen aber nich mehr erinnern.
ja die suche nach singles und b-seiten damals hatte was, grade in den 90igern, aber das is eine der wenigen sachen wo ich sage, das früher nich alles besser war ;-) da is itunes einfach zu praktisch und auch wichtig für rare songs.

jo

2021-12-14 22:52:20

Ich hatte alle Versionen bestellt (gab es im Pack sehr günstig - damals, als das UK noch in der EU war... - über den offiziellen Shop) und habe mir die Songs zunächst in (damals noch - zwecks schwacher Hardware - eher) mühevoller Kleinstarbeit digitalisiert, um sie dann auch oft unterwegs hören zu können :).

Hatte zwar was, diese "Suche" nach den Songs, aber ich war auch sehr dankbar über die neue Version :).

didz

2021-12-14 22:12:21

die borders-kassette mit arms lief bei mir ne zeitlang im auto rauf und runter, und ich weiss gar nich mehr wie ich die bekommen hab :-D
good times

Felix H

2021-12-14 20:40:29

Da haben sie auf jeden Fall den Kram richtig gestreut, schlimmer als bei "Renegades". :-D Hier war ich echt dankbar über den Reissue.
Bei den Nachfolgern war das wieder einfacher...

jo

2021-12-14 20:08:20

Doch, den gab es auch vorher schon digital. Aber ja, das hatte ich sogar noch vermutet, war aber nicht mehr sicher, ob er auch zu den Game gehörte :). "Coast to Coast" war übrigens noch schwieriger zu bekommen, da er nur auf der Vinyl-Single vorhanden war. Im Gegensatz zu Ersterem gab es ihn auch nicht bei so vielen Anbietern (und auch nicht als Download bei Bestellung der Single), bis er dann endlich mal bei Spotify käuflich zu erwerben war (ja, das ging damals noch).
Aber alles kein Vergleich zu "No Light", was wohl ohne Veröffentlichung auf dem Reissue einer der rarsten Songs überhaupt geworden wäre...

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